Salzburger Milliwatt: Es hätte funktioniert! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.05.2006, 20:15 (vor 6779 Tagen) @ helmut

In einer Großstadt wie Salzburg liegen die "statistisch" ermittelten Meßpunkte mit Sicherheit immer näher an einer Mobilfunkstation als in einem wesentlich "dünner besiedelten" Land NRW. Deshalb sind ja im Vergleich die Werte der Fernsehsender auch wesentlich höher weil man die Fläche als Bezugspunkt hat.

Ganz so einfach scheint es nun doch nicht zu sein, Helmut, denn Sie beantworten eine Frage, die so gar nicht gestellt wurde. Also nochmal:

- Das Salzburger Milliwatt wurde deshalb nicht anerkannt, weil der max. zulässige Immissionswert von 1 mW/qm angeblich keine gesicherte Mobilfunkversorgung zulässt.

- Die Messaktion des IZMF in NRW hat gezeigt, dass der höchste in NRW gemessene Wert 6-mal niedriger ist als das Salzburger Milliwatt. Gemessen wurde an immerhin 100 Stellen.

- Natürlich stimmt es, dass ich höhere Werte messe, je näher ich an eine Emissionsquelle herangehe. Das ist unbestritten. Das aber wollte ich nicht wissen. Sondern: Wenn das Salzburger Milliwatt angeblich keine gesicherte Versorgung zulässt, wie ist es dann zu erklären, dass in NRW bei nur 1/6 des Salzburger Milliwatts bereits Versorgung in high Quality gegeben ist? Dabei ist dieses 1/6 sogar noch der höchste(!) von 100 Werten, d. h. in 99 Fällen war die gemessene Leistungsflußdichte noch kleiner als 1/6 des Salzburger Milliwatts.

- Wenn es nun in NRW nachweislich 100 Stellen gibt, an denenen die Leistungsflussdichte höchstens 1/6 des Salzburger Vorsorgewerts erreicht, dann müssten - weil bei derart winzigen Werten ja erst recht keine gesicherte Versorgung gewährleistet werden kann, - viele weiße Flecken in den Versorgungskarten von NRW auftreten. Das aber ist nicht der Fall, vielmehr ist durchweg Vollversorgung in high Quality angesagt, wie Sie exemplarisch der Karte für Branchenprimus T-Mobile entnehmen können (von dort hierher zurück nur mit ZURÜCK des Browsers).

- Das Ganze lässt für mich nur den Schluss zu, dass der Salzburger Vorsorgewert von 1 mW/qm nicht aus technischen, sondern aus politischen Gründen platt gemacht wurde. Denn offensichtlich sind 1 mW/qm mehr als genug, um Mobilfunkversorgung zuverlässig zu gewährleisten. Wobei ich die Betonung auf mobil lege und damit meine, dass Mobilfunk tunlichst im Freien - wenn man eben mobil ist - praktiziert werden soll. Denn im Nachhinein wird jetzt schon deutlich, warum dem Salzburger Milliwatt keine Chance gegeben wurde: Es wäre dem gegenwärtig so beliebten Geschäftsmodell der Homezonen im Wege gestanden weil es keine garantierte Versorgung im Innern von Gebäuden hergibt. Nur, was kümmern mich die verkorksten Geschäftsmodelle der Mobilfunker, das Festnetz ist in nahezu allen Gebäuden vorhanden, dort sollen die Handyaner - meiner Meinung nach - gefälligst zum Schnurtelefon greifen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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