Ist Manipulieren von Online-Umfragen strafbar? (Allgemein)

Provi, Donnerstag, 13.01.2011, 08:56 (vor 5069 Tagen) @ H. Lamarr

Meine Güte, ist das peinlich :no:

Meinen Sie damit die Einschaltung der "zuständigen Behörden"?

Ja, zum einen. Welche Behörde das sein soll, erschließt sich mir nicht. Die wäre dann in 13 Jahren, in denen ich in diesem Bereich beruflich tätig bin, an mir vorbeigegangen. Aufdrängen tut sie sich also jedenfalls nicht :wink:

Viel besser finde ich aber

Diese habe er auch ermächtigt, auf die Datenbank des Umfrageanbieters zuzugreifen.

Soso. Jetzt kann also jeder schon willkürlich Behörden ermächtigen, auf irgendwelche Datenbanken Dritter zuzugreifen. Dann durfte ich hier gerade lesen, dass der Mann ein Amt als Richter ausübt. Ich hätte vermutet, ein Mann in dieser Position würde nicht im Traum daran denken, dass solch' eine Konstellation möglich wäre. Oder war das gerade dadurch eine richterliche Anordnung? Und wenn ja, wird da nicht... :surprised:

Und ja, ich weiß, wovon ich rede, wenn es um Internetseiten-Umfragebetrug geht

Dann helfen Sie mir doch mal auf die Sprünge. Wenn ich bei einer fiktiven IZgMF-Umfrage zum Thema "EMF & Immobilienwert" ebenfalls manipulatives Abstimmverhalten entdecke, bisher war dies übrigens noch bei jeder von uns eingestellten Abstimmung der Fall, dann würde ich mich nicht an die Polizei wenden, weil mir kein Straftatbestand einfallen täte. Private Umfragen sind ja per se subjektiv (nicht repräsentativ), egal ob sie nun manipuliert werden oder nicht, die Aussagekraft geht daher gegen Null. Oder könnte ich etwa doch, ebenso wie Herr Garthe, die "zuständigen Behörden" einschalten, welche das auch immer seien mögen?

Vielleicht vorweg: Das Wort "Umfragebetrug" hätte ich besser als "Umfragemanipulation" deklariert.

Alles mMn, weil ich keine Urteile dazu finden kann und noch keiner in meinem Umkreis den Versuch gestartet hat, jemanden dafür "dranzukriegen":

Das Problem bei diesen Manipulationen ist, denke ich, dass kein echter Schaden entsteht. Wie Sie schon sagen - private Umfragen sind ohnehin nicht repräsentativ. Somit entsteht kein Schaden; und wo kein Schaden, da kein Geschädigter. Außer einem Webmaster, der zum Teil aus Unvermögen und zum anderen Teil Unbedarftheit beleidigt ist.

Und wenn man es als Schaden sehen wollte, müsste man ihn beziffern können. Das dürfte eine unlösbare Aufgabe sein.

Wer also allen ernstes glaubt, durch eine Onlineumfrage auf seiner Website ein halbwegs respräsentatives Ergebnis zu erhalten, der sollte sich fragen, warum sich noch alle vier Jahre Menschenmassen in Wahllokale bewegen müssen und dies die einzige angebotene Form der legalen Abstimmung ist ;)

Onlineumfragen sind per se unsicher und daher ist deren Ergebnis nicht ernsthaft zu verwenden, allenfalls vielleicht für Trendbeobachtungen - aber auch das nur sehr, sehr eingeschränkt.

Übrigens werden auch seitens des Webseitenbetreibers gern mal Umfragen manipuliert.

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