"Handymania" - Hintergrund - Auftraggeber (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 19.07.2012, 01:35 (vor 4529 Tagen) @ Alexander Lerchl

Um die Motivation von "Handymania", sich im Gigaherz-Forum massiv für die Sache der "Kritiker" zu engagieren, besser einordnen zu können, hier zwei Links zum mutmaßlich hinter "Handymania" stehenden Claus Fritzsche:

Herr Fritzsche erhält gemäß Süddeutscher von sechs Herstellern der Zuckerkügelchenbranche jährlich 43'000 Euro dafür, dass er Kritiker dieser Branche öffentlich anschwärzt.

Sollte hinter "Handymania" tatsächlich Herr Fritzsche stecken - die Hinweise dafür sind stimmig -, stellt sich für mich die Frage: Und wer finanziert Herrn Fritzsche die Angriffe auf Mobilfunkkritiker-Kritiker und seine Verteidigung für umstrittene Mobilfunkkritiker wie Dr. J. Mutter?

Anzug statt Krachlederne
Aus meiner Sicht ist der Vorfall, so er nicht widerlegt wird, ein neuer Meilenstein in der Elektrosmog/Mobilfunk-Debatte. In der Gründerzeit der Mobilfunkgegnerei standen schrille Websites und privates Engagement im Vordergrund, es ging in der Szene ebenso chaotisch wie tolpatschig zu, was allerdings auch einen gewissen Charme hatte.

Mit dem Aufkommen des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk ab 2006 wurde das Ende der Flegeljahre der Mobilfunkdebatte eingeläutet. Grobes und Raues wurde mehr und mehr zugunsten von Engmaschigem und Glattem verdrängt. Wo es früher holperte, läuft es heute wie geschmiert, der Charme des Dilettantischen wurde durch kühle Effizienz in weiß-blau ersetzt. Das Ziel ist klar: Diagnose-Funk möchte gerne salonfähig werden. Doch dazu genügt es mMn nicht, die grellen und scheußlichen Layouts von früher aufzugeben, und sich einen seriös wirkenden glatten Internetauftritt zu leisten. Solange die verbreiteten Inhalte und das Auftreten dieses Vereins sich nicht grundlegend ändern, sehe ich in ihm nur Blendwerk, das den substanzschwachen Alarmismus aus den alten Zeiten weiter betreibt, nur eben in hübscheres Geschenkpapier eingewickelt: Diagnose-Funk ist sozusagen die Bürgerwelle in Farbe.

Über die Finanzierung des Vereins Diagnose-Funk ist nichts bekannt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Verein Zuwendungen von gewissen Branchen erhält, indirekt möglicherweise auch von der Tabakindustrie. Beweisen kann ich meinen Verdacht natürlich nicht, er beruht auf dem exzellenten Verhältnis, das Diagnose-Funk zu dem ehemaligen Tabaklobbyisten Franz Adlkofer pflegt, darauf, dass die Aktivitäten des Vereins zum Gefallen von Big T. sind und darauf, dass die Aktivitäten von Diagnose-Funk die aller anderen Anti-Mobilfunk-Vereine so derart übertreffen, dass sich zwangsläufig die Frage auftut: Und wer bezahlt dies alles?

Der Verdacht, dass Lohnschreiber in der Mobilfunkdebatte die Interessen von Nutznießern der Debatte wahrnehmen, ist hier im Forum keineswegs neu. Neu ist, dass sich dieser Verdacht jetzt erstmals konkret in Richtung Tatsache weiterentwickelt hat. Leider ist es jetzt schon wieder so spät, gerne hätte ich noch ein bisschen darüber spekuliert, was gewisse Verbände und die Vereine der Mobilfunkgegner wohl dazu bewogen haben könnten, sich auf die Unterstützung durch einen Lohnschreiber einzulassen. Schmeichelhaftes wäre dabei für die Auftraggeber nicht herausgekommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Abzocke, Blendwerk, Hokuspokus, Mietmaul, GWUP, SZ, Chip, Globuli


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