Russland auf dem Weg zu ICNIRP-Grenzwerten (Allgemein)
Sektor3, Dienstag, 31.01.2012, 18:38 (vor 4687 Tagen) @ H. Lamarr
Ein erneuter Schlag für die Kritiker...
....die geliebten russischen Grenzwerte sind offenbar in Gefahr !
Ach du meine Güte!
Wenn das zutreffen sollte, bricht eine richtig lange Argumentationskette der Sendemastengegner von einen Tag auf den anderen zusammen. Der arme Prof. Hecht, die ganze Arbeit, die vielen Seiten Papier, alles umsonst! Und erst Grigoriev und seine RNCNIRP, die können dann alle einpacken.
Schon 2009 veröffentlichten B. Veyret & Co., dass sie frühere russische EMF-Effekte wegen deren Auswirkungen auf die Grenzwerte nochmals untersuchten und die alten (Grigorievs) EMF-Effekte nicht bestätigen konnten:
"In a series of Russian and Ukrainian papers published from 1974-1986, it was reported that 30-day whole-body exposures to continuous-wave (CW) radiofrequency (RF) radiation at 2375 MHz and 5 W/m(2) disrupted the antigenic structure of rat brain tissue.
...
Because the results of these studies served in part as the basis for setting exposure limits in the former USSR, it was deemed necessary to perform confirmation studies, using modern dosimetric and biological methods. In our study, a new system was constructed to expose free-moving rats under far-field conditions. Whole-body and brain-averaged specific absorption rates (SARs) were calculated. All results, using ELISA and classic teratology end points, were negative in our laboratory. On the basis of this investigation, we conclude that, under these exposure conditions (2450 MHz, CW, 7 h/day, 30 days, 0.16 W/kg whole-body SAR), RF-radiation exposure had no influence on several immune and degenerative parameters or on prenatal development."
"Doris" berichtete am 21.12.2010 vom EMF-Brief 31/2010 zum selben Thema:
Im „EMF-Brief“ Nr. 23 vom 23.09.2010 berichteten wir über ein französisch-russisches Projekt, in dem russische Tierstudien aus der Sowjet-Ära (im Zeitraum 1974 bis 1991) zu EMF-Effekten auf das Immunsystem und die Nachkommenschaft von Ratten mit moderneren Methoden wiederholt wurden (Details siehe dort). In diesen Wiederholungsstudien, die insbesondere auf eine Bestätigung der russischen Untersuchungsergebnisse von Shandala und Vinogradov (1982) abzielten, gewann man trotz vorheriger Abstimmung des methodischen Vorgehens unterschiedliche Resultate in Russland (Labor Yuri Grigoriev, Moskau) und Frankreich (Labor Bernard Veyret, Bordeaux). Ein internationales Komitee von Wissenschaftlern („oversight committee“), das als Aufsichtsgremium und als Ansprechpartner für die Forscher und die Geldgeber gebildet worden war, hat jetzt seine Stellungnahme zu den Resultaten veröffentlicht.
Darin kommen die Experten aus Italien und Deutschland zu dem Schluss, dass „insgesamt betrachtet, die in Poulletier de Gannes et al. (2009) und Grigoriev et al. (2010) veröffentlichten Ergebnisse die russischen Originalresultate nicht bestätigen. Obwohl Grigoriev et al. (2010) berichten, dass sie einige der immunologischen Effekte und der Effekte auf die Nachkommenschaft bestätigen konnten, kommt das Komitee nach sehr eingehender Analyse beider Studien zu dem Schluss, dass dies nicht überzeugt.“ Im ausführlichen Teil der Stellungnahme wird hierfür eine Reihe von Gründen genannt. Das Komitee erklärt außerdem das gewählte Studiendesign für ungeeignet zur Abschätzung von Gesundheitsrisiken beim Menschen. Mit Blick auf die in den älteren russischen Studien aufgestellte Hypothese über Autoimmunreaktionen bei Kindern und deren Müttern durch Einwirkung von Mikrowellen (insbesondere in Shandala und Vinogradov, 1982) wird weitere Forschung mit etablierten modernen Methoden empfohlen.
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Grenzwerte, RNCNIRP, Ratten, Studiendesign, Grigoriev, Russland, Ländervergleich