Europawahl: Göbbels, Eichmann, Keitel und Heß hängen ÖDP ab (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 27.05.2019, 16:55 (vor 2025 Tagen) @ Gast

Die Erwartungen der ÖDP auf zwei oder sogar drei Sitze im Europaparlament haben sich nicht erfüllt. Hat vor der Wahl das in Bayern erfolgreiche Volksbegehren "Rettet die Bienen" die Kleinpartei noch auf Umfragewerte von drei bis vier Prozent getragen, blieb es am Sonntag dann bundesweit bei einem Prozent (370'006 Stimmen). Das ist immerhin ein Zuwachs um 0,4 Prozent gegenüber der Europawahl 2014. Doch das reicht nicht für einen Sitz mehr, denn andere Kleinparteien haben noch weitaus größeren Zuwachs gehabt. Die Partei des Satirikers Martin Sonneborn etwa kam, mit einem Wahlzettel, auf dem Nachnamen von Nazi-Kriegsverbrechern des III. Reiches zu lesen sind, auf 2,4 Prozent (898'386 Stimmen), und konnte so einen Sitz hinzugewinnen auf jetzt zwei. Was Sonneborn mit seinen provokanten Kandidaten im Schilde führte, erklärte er vor der Wahl in einem Interview.

Ob es die indiskutable Anti-Mobilfunk-Hetze ihres Spitzenkandidaten war, die am Sonntag in den Wahlkabinen den Aufwind der ÖDP nach dem Volksbegehren stark abflauen ließ, wird sich wohl nicht klären lassen. Doch wenn es so ist, hat die ÖDP-Spitze, die den populistischen Auftritten Buchners seit eh und je tatenlos zuschaut, die Enttäuschung über das jetzige Wahlergebnis mit zu verantworten. Ein mutmaßlicher Beweggrund für das Stillhalten sind die großzügigen finanziellen Zuwendungen Buchners an seine Partei. Buchner wird also weiterhin der einzige ÖDP-Vertreter in Brüssel bleiben, ob er die Legislaturperiode von fünf Jahren absitzt oder vorzeitig aus Altersgründen seinen Platz für die Nachrückerin Manuela Ripa frei macht, das wird sich zeigen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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