Best of Barrie Trower (I) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 20.12.2018, 18:53 (vor 2183 Tagen) @ H. Lamarr

Der Brite Barrie Trower ist so etwas wie der Karl May der Anti-Mobilfunk-Szene, nicht zu verwechseln mit Theresa May. Trower erzählt, angeblich aus geheimen Erfahrungen heraus, Bierernstes über schreckliche Gefahren von Mikrowellen, so wie Hochstapler Karl May sich vor gut 100 Jahren Aufregendes über Apachenhäuptling Winnetou aus den Fingern saugte.

Wen Klaus Scheidsteger uns als "weltweit gefragten Mobilfunkexperten" unter die Weste jubeln möchte, das zeigen am besten Zitate des alten Herren:

Trower über Pulsung & Modulation
Anfänglich bezeichnete man die modernen Funksysteme als „gepulst“. Als man jedoch merkte, wie die heimliche Mikrowellen-Kriegführung darauf beruht, dass das menschliche Gehirn in solche Pulsungen einkoppelt, wollte man die Pulsung in „Modulation“ umbenennen. Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist winzig klein, aber der Effekt ist genau derselbe. Nur der Name wurde geändert.

Ich glaube, dies erklärt die dramatischen Verhaltensänderungen, deren Zeugen wir jetzt sind – Gruppensuizid, Zerrüttung des Schulklimas, Aggression und so weiter.

Quelle: Auszug aus einem offenen Brief Trowers, Übersetzung ins Deutsche durch Bürgerwelle Schweiz, 2009. Das Original gibt es hier.
Entgegnung: entfällt, offensichtlichem Stuss muss nicht entgegnet werden.

Trower über Moskauer US-Botschaft
... In den 50-er und 60-er Jahren während des Kalten Krieges hat man herausgefunden, dass Mikrowellen als heimliche Waffe verwendet werden können. Die Russen bestrahlten die amerikanische Botschaft während des Kalten Krieges, und davon kriegten alle, die in der Botschaft arbeiteten, Krebs, Brustkrebs, Leukämie und was auch immer.

Quelle: Auszug aus einem offenen Brief Trowers, Übersetzung ins Deutsche durch Bürgerwelle Schweiz, 2009. Das Original gibt es hier.
Entgegnung: Trower lügt, was die Folgen der Bestrahlung angeht, wie gedruckt. Wie es tatsächlich war und 2012 wissenschaftlich von Mark Elwood dokumentiert wurde, lässt sich hier nachlesen.

Trower quetscht gefangene Spione aus
[...] ich befragte 11 Jahre lang gefangene Spione – eine meiner besonderen Aufgaben war es, herauszufinden, welche besonderen Frequenzen der Mikrowellen sie für welche besonderen Opfer einsetzten, wenn ich dieses Wort benutzen darf, und was die Wirkung war, und ich stellte ein Dossier zusammen... Ich bin möglicherweise der einzige auf der Welt mit der kompletten Liste... Ich stellte ein Dossier zusammen, welche Mikrowellen-Pulsfrequenzen einer Person welchen psychischen oder physiologischen Schaden zufügen...

Quelle: Auszug aus einem offenen Brief Trowers, Übersetzung ins Deutsche durch Bürgerwelle Schweiz, 2009. Das Original gibt es hier.
Entgegnung: Wie schön, Trower hält sich für einzigartig. Nur, wieso haben Trowers gefangene Spione nicht spioniert, sondern Ausspionierte mit Mikrowellen befeldet? Und wie wurde dies technisch gemacht, mit manipulierten Mikrowellenöfen? Zu Trowers Zeiten gab es keine Halbleiter, die leistungsstarke Mikrowellen erzeugen konnten. Wenn überhaupt jemand mit Mikrowellen irgendwie gefügig gemacht werden kann, dann doch eher gefangene Spione in den düsteren Kellern des CIA, der Lubjanka oder der Prinz-Albrecht-Straße. Aus meiner Sicht ein risikolos erzähltes Märchen, Trower weiß genau, niemand kann und wird es bei der britischen Spionageabwehr prüfen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Lüge, Verschwörungstheoretiker, Trower, Moskau, Qualitätskontrolle, CIA-Projekt Pandora


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