Elektrosmog-Terrormiliz alarmiert: W-LAN im Klassenzimmer (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 25.09.2014, 13:12 (vor 3732 Tagen)

Ein W-LAN-Router in einem Klassenzimmer verursacht bei den Kindern im Raum eine Immission im SAR-Wertebereich von vielleicht einigen µW/kg. Zulässig ist das Tausendfache davon, nämlich 80 mW/kg bei Ganzkörperexposition. Und dass selbst bei millionenfach höherer Exposition des Hirns mit bis zu 10'000 mW/kg bei Versuchstieren (Ratten) noch immer keine schädlichen Effekte z.B. aufs Lernverhalten beobachtet wurden, das haben wir erst heute aus erster Hand erfahren.

Die schweizerische Elektrosmog-Terrormiliz des Vereins Gigaherz kümmert all dies nicht. Sie verbreitet ungeniert Angst und Panik über Elektrosmog, Ziel ist es, Eltern von Schulkindern zu verunsichern: WLAN im Klassenzimmer von Erstklässlern? Was Jakob frech als Stand des Wissens deklariert ist in Wahrheit der aktuelle Stand der Desinformation durch selbsternannte Experten, die ihr Wissen von Googles Gnaden beziehen.

Die Argumentation des Vereins ist so unqualifiziert, dass es nicht lohnt, detailliert darauf einzugehen. Antworten zu jeder Behauptung der Terrormiliz finden sich hier im Forum in ausreichender Zahl.

Warum ich den neuen Anlauf von EMF-Terrorchef Jakob überhaupt erwähne ist die selbsterfüllende Prophezeiung, mit der er argumentiert. Der Mann startet sein Pampleth mit dem angeblichen Hilferuf einer Mutter oder eines Vaters, die/der sich wegen eines W-LAN-Routers im Klassenzimmer einer Erstklässlerin sorgt. In bodenloser Scheinheiligkeit hebt Jakob dann an:

Um den Eltern, die verstrahlte Klassenzimmer nicht akzeptieren wollen, eine Argumentationshilfe zu bieten veröffentlicht Gigaherz den nachfolgenden Text

Dabei ist ER es mit seinem seit zehn Jahren verbreiteten Stuss, der Menschen so verunsichert, dass sie in belanglosen Elektrosmog-Immissionen Risiken sehen, wo keine sind. Für diese infame Leistung Jakobs wird in die Geschichte einst verurteilen und nicht, wie er hofft, rühmen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Kinder, Angst, Rentner, Panik, Hetze, Schweiz, W-LAN, Schule, Terrormiliz, Elektriker

Beispiel: Warum Gigaherz-Präsident Jakob überfordert ist

H. Lamarr @, München, Freitag, 26.09.2014, 23:05 (vor 3731 Tagen) @ H. Lamarr

Die Argumentation des Vereins ist so unqualifiziert, dass es nicht lohnt, detailliert darauf einzugehen. Antworten zu jeder Behauptung der Terrormiliz finden sich hier im Forum in ausreichender Zahl.

Gigaherz-Chef Jakob lügt wieder einmal wie gedruckt. In seinem Pamphlet behauptet er:

In einer Gemeinschaftsarbeit aus den Instituten für Neurochirurgie, Neuropädiatrie, Kinderheilkunde und Neuroradiologie der Universitätsklinik Düsseldorf, die am 3.12.2010 veröffentlicht wurde, wird berichtet, dass pro Jahr 200 Schlaganfälle bei Kindern und Jugendlichen allein in einer Stadt wie Hamburg auftreten.

Schlaganfälle, die bislang als typische Alterserscheinung galten, treten seit einigen Jahren zunehmend sogar bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Dabei äußert sich der Schlaganfall bei Neugeborenen und kleinen Kindern nur selten durch Lähmungen, sondern häufiger durch Krampfanfälle.

Richtig ist, nicht die Studie der Universitätsklinik Düsseldorf behauptet, dass pro Jahr 200 Schlaganfälle bei Kindern und Jugendlichen allein in einer Stadt wie Hamburg auftreten, sondern der Mediziner Braun-von Gladiß, der als bekennender Mobilfunkgegner bekannt ist, behauptet das. Braun-von Gladiß legte 2011 seine Behauptung der Universitätsklinik Düsseldorf lediglich in den Mund. Dass dies tatsächlich fälschlich geschah lässt sich leicht nachprüfen, denn die besagte Studie ist öffentlich einsehbar. Bereits damals wurde die Falschmeldung des Mediziners, der heute im Vorstand der sogenannten Kompetenzinitiative sitzt, innerhalb der Szene ungeprüft kolportiert. Jakob treibt es jetzt noch schlimmer, indem er Braun-von Gladiß als Initiator der Falschmeldung verschweigt und nun er selbst der Universitätsklinik Düsseldorf die Falschmeldung von 200 kindlichen Schlaganfällen pro Jahr in Hamburg andichtet.

Das muss man sich mal klar machen, was das bedeutet:

  • Jakob verbreitet etwas ungeprüft, was er nur vom Hörensagen kennt.
  • Jakob hat die Studie, über die er berichtet, nicht gelesen. Denn hätte er es, wüsste er, dass seine Behauptung hinten und vorne falsch ist.
  • Jakob hat diese Studie nicht gelesen, obwohl sie unentgeltlich, bequem und sogar auf deutsch im Internet einzusehen ist.
  • Jakob bringt diese Studie im Zusammenhang mit Elektrosmog durch W-LAN. Die Studie selbst erwähnt jedoch weder Elektrosmog, geschweige denn W-LAN oder sonst eine andere Funkquelle. Jakob hat den Zusammenhang frei erfunden.
  • Jakob weiß 2014 noch immer nichts von der Berichtigung vom Februar 2011 zur Falschmeldung des Mediziners Braun-von Gladiß.

Mindestens ebenso gelogen ist die folgende Behauptung Jakobs, die, so behaupte ich es frei von der Leber weg, er sich einfach aus den Fingern gesogen hat:

Die 10Hertz-Pulsung eines 2.4Gigahertz-Trägers gilt unter Neuro-Biologen als die aggressivste Strahlungsart schlechthin.

Ex-Elektriker Hans-U. Jakob hat keinen blassen Schimmer, worüber Neuro-Biologen eins oder uneins sind. Was er kann ist abschreiben, ohne die Quelle zu nennen. Die grandiose Selbstüberschätzung des Gigaherz-Präsidenten ist hier im Forum von allen Seiten beleuchtet worden, davon unbeirrt dient der Wichtigmacher seine Dienste unverfroren hilfesuchenden Menschen weiter an:

Eltern, die auf dem Rechtsweg gegen Schulbehörden vorgehen wollen, erhalten bei Gigaherz.ch die erforderliche technische und juristische Unterstützung

Wir alle, meine ich, streben nach Anerkennung, nur manche aber mit allen Mitteln und immer wieder.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Kinder, Braun von Gladiss, Selbstüberschätzung, Falschmeldung, Lüge, Amateur, Geltungssucht, Schlaganfall, Terrormiliz, Elektriker

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