"Elektrosensible" sieht sich von Funkwellen skalpiert (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 13.03.2021, 14:08 (vor 1371 Tagen) @ H. Lamarr

Was ich jedenfalls hier, mit Zusatz eines weiteren Frequenzbereichs, an der mich betreffenden Mobilfunkbasisstation (Antennenuntergrenze 12,90 m ü/Gr.) erlebe, das erinnert mich stark an Karl May. In seinen Büchern ist die Rede von Menschen, die man skalpiert hat. So komme ich mir hier langsam vor. X-fache Abschirmung hilft kaum. Das ist ein unbeschreiblicher Kopfschmerz. Keine 5 Minuten und es läuft Wasser aus der Nase. Es schälen sich bestimmte Zeiten heraus. Auf meinem Acousticom2 habe ich schon immer eine Menge Geräusche, die ich als Laie nicht auseinander kenne. Ehrlich gesagt, es interessiert mich auch gar nicht so, was das im Einzelnen ist, denn ändern kann ich sowieso nichts. Herausragend sind aber nunmehr so intensive Hackpulse (Garten, direkte Sicht zum Mast), dass ich das sogar in der Hand spüre. 3 - 4 Mal in der Sekunde, auch immer wieder Aussetzer dazwischen. Was ist das nun wieder für eine lebensrettende Technik?

Quelle: Gigaherz-Forum
Jahr: 2021
Erzählerin: Eva W., bekennende "Elektrosensible" aus München

Kommentar: Frau W., hier in diesem Strang bereits mehrfach genannt, lebte etwa zehn Jahre unbehelligt von einem GSM-Sendemasten, der 110 Meter nördlich ihres Hauses steht. Im Herbst 2004*) wurde der Funkmast um UMTS erweitert und Frau W. entschied, sich eine Unverträglichkeit mit diesem Funksystem zueigen zu machen und sich für "elektrosensibel" zu halten. Ohne unqualifizierte Medienberichte und Websites von Mobilfunkgegnern wäre dies wahrscheinlich nicht passiert. Seither berichtet die inzwischen über 80-Jährige über immer neue Körperbeschwerden und Umweltschäden, die sie "ihrem" Sendemasten zuschreibt. Neu ist, dass sie nach der Einführung von 5G mit einem simplen Elektrosmog-Detektor hörbar gemachte "Hackimpulse" der Funkimmission auch sinnlich in einer Hand spüren will. Ursache dieser einzigartigen sinnlichen Wahrnehmungsverzerrung dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Detektor sein. Ohne dieses Hilfsmittel wäre Frau W. mMn nie auf die Idee gekommen, Funkwellen als Sinneswahrnehmung ihrer Hand spüren zu können. Der Bericht der alten Dame zeigt, welche schädlichen Auswirkungen Hobby-Messtechnik für Laien haben kann, gerät sie in die Hände von überzeugten "Elektrosensiblen".

Aus meiner Sicht wäre es ausgesprochen hilfreich, würde die Wissenschaft den Zusammenhang zwischen gemeldeten Körperbeschwerden, die Funkimmission zugeschrieben werden, einmal im Zusammenhang mit dem Vorhandensein von erschwinglichen Elektrosmog-Messgeräten oder -Detektoren bei den Betroffenen untersuchen. Meiner Beobachtung nach gibt es keinen überzeugten "Elektrosensiblen", der nicht mindestens mit einem Messgerät oder Detektor bewaffnet auf die Pirsch nach Funkwellen geht.

Übrigens: Wenn Frau W. kurz nach dem Betreten ihres Gartens "Wasser aus der Nase läuft", hat dies mMn mit Funk herzlich wenig zu tun. Selbst pollenallergisch jedoch strahlungsresistent ergeht es mir im März eines jeden Jahres nicht anders. Ein Blick in den Pollenflugkalender zeigt, im März treiben es besonders Erle und Hasel bunt.

[Admin *): Datum am 24.01.2022 von 2006 auf 2004 berichtigt]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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