Spanierin von Elektrosmogphobie in den Tod getrieben (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.06.2013, 20:51 (vor 4205 Tagen) @ H. Lamarr

Im Februar 2013 starb der frühere evangelische Pfarrer von Oberammergau Carsten Häublein.

Ein weiterer Freitod wird aus Spanien gemeldet. Dort soll sich am 28. November 2012 die elektrosensible Angela Martin das Leben genommen haben. In einer Presse-Mitteilung (englische Fassung), die von der ebenfalls elektrosensiblen Spanierin Minerva Palomar verbreitet wurde, heißt es, Martin habe sich zu diesem Schritt entschlossen, weil sie nach langer Suche eine funkfeldfreie Wohnung gefunden hatte, dann aber eine neue Emissionsquelle ihr auch diesen Zufluchtsort zur Hölle machte. Es soll der erste Suizid einer EHS in Spanien gewesen sein. Die Parallelen zum Fall Carsten H. sind ersichtlich.

Dieses Video zeigt Martin, die sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Kein schöner Anblick, der in keiner Weise mit den hierzulande öffentlich wahrgenommenen "Elektrosensiblen" in Einklang zu bringen ist. Auf Youtube sind elf Videos mit Señora Martin eingestellt, eines zeigt, wie jemand mit den Prüfspitzen eines einfachen Multimeters ihre Metallfüllungen der Zähne abtastet, was zu Messwerten führt. Allerdings sind galvanische Elemente im Mundraum keine Seltenheit, sie treten dann auf, wenn zwei unterschiedliche Metalle durch den Elektrolyten Speichel Ladungsträger austauschen können. Normalerweise lassen sich solche Batterien im Mund problemlos beseitigen, wenn entweder gleiche Legierungen verwendet werden, oder, das freut den Zahnarzt mehr, statt Metall Keramik verbaut wird.

Die Zähne scheinen für Señora Martin jedoch nicht das größte Problem gewesen zu sein. Das war der Presse-Mitteilung zufolge ein Mobilfunkmast in 50 Meter Abstand zu Martins ursprünglicher Wohnung.

Auch in diesem Fall muss sich das nähere Umfeld fragen, inwieweit es Mitschuld an der Elektrosmog-Phobie von Señora Martin hat. Die Betroffenheit muss sich bei Minerva Palomar jedenfalls in Grenzen gehalten haben, denn die Presse-Mitteilung über das Ableben ihrer Leidensgenossin ging bereits 1 Tag nach deren Tod hinaus. PR, Pietät und Panikmache, der kleinste gemeinsame Nenner ist das "P".

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Instrumentalisierung, Suizid, Schaden, Flucht, Unglück


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum