REFLEX - EU-Geld wurde zurückgezahlt! (Forschung)

Alexander Lerchl @, Sonntag, 23.05.2010, 19:49 (vor 5319 Tagen)

[Hinweis: Nach Prüfung bzgl. Verbotsbehauptung wieder frei gegeben am 25.12.2011]

Zur Erinnerung: Peter Michael Lingens hat im profil-Artikel vom 17.4.2010 ("Die manipulierte Handy-Gefahr") folgende Aussage gemacht: "Angeblich musste es [das Institut für Arbeitsmedizin] gegenüber der AUVA auf das gesamte Studienhonorar verzichten, und die EU soll sogar Geld zurückbekommen haben. "

Nun ist es allerdings amtlich, die EU hat Geld zurückgefordert.

Aus einer zuverlässigen (weil Primärquelle) in der Europäischen Kommission habe ich folgende Antwort auf eine Anfrage erhalten:

"The Medical University of Vienna (MUV) was asked in 2009 to reimburse a relatively small sum of money - about 8300 euros, relative to a total EU funding of about 187 000 euros for this partner, for a project called REFLEX, investigating potential hazards from low energy electromagnetic fields including those from mobile phones. This amount corresponds to the costs charged to the EU grant for the work of one employee which had lead to the publication of scientifically unjustifiable statistical information in 2005. The rest of the funding received by the MUV was found to have been used fully in line with the agreed project parameters. The MUV recognised scientific misconduct (fabrication of data) in the frame of another completely separate study. This study however was not supported by the REFLEX grant or any other EU funding source.

Regards"

Übersetzung von mir, ohne Gewähr):

"Die Medizinische Universität Wien (MUV) wurde 2009 aufgefordert, einen relativ kleinen Betrag zurückzuzahlen - ungefähr 8,300 Euro, bezogen auf eine Gesamtförderung durch die EU von 187,000 Euro für diesen Partner, für ein Projekt mit dem Namen REFLEX, welches die potenziellen Gefährdungen von niedrigenergetischen elektromagnetischen Feldern incl. der von Mobiltelefonen untersuchte. Dieser Betrag entspricht den Kosten, die dem EU Projekt in Rechnung gestellt wurde für die Arbeit einer Angestellten, die zu der Publikation von wissenschaftlich ungerechtfertigten statistischen Informationen in 2005 geführt hatte [gemeint ist die Publikation in Mutation Research (1)]. Der Rest der von der MUV erhaltenen Mittel wurde in völliger Übereinstimmung mit den vereinbarten Projektparametern verwendet. Die MUV erkannte wissenschaftliches Fehlverhalten (Datenfabrikation) im Zusammenhang mit einer völlig separaten Studie. Die Studie wurde allerdings nicht von dem Geld für die REFLEX-Studie oder einer anderen EU-Geldquelle unterstützt."

(1): Diem E, Schwarz C, Prof. A. F, Jahn O, Rüdiger H. (2005) Non-thermal DNA breakage by mobile-phone radiation (1800 MHz) in human fibroblasts and in transformed GFSH-R17 rat granulosa cells in vitro. Mutation Research 583: 178-183.

Damit ist jetzt amtlich: Nicht nur das Geld für die REFLEX-Nachfolgestudie, aus der die 2008-er Veröffentlichung hervorging (UMTS-Studie), wurde zurückerstattet, sondern auch Gelder der eigentlichen REFLEX-Studie. Also EU-Geld. Damit ist klar, dass Schuld erkannt und anerkannt wurde.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Finanzierung, Wissenschaftliches Fehlverhalten, Rüdiger, AUVA, Forschungsmittel, MUW, Arbeitsgruppe Wien, Fibroblasten, EU-Geld, Diem, Mutation Research, DNA-Strangbrüche, Schwarz, Granulosa, Regress


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