Richter Budzinski und die Mobilfunkdebatte (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 28.12.2009, 00:35 (vor 5466 Tagen) @ H. Lamarr

Doch, Richter Budzinski, Sie mögen das Verwaltungsrecht gut kennen, die Mobilfunkdebatte aber durchschauen Sie nicht: Denn sie ist mMn genau das, was Sie verneinen, nämlich eine kunstvoll und mit tausenden Laiendarstellern inszenierte Phantomdiskussion über kleine Risiken, die erst mit einem Superzoom die formatfüllenden Monsterabmessungen bekommen, die Ihnen und anderen Angst machen.

Wie kann Richter Budzinski einem derartigen Trugschluss aufsitzen?

Die Antwort ist in seinen 103 Literaturstellen zu finden. Der Richter orientiert sich weitgehend einseitig. Nicht ausschließlich einseitig, sondern weitgehend einseitig. Dies führt zu der kuriosen Situation, dass er mit Literaturstelle 100 auch Prof. Lerchl als Kronzeuge für seine Sache benennt:

„Obwohl es … so aussieht, dass nicht-thermische hf-elektromagnetische felder keine schädlichen gesundheitlichen auswirkungen haben, kann die forschung zu diesem thema nicht als abgeschlossen betrachtet werden, da ständig neue technologien (frequenzbänder, Modulationsarten) genutzt werden, deren mögliche biologische auswirkungen getestet werden sollten, bevor die fächendeckende einführung erfolgt“, meinte weiter ein prominenter Wissenschaftler in der
forschungsgemeinschaft."

Richter Budzinski konterkariert damit die kuriosen Bemühungen von Sendemastengegnern wie Prof. Richter (KO-Initiative), Prof. Lerchl als Kollaborateur der Mobilfunkindistrie hinzustellen. Der Richter gibt sich damit wiederum als Einzeller zu erkennen, der, ohne Kontakt zur Szene zu haben, das üppige Literaturangebot zur Mobilfunkdebatte allein mit Blick auf das häufig ohne Sachverstand beschriebene Gefahrenpotenzial ausgewertet hat. So bedarf es mMn schon einer gewissen "Kaltschnäuzigkeit", eine von Evi Gaigg bei Diagnose-Funk übersetzte Alarmmeldung der "China Post" ohne Bauchschmerzen als Quelle der Besorgnis zu benennen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Trugschluss


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