WDR hat Programmbeschwerde der KOI zurückgewiesen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 24.07.2008, 22:52 (vor 5972 Tagen)

Die Quarks & Co.-Sendung vom 19. Juni 2007 (Gibt es Elektrosensibilität?) hatte Folgen: Wegen angeblich verzerrter Darstellung des Themas lieferte sich die "Kompetenzinitiative" (KOI) ein Briefgefecht mit den Verantwortlichen, das am 27. August 2007 in einer Programmbeschwerde beim WDR-Rundfunkrat gipfelte. Bis dahin ist der Vorgang auf der Website der KOI insofern gründlich dokumentiert, dass dort zwar allerlei Schüsse gegen den WDR nachzulesen sind - aber selbst Mitte 2008 noch keine einzige Entgegnung des WDR. Das machte uns stutzig, denn auch auf der Website des WDR ist über diesen Vorgang, z.B. bei den Eingabeberichten an den Rundfunkrat, nichts zu finden.

Am 17. Juli 2008 fragten wir deshalb beim WDR-Rundfunkrat nach, was denn nun aus der Programmbeschwerde geworden ist. Am 21. Juli antwortete Reinhard Grätz, dass der WDR-Rundfunkrat die Programmbeschwerde der KOI zurückgewiesen hat:

Ergebnis der Sitzung des WDR-Rundfunkrates vom 22. Januar 2008

Eine Programmbeschwerde gegen die am 19. Juni 2007 ausgestrahlte Quarks & Co-Sendung "Krank durch Handystrahlung?" wurde einhellig zurückgewiesen. Der Rundfunkrat sah die geltend gemachten Verstöße gegen die im WDR-Gesetz festgelegten Programmgrundsätze (Ausgewogenheitsgebot und Einseitigkeitsverbot, Achtung der Menschenwürde und Achtung von Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit sowie Wahrheitsprüfungspflicht) nicht als verletzt an. Gleichwohl wurde den Petenten bescheinigt, mit ihrem Hinweis auf das Grundrecht auf Leben und körperlicher Unversehrtheit in Verbindung mit möglichen gesundheitlichen Risiken durch neue Kommunikationsmedien einen wichtigen, aber zugleich schwierigen Komplex thematisiert zu haben.

Das in Umweltfragen sachverständige Mitglied, Klaus Brunsmeier, entsandt von den Naturschutzverbänden, empfahl der Geschäftsleitung, das Angebot zu einem Dialog oder einer öffentlichen Pro & Contra-Diskussion zum Thema "Risikovorsorge versus Gefahrenabwehr" anzunehmen.

"Die Entscheidung des Rundfunkrats," so Grätz, "habe ich gegenüber den Petenten in einem mehrseitigen Brief begründet. Den Petenten hätte es frei gestanden, daraus Passagen oder den Brief in Gänze zu veröffentlichen. Da der Rundfunkrat gemäß WDR-Gesetz in nichtöffentlicher Sitzung tagt, haben wir uns darauf verständigt, meine jeweilige differenzierte schriftliche Information über die Entscheidung des Gremiums zu Programmbeschwerden nicht zu veröffentlichen, sondern uns - wie erwähnt - auf die Bekanntgabe des Ergebnisses zu beschränken."

Kommentar: Die KOI wirft dem WDR die Kunst des Weglassens vor, praktiziert selbst diese Kunst aber hingebungsvoll. Die Zurückweisung der Programmbeschwerde liegt länger als ein halbes Jahr zurück, auf der Website der KOI sucht man diese Information bislang jedoch vergebens (Stand: 24. Juli 2008). Dabei wäre es der KOI laut Grätz frei gestellt gewesen, seinen Brief zu veröffentlichen. Warum sie es bis heute nicht getan hat, weiß die KOI allein, offenkundig gehen den Machern dort Erfolgsmeldungen flüssig von der Hand, Misserfolge dagegen nicht. Das Resultat ist ein Zerrbild, aus dessen einseitiger Berichterstattung Manipulationsgeruch aufsteigt. Wenn die KOI also öffentlich über Strategien der Manipulation nachdenkt, möge sie sich gewahr sein, dass ihre eigenen Strategien der Manipulation, wie die Kunst des Weglassens und die Kunst des Verdrehens, keineswegs die ungeteilte Zustimmung aller Mobilfunkkritiker finden.

[Hinweis Moderator - 31.07.2010 10:28 Uhr - Vorsicht mit Links, die auf die Webseiten der Kompetenzinitiative gehen. Die Seiten sind womöglich infiziert mit Trojaner, Spyware und Würmer. Weitere Details sind hier nachzulesen.]

[Admin: toten Link "Website der KOI" am 21.08.14 wiederbelebt]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Die "Kompetenzinitiative" und das Weglassen

AnKa, Freitag, 25.07.2008, 13:15 (vor 5971 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: Die KOI wirft dem WDR die Kunst des Weglassens vor, praktiziert selbst diese Kunst aber hingebungsvoll. Die Zurückweisung der Programmbeschwerde liegt länger als ein halbes Jahr zurück, auf der Website der KOI sucht man diese Information bislang jedoch vergebens (Stand: 24. Juli 2008). Dabei wäre es der KOI laut Grätz frei gestellt gewesen, seinen Brief zu veröffentlichen.

Mit dem Verschweigen der Tatsache, daß der WDR eine Rückantwort gegeben hat, praktiziert die sogenannte "Kompetenzinitiative" eine subtile Denunziation gegenüber dem WDR. Da sollte die "KOI" schleunigst nachbessern. Sonst bekommt sie bald überhaupt keine Antworten mehr, weil solches Verhalten nachhaltig disqualifiziert.

[Hinweis Moderator - 31.07.2010 10:29 Uhr
Vorsicht mit Links, die auf die Webseiten der Kompetenzinitiative gehen.
Die Seiten sind womöglich infiziert mit Trojaner, Spyware und Würmer. Weitere Detail sind hier nachzulesen.]

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Die "Kompetenzinitiative" und das Weglassen

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.07.2008, 14:31 (vor 5971 Tagen) @ AnKa

Mit dem Verschweigen der Tatsache, daß der WDR eine Rückantwort gegeben hat, praktiziert die sogenannte "Kompetenzinitiative" eine subtile Denunziation gegenüber dem WDR.

Nach dem Brief von Grätz habe ich mich gefragt, wieso zum Henker bringt die "Kompetenzinitiative" denn nicht diese mehrseitige Begründung des WDR-Rundfunkrates, damit das Loch, das sie selber aufgerissen hat, endlich gestopft wird. Zumal die Publikation des Briefes offenkundig zulässig gewesen wäre. Und warum legt der WDR dieses Schreiben nicht selber offen, so nach dem Motto: wenn nicht die, dann eben wir.

Die Antwort steckt mMn zwischen den Zeilen, die uns Grätz geschrieben hat. Die Begründung der Rückweisung enthält voraussichtlich ein paar zwar nett formulierte aber eben doch faktische Inkompetenzbescheinigungen für die KOI. Grätz kann sich deshalb so gelassen zurücklehnen, wie er das macht, und sagen: wir halten den Deckel drauf, aber die KOI kann - wenn sie denn mag - gerne. Nur, wer mag schon gerne einen Brief publizieren, in dem man selber in die Schuhe gestellt wird?

Nachdem die Sache jetzt publik geworden ist, könnte die KOI derartigen Spekulationen mühelos das Wasser abgraben, indem sie den Brief von Grätz ebenso in voller Länge auf Ihrer Website einstellt, wie sie das in der Gegenrichtung mit den Anschuldigungen gegenüber dem WDR gemacht hat. Das wäre mMn die sauberste Lösung. Informiert habe ich die KOI über diesen Diskussionsstrang hier allerdings nicht, ich vertraue darauf, dass dies wieder in gewohnter Fleißarbeit und entsprechend giftig kommentiert von gewissen Petzen aus der Schwabenmetropole erledigt wird.

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Die "Kompetenzinitiative" und das Weglassen

KlaKla, Freitag, 25.07.2008, 16:35 (vor 5971 Tagen) @ H. Lamarr

Die Antwort steckt mMn zwischen den Zeilen, die uns Grätz geschrieben hat. Die Begründung der Rückweisung enthält voraussichtlich ein paar zwar nett formulierte aber eben doch faktische Inkompetenzbescheinigungen für die KOI. Grätz kann sich deshalb so gelassen zurücklehnen, wie er das macht, und sagen: wir halten den Deckel drauf, aber die KOI kann - wenn sie denn mag - gerne. Nur, wer mag schon gerne einen Brief publizieren, in dem man selber in die Schuhe gestellt wird?

Ich sehe es so, wenn die KO-Ini den Brief nicht veröffentlicht, wird wohl was dran sein an der Inkompetzenbescheinigung außer sie begründen ihre Zurückhaltung. Wobei das Argument, sie dürfen nicht durch die Anfrage und der Informationen hier schon aus Weg geräumt ist.

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Meine Meinungsäußerung

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Kompetenzinitiative

Die "Kompetenzinitiative" und das Weglassen

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.07.2008, 19:23 (vor 5971 Tagen) @ KlaKla

Ich sehe es so, wenn die KO-Ini den Brief nicht veröffentlicht, wird wohl was dran sein an der Inkompetzenbescheinigung ...

Auch du meine Güte, ich sehe schon wieder dunkle Gewitterwolken aus Südwest aufziehen. Wenn du das so unverbrämt schreibst, Klaus, musst du dich nicht wundern, wenn die KOI den Spieß umdreht und gar nix bringt. Mit der dankbar aufgegriffenen Begründung, sich von Pseudokritikern wie dich nicht Nötigen lassen zu wollen.

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Die "Kompetenzinitiative" und das Weglassen

KlaKla, Freitag, 25.07.2008, 20:12 (vor 5971 Tagen) @ H. Lamarr

Auch du meine Güte, ich sehe schon wieder dunkle Gewitterwolken aus Südwest aufziehen. Wenn du das so unverbrämt schreibst, Klaus, musst du dich nicht wundern, wenn die KOI den Spieß umdreht und gar nix bringt. Mit der dankbar aufgegriffenen Begründung, sich von Pseudokritikern wie dich nicht Nötigen lassen zu wollen.

So Machtvoll sollte meine Posting sein! :-D
Wenn du da mal nicht maßlos übertreibst.

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Meine Meinungsäußerung

Die "Kompetenzinitiative" und das Weglassen

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.07.2008, 20:20 (vor 5971 Tagen) @ KlaKla

So Machtvoll sollte meine Posting sein! :-D

Nix machtvoll! Nur Vollmacht für eine Ausrede. :yes:

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Die "Kompetenzinitiative" und das Weglassen

KlaKla, Freitag, 25.07.2008, 20:34 (vor 5971 Tagen) @ H. Lamarr

So Machtvoll sollte meine Posting sein! :-D

Nix machtvoll! Nur Vollmacht für eine Ausrede. :yes:

Ja, so könnte es aus gehen. Dann wird der Name (KO-Ini) Programm. :-P

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Meine Meinungsäußerung

KOI hat sich von "WDR-Programmbeschwerde" getrennt

H. Lamarr @, München, Freitag, 17.06.2016, 18:58 (vor 3087 Tagen) @ H. Lamarr

[Admin: toten Link "Website der KOI" am 21.08.14 wiederbelebt]

Die sogenannte Kompetenzinitiative möchte sich nicht länger an die Pleite mit der Programmbeschwerde gegenüber dem WDR erinnern lassen und hat den gesamten Vorgang von ihrer Website gelöscht. Die Suche nach "Programmbeschwerde" ergab heute keinen Treffer mehr, das heißt, die KOI hat ersatzlos gelöscht.

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Ko-Ini, Programmbeschwerde, WDR

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