SZ: Handys essen Festnetz auf

RH, Samstag, 20.03.2004, 12:56 (vor 7498 Tagen)

Süddeutsche Zeitung, 19.03.04, Wirtschaft

Handys essen Festnetz auf

europaweit 330 Millionen Handys, 220 Millionen Festnetzanschlüsse :-(

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/803/28775/

FAZ: Telefonate wandern in den Mobilfunk

RH, Montag, 05.04.2004, 19:15 (vor 7482 Tagen) @ RH

Süddeutsche Zeitung, 19.03.04, Wirtschaft

Handys essen Festnetz auf

europaweit 330 Millionen Handys, 220 Millionen Festnetzanschlüsse :-(

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/803/28775/


Frankfurter Allgemeine Zeitung
Telekommunikation
Telefonate wandern in den Mobilfunk

05. April 2004 Eine der spannenden Fragen in der dritten Mobilfunkgeneration UMTS lautet: Wird der Mobilfunk große Teile der Telefonie im Festnetz ersetzen können? Schon heute deuten viele Zeichen in diese Richtung: Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan ging das Gesprächsvolumen im europäischen Festnetz im vergangenen Jahr um 5 Prozent zurück. Die Zahl der Festnetzanschlüsse sank um 500.000.

Die Mobilfunkanbieter wittern bereits ihre Chance: In Deutschland bietet E-Plus Handy-Gespräche in das Festnetz zu Konditionen an, die etwa auf Festnetzniveau liegen. Erklärtes Ziel der Preisstrategie ist der Ersatz der Festnetztelefonie.

E-Plus scheint damit im Trend zu liegen. Nach Ansicht von Frost & Sullivan beschleunigt sich die Festnetz-Substitution zur Zeit. "Haupttriebkräfte für den Ersatz der Festnetztelefonie durch den Mobilfunk sind zunehmender Wettbewerb in der mobilen Sprachtelefonie, Sättigung des Mobilfunkmarktes, UMTS-Kapazitäten und das Aufkommen der ortsabhängigen Gebührenabrechnung", sagt Jan Sythoff, Analyst bei Frost & Sullivan.

Deutsche Sondersituation
In Deutschland gibt es allerdings einige Besonderheiten, die den Ersatz der Festnetztelefonie verlangsamen: Der Abstand zwischen Mobilfunk- und Festnetztarifen ist im europäischen Vergleich außergewöhnlich hoch. Handy-Gespräche sind in Deutschland etwa fünfmal teurer als Festnetzgespräche. Außerdem ist das Telefonnetz in Deutschland die dominante Zugangstechnik zum Internet. Selbst wenn die Menschen die Festnetztelefonie zu Lasten des Mobilfunks einschränken, wird kaum jemand auf seinen Festnetz-Internetanschluß zugunsten einer ausschließlich mobilen Datenübertragung verzichten. Dafür ist die mobile Datenübertragung noch viel zu teuer. Die deutsche Sondersituation führt dazu, daß Deutschland als einziger Festnetzmarkt in Europa noch ein kleines Wachstum aufweist, während die Märkte in Großbritannien, Frankreich, Dänemark und Schweden mehr oder weniger stark schrumpfen, haben die Berater herausgefunden.

Sowohl Festnetz- als auch Mobilfunkbetreiber sehen in der W-Lan-Technologie ein wirksames Instrument zur Erhöhung des Umsatzes und zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen. Die Betreiber der Handy-Netze integrieren W-Lan-Zugänge ebenso in ihre Dienste wie die DSL-Zugangsanbieter. Für beide Gruppen werden W-Lan-Angebote zu einer Selbstverständlichkeit. Nach Schätzungen von Frost & Sullivan wird die Zahl der W-Lan-Nutzer in Europa von 5,3 Millionen im vergangenen Jahr auf 16,7 Millionen im Jahr 2006 wachsen. Jedes fünfte mittlere oder große Unternehmen habe die lokale Funktechnik bereits installiert. Die Zahl der sogenannten Hotspots, die einen schnellen drahtlosen Internet-Zugang ermöglichen, wird nach diesen Schätzungen von 3300 im vergangenen Jahr auf 11 600 bis zum Jahr 2006 steigen.

Der Erfolg neuer drahtloser Datenanwendungen wird die Substitutionsrate nachhaltig beeinflussen. "Dem ganzen Telekommunikationsmarkt wird es besser gehen, wenn UMTS funktioniert und neue Umsatzquellen für die Mobilfunkanbieter sprudeln läßt. Die Festnetzbetreiber dürften davon profitieren, daß die Mobilfunkanbieter in diesem Segment nicht auf ihre Märkte abzielen", meint Sythoff. Mit der Zeit jedoch dürften die Mobilfunkbetreiber bei ihrer Suche nach neuen Wachstumschancen wieder ein Auge auf das Gesprächsaufkommen der Festnetzbetreiber werfen.

Text: ht., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.04.2004, Nr. 81 / Seite 19

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