IT: Deutschland verfehlt Klassenziel

M.K.., Dienstag, 10.02.2004, 15:24 (vor 7537 Tagen)

F.A.Z. Wirtschaft 10.02.2004

Informationstechnik
Deutschland verfehlt Klassenziel

10. Februar 2004 Deutschland hat beim Ausbau von Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) im europäischen Vergleich an Boden verloren. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag in München veröffentlichte Studie des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom).

"Zwar konnten in wichtigen Feldern wie der Internetnutzung, den Breitbandanschlüssen oder der Mobilkommunikation starke Zuwächse erzielt werden. Andere Länder aber waren schneller", erklärte Bitkom-Präsident Willi Berchtold. "So ist Deutschland im internationalen Vergleich zurückgefallen." Vor allem bei der Ausbildung von Schülern am Computer habe Deutschland das Klassenziel klar verfehlt.

"Schulen praktisch computerfreie Zonen"

Im Schnitt müssen sich der Studie zufolge 14 Schüler an einem PC abwechseln, was Deutschland auf den zweitletzten Platz in Europa verweist. Einen Internet-Anschluß müssen sich 25 deutsche Schüler teilen, während in dänischen Schulen für jeweils vier Schüler ein Zugang zur Verfügung steht. Damit seien Schulen praktisch eine computerfreie Zone, beklagte Berchthold. "Einen solchen Mangel kann sich eine Wissensgesellschaft nicht erlauben, ohne die eigene Zukunft zu gefährden." Das spielerische Interesse von Kindern und Jugendlichen an Computer und Internet müsse durch Angebote über die Technik hinter dem Bildschirm ergänzt werden.

Besseres Ergebnis im Bereich Mobilfunk

Deutlich besser sieht die Studie die Situation im Mobilfunk. Fast 78 Prozent der Deutschen telefonieren demnach bereits per Handy. Die Zahl der mobilen Anschlüsse sei inzwischen höher als die der Festnetzanschlüsse. Aber auch hier gebe es noch Spielraum nach oben, wie Skandinavien zeige: Dort telefonierten bis zu 95 Prozent der Menschen mobil. Für einen Sprung nach vorn sollen nach dem Willen des Branchenverbands die neuen UMTS-Dienste sorgen. Von der Hightech-Messe Cebit im März sei ein zusätzlicher Schub für die Branche zu erwarten, erklärte Berchthold.

Text: AFP

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