WAZ: Umwelt-Tipp - Drahtlos aber nicht bedingungslos

mops, Donnerstag, 08.04.2004, 11:54 (vor 7479 Tagen)

Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 07.04.2004
Umwelt-Tipp

Drahtlos, aber nicht bedingungslos gut

Schnurlos-Telefone sind beliebt. Denn dank vielfältiger Funktionen bieten sie manchen Komfort beim drahtlosen Plausch.

"Die Basis-Stationen digitaler DECT-Geräte senden jedoch ständig gepulste Strahlen", warnt die Verbraucher-Zentrale NRW und rät, diese vorsorglich zwei Meter entfernt von Orten aufzustellen, an denen man sich längere Zeit aufhält. Außerdem: "In Kinder- und Schlafzimmern sollten die Basis-Stationen keinen Platz finden. Von den Telefonhörern selbst geht jedoch keine bedenkliche Strahlung aus", weist die Abfall- und Umweltberatung der Verbraucher-Zentrale NRW den Weg, wie man im Umgang mit den Schnurlosen "auf Draht" ist.

Wer in Sachen Strahlung auf Nummer Sicher gehen will, für den sind nach wie vor die älteren analogen Geräte nach dem CT1+-Standard "erste Wahl". Diese senden nämlich nur während des Telefonierens und dabei auch noch deutlich weniger Strahlen aus als die digitalen DECT-Stationen. Allerdings sind CT1+-Geräte nur noch selten im Handel zu finden. Und zudem sind sie ein "Auslaufmodell", weil der CT1+-Standard ab 2008 ganz abgeschafft wird. Nicht zuletzt: CT1+-Telefone sind nicht abhörsicher.

Beim Kauf eines "Schnurlosen" rät die Verbraucher-Zentrale NRW zudem, auch das "Kraftwerk" der Ladestation in den Blick zu nehmen: "Nickel-Metallhydrid- oder Lithium-Ionen-Akkus sind dabei erste Wahl in Sachen Umweltschutz", wissen die Abfall- und Umweltfachleute der Verbraucher-Zentrale NRW, "denn diese enthalten - im Gegensatz zu den Umwelt belastenden Nickel-Cadmium-Akkus - kein hochgiftiges Cadmium. Außerdem muss man diese Kraftspender wegen ihrer größeren Kapazität auch nicht so häufig aufladen. Und nicht zuletzt entladen sie sich nicht so schnell selbst wie die Nickel-Cadmium-Akkus."

Ganz gleich, welche Akkus zum Einsatz kommen: Auf jeden Fall müssen sie beim Händler zur Entsorgung zurückgegeben werden und dürfen auf keinen Fall in den Restmüll wandern. Weiterhin sollten Käufer auf der Rechnung haben, dass die dauerhafte Empfangsbereitschaft der Schnurlos-Telefone Strom verbraucht. "Wer auch auf den Stromverbrauch während der Bereitschaft (Stand-by) achtet, schont Umwelt und Geldbeutel", rechnet die Verbraucher-Zentrale NRW vor, "während Geräte mit hohem Stromverbrauch von vier Watt zusätzliche Stromkosten von fast fünf Euro pro Jahr verursachen, sind es bei Geräten mit geringem Stand-by-Verbrauch bis zu einem Watt nur 1,20 Euro."

Weitere Informationen zum Thema Elektrosmog bietet der Ratgeber "Elektrosmog - wie er entsteht, was er bewirkt und wie man sich schützt". Zum Preis von 2,80 Euro ist dieser in der Beratungsstelle der Verbraucher-Zentrale NRW, Castrop-Rauxel, Obere Münsterstraße 9, erhältlich.

(c) WAZ
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