Welche Forschung brauchen wir?

kassandraa, Montag, 29.03.2004, 12:26 (vor 7489 Tagen)

Um dem Schädigungspotential hochfrequenter Dauerbestrahlung zu politischer Anerkennung zu verhelfen, braucht es anders angelegte Untersuchungen als die derzeit geplanten des BAuA.

Der eigentliche Versuchsgegenstand muss die Wirkung hochfrequenter Stahlung auf biologische Organismen und nicht die „Überprüfung“ bereits elektrosensibler Menschen sein.

Übrigens, wer beim izmf (Berlin) anruft und was von Elektrosensibilität erzählt, der wird auch gleich an die Uni nach Witten-Herdecke weitervermittelt. Da sei ein Herr Prof. David, und der sei ja soooo interessiert an dem Phänomen....
Nur dass der Herr Prof. David (zu seinem eigenen Bedauern...) noch nicht einen echten Elektrosensiblen bestätigen konnte.

Gleich gelagert ist der Fall bei Herrn Prof. Silny von der RWTH Aachen. Obwohl nach eigenem Bekunden doch so willig (wenn er auch an das Phänomen nicht glaubt..), hat er immer noch keinen echten Elektrosensiblen gefunden....
Irgendwie komisch...!

Wer nichts herausfindet, der hat eben nicht gut geforscht!
Denn nichts zu finden ist leicht....

Und doch gibt es da die Studien mit eindeutigen Ergebnissen:
Nemesis-Studie (Zürich): anerkennt Elektrosensibilität
Japanische Forschungen (eindeutige Bestätigung)
schwedische EU-Studie von 1996 stellt mit Geltung für die gesamte EU fest, dass es Elektrosensibilität gibt.
Prof. Leitgeb bietet 2% von vor ein paar Jahren, das BfS bietet bereits 6%, Dr. Oberfeld gar 19% Anteil an der Bevölkerung.

Die Frage ist schon längst gar nicht mehr, ob es Elektrosensibilität gibt.
Die Frage ist vielmehr, wieviel Prozent der Bevölkerung schon von gesundheitlichen Beschwerden durch die flächendeckende Mobilfunk-Dauerbestrahlung betroffen sind und welchen Zusammenhang es zu Expositionsdosis und -dauer gibt.

All das lässt sich durch die Untersuchungen à la BAuA nicht herausfinden.
Das geht nur mit seriösen epidemiologischen Studien, in denen die alltäglichen Expositionsbedingungen mit untersucht werden.

bereits vorhandene ?

MK., Montag, 29.03.2004, 14:05 (vor 7489 Tagen) @ kassandraa

Um dem Schädigungspotential hochfrequenter Dauerbestrahlung zu politischer
Anerkennung zu verhelfen, braucht es anders angelegte Untersuchungen als
die derzeit geplanten des BAuA.

Der eigentliche Versuchsgegenstand muss die Wirkung hochfrequenter
Strahlung auf biologische Organismen und nicht die
'Überprüfung' bereits elektrosensibler Menschen sein.

Aber von letzteren gibt es doch schon jede Menge, - natürlich auch mit den Ergebnissen, dass hochfrequente Strahlung ihre (negative)'Wirkung' hat! Warum diese von den "Entscheidungsträgern" nicht zur Kenntnis genommen werden, ist unerklärlich. Oder gibt es eben doch einen Grund, - eben nur den EINEN Grund. (Man nennt es ja politisch auch "Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen", einschließlich der Abschirm-Industrie.)

Der BAuA-Test und alle anderen "Elektrosensiblen"-Tests haben wohl eine andere Zielsetzung, die ich - cum grano salis - nachvollziehen kann, die Methoden allerdings überhaupt nicht.
Ich hätte größtes Interesse an Aussagen und Berichten derer, die schon an solchen Tests, v.a. staatlichen, teilgenommen haben. Es gab doch schon welche? Ein Austausch dieser untereinander könnte auch weiterführende Erkenntnisse bringen.
Das könnte doch z.B. Frau Dr. Kaul fördern: den Austausch der Probanden nach den Tests zum Wohle des Fortschritts und Weiterentwicklung dieser Testreihen.
M.K.

bereits vorhandene ?

Erwin, Montag, 29.03.2004, 16:06 (vor 7489 Tagen) @ MK.


Aber von letzteren gibt es doch schon jede Menge, - natürlich auch mit den
Ergebnissen, dass hochfrequente Strahlung ihre (negative)'Wirkung' hat!
Warum diese von den "Entscheidungsträgern" nicht zur Kenntnis genommen
werden, ist unerklärlich. Oder gibt es eben doch einen Grund, - eben nur
den EINEN Grund. (Man nennt es ja politisch auch "Schaffung und Sicherung
von Arbeitsplätzen", einschließlich der Abschirm-Industrie.)


Entscheidungsträger
:confused:

aber doch nicht etwa die, die angeblich beim Wölfle (RDW) reinschauen, ach nein, sogar ihre Informationen von dort beziehen! :-D

E.B.

Welche Forschung brauchen wir?

H. Lamarr @, München, Montag, 29.03.2004, 18:57 (vor 7489 Tagen) @ kassandraa

Das geht nur mit seriösen epidemiologischen Studien, in denen die
alltäglichen Expositionsbedingungen mit untersucht werden.

Ist Ihnen bekannt, ob diesbezüglich eine Studie läuft oder vorbereitet wird (Deutschland/Europa)?

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Forschungsvorhaben

kassandraa, Mittwoch, 31.03.2004, 12:34 (vor 7487 Tagen) @ H. Lamarr

Eine epidemiologische Studie wird derzeit an der Uni Bielefeld (Prof. Blettner, ehemals SSK) vorbereitet.
Die studie heißt Quebet (Geld zur Hälfte Steuermittel, andere Hälfte von Mobilfunkbetreibern, Studie vergeben vom BfS).
Mal wieder passieren aber merkwürdige Dinge:
Angeblich hat man kein Geld für die Messung der Hochfrequenzbelastung an den Daueraufenthaltsorten der befragten Personen. Fragt sich die an stichhaltigen Ergebnissen Interessierte, warum 5000 Personen befragt werden sollen, wenn man angeblich nicht mal Geld für Messungen hat.
Geplante Fertigstellung der Studie: 2006 (...)

Lieber nur 1000 Befragungen und konsequente Messungen!
Die Dauer-Exposition der Bevölkerung ist nämlich sehr, sehr unterschiedlich!
Zwischen 0,1 und 20.000 Mikrowatt pro qm gibt es alles. Es sind eben nicht alle gleich betroffen!
Die Zusammenhänge zwischen Expositionsbedingungen und Gesundheitsstörungen / Krankheiten / Todesfälle gilt es mit methodisch einwandfreien wissenschaftlichen Untersuchungen zu belegen!

Meines Wissens werden die Untersuchungen nicht an Orten durchgeführt, die durch Gesundheitschäden durch Mobilfunkstrahlung auffällig wurden.
Die Interphone-Studie wird ebenfalls von Prof. Blettner koordiniert und ein weiteres Forschungsvorhaben des BfS auch.
gruß von kassandra

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