funkstrahlung.ch: Ständeräte mit E-Mails zusch...en (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 30.11.2016, 20:09 (vor 2937 Tagen) @ H. Lamarr

Der sogenannte Dachverband der Mobilfunkgegner der Schweiz und Liechtensteins (funkstrahlung.ch) bringt nicht-öffentlich nur einen ziemlich schlaffen Aufruf an seine Mitglieder zustande, den Ständerat mit E-Mails zu überschwemmen:

Helfen Sie mit!

Schreiben auch Sie die Vertreter Ihres eigenen Kantons an und lassen Sie sie wissen, dass das Volk besorgt ist über die Belastung durch Mobilfunkstrahlung und keine Erhöhung, sondern im Gegenteil eine Senkung der Grenzwerte wünscht. Die Kontakte der Ständeräte finden Sie auf www.parlament.ch.

Das ist ausgesprochen mickerig. Zur Jahresmitte 2016, als es noch um die Entscheidung im Nationalrat gingt, war der sogenannte Dachverband noch merklich lebendiger. Er gab seinen Mitgliedern nicht nur einen Musterbrief an die Hand (siehe unten), sondern schickte auch noch eine Adressliste aller Nationalräte mit. Das war noch Service! Dem allerdings kein Erfolg beschieden war, denn bekanntlich stimmte der Nationalrat für die Motion 16.3007 und damit gegen die Interessen der "nützlichen Idioten" unter den Mobilfunkgegnern. Kommerzielle Mobilfunkgegner und deren Vereine begrüßen hingegen klammheimlich die geplante Grenzwertlockerung, denn für Geschäftemacher ist diese Lockerung höchst vorteilhaft. Man muss nur einmal schauen, wer (aus der Szene) momentan auffällig still ist. So, nun aber zum Musterbrief von funkstrahlung.ch vom Juni 2016, den faule Mobilfunkgegner an die Nationalräte schicken sollten:

Betreff: Bitte keine Grenzwerterhöhung für Mobilfunkanlagen

Sehr geehrte Frau Nationalrätin XY / Sehr geehrter Herr Nationalrat XY

Am nächsten Donnerstag diskutiert der Nationalrat darüber, ob die Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung erhöht werden sollen oder nicht. Ich bitte Sie als meine Vertreterin/mein Vertreter im Parlament zu diesem Vorhaben NEIN zu stimmen.

Es ist völliger Unsinn, wenn behauptet wird, dass wir in der Schweiz strengere Grenzwerte als im Ausland hätten. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Beispielsweise hat das grosse China fünf mal tiefere Immissionsgrenzwerte als die Schweiz. Die Mobilfunkanbieter in der Schweiz setzen bekanntlich Mobilfunktechnologien aus China ein und sollten deshalb auch in der Lage sein, diese mit niedrigen Grenzwerten wirtschaftlich zu nutzen.

Höhere Grenzwerte führen nicht zu Innovationen, sondern bewirken Gegenteiliges, nämlich dass zu lange an überholten Technologien festgehalten wird. Dies hat neben nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken auch gravierende volkswirtschaftliche Nachteile zur Folge.

Ich bitte Sie, mich als Ihren Wähler/Ihre Wählerin ernst zu nehmen und mich gebührend zu vertreten.

Mit freundlichen Grüssen

Hans Wurst

Kommentar: Die rot markierte Passage und der Vergleich Schweiz vs. China zeigt wieder einmal nachdrücklich, aus welchem Holz überzeugte Mobilfunkgegner geschnitzt sind: Nein, ich sag's nicht, kann sich jeder selber denken. Als ob die Größe eines Landes bei EMF-Grenzwertfestsetzungen eine Rolle spielte :no:! Und woher beziehen die CH-Funkstrahler überhaupt ihre Weisheit? Sogar die WHO weiß neuerdings nichts mehr über die EMF-Grenzwerte in China. Doch selbst 5-mal niedrigere Grenzwerte sind ohnehin völlig wurscht in Anbetracht der Bilder aus dem Reich der Mitte, die gravierende Sünden industrieller Umweltverschmutzung zeigen. Chinesen können dort gar nicht an Elektrosmog sterben, denn lange bevor dieses Risiko relevant wird, hat sie längst die herkömmliche Umweltverschmutzung in Luft, Boden und Wasser unter die Erde gebracht!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schweigen, Einflussnahme, Wahl, Volkswirtschaft, Funkstrahlung, Zivilgesellschaft, Dachverband


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