Schweiz: Nur ein totes Handy ist ein gutes Handy (Elektrosensibilität)

Gast, Donnerstag, 19.04.2018, 07:28 (vor 2431 Tagen) @ H. Lamarr

Auszug Tagblatt Feb. 2018

Das Parlament könnte die Grenzwerte für Schweizer Handyantennen schon bald erhöhen. Das macht Elektrosensiblen, die ihr Leben heute schon als Hindernislauf sehen, Sorgen.

... Es ist der dritte Donnerstagabend im Februar, unter einem Mehrfamilienhaus in der Winterthurer Innenstadt trifft sich die Selbsthilfegruppe für Elektrosensible. «Nur ein totes Handy ist ein gutes Handy», sagt jemand und lacht. Elektrosensible reagieren empfindlich auf elektromagnetische Strahlen, sie leiden deshalb unter einer Reihe gesundheitlicher Beschwerden. Der so genannte Elektrosmog wird etwa von WLAN-Netzen, Mobilfunkantennen, Handys oder Stromleitungen verursacht. In der Schweiz glauben laut einer Studie fünf Prozent der Bevölkerung, dass der Elektrosmog sie gesundheitlich beeinträchtigt.

Unter Wissenschafltern ist umstritten, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Elektrosmog und den Symptomen der Betroffenen. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) schreibt auf Anfrage, ein kausaler Zusammenhang sei angesichts der Studienlage «nicht etabliert», könne aber auch nicht ausgeschlossen werden. Elektrosensible Probanden seien bei Experimenten etwa nicht in der Lage, zuverlässig anzugeben, ob das elektromagnetische Feld an- oder abgeschaltet sei. Peter Kälin, der Präsident von Ärzte für Umweltschutz (Aefu), sagt, ein konkretes Krankheitsbild fehle, es bestehe noch «riesiger Forschungsbedarf». Für Kälin ist aber sicher: «Wir werden eines Tages eine Diagnose Elektrosensibilität haben.» Heute ist Elektrosensibilität keine anerkannte Krankheit...


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Tags:
EHS, Medien, Stammtisch, Umweltmedizin, AefU, Kälin


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