Mobilfunk: Belo-Horizonte-Krebsstudie von Adilza Dode (Allgemein)

AnKa, Sonntag, 25.09.2011, 20:10 (vor 4828 Tagen)

[Admin: 26.09.11, 00:31 Uhr - Titel ergänzt]

Man mag sich darin täuschen, aber es scheint z.Zt. eine Studie zu angeblichen Krebsfällen in der brasilianischen Stadt Belo Horizonte, angeblich verursacht durch einen dortigen Mobilfunksender, regelrechte Begeisterungsstürme in den Reihen der alarmistischen Mobilfunkgegnerbewegung auszulösen.

Diese Studie ist wie ich denke in ihrer ganzen angelegten Methodik anrüchig - und dies insbesondere im Verein mit den Schlussfolgerungen, die in der Mobilfunkpanikszene daraus gezogen werden.

Deshalb möchte ich hier einige wesentliche Argumente zu dieser Studie zitieren, wie sie die hiesige, stets gut informierte Teilnehmerin Doris vor einiger Zeit angeführt hat. Dies geschah allerdings im sog. "h.e.s.e."-Forum, das ich für eine Veranstaltung aus den Reihen der wirren Mobilfunkpanik-Szene halte. Ich finde, dass gute Argumente dort nicht gut aufgehoben sind und man zumindest die Juwelen unter ihnen an sichere Plätze hinüberretten sollte, damit sie im fairen Rahmen (also:hier) bei Bedarf offen und transparent weiterdiskutiert werden können. Im Gesinnungsforum von "h.e.s.e." ist das, wie ich meine beobachtet zu haben, nicht möglich.

Hier also im O-Ton:
Warum die Studie zu "Belo Horizonte" Zweifel an deren Seriösität weckt

"- In einer so großen Stadt in Brasilien mit so einer großen Handydichte gibt es doch vermutlich nur selten jemand, der nicht im Radius von 500 m zu einer Basisstation lebt.

- außerdem gibt es gerade in so großen Städten doch so unzählige andere umweltbedingte Schadstoffe, die als Confounder mit berücksichtigt werden müssen.

- dann haben wohl auch die Brasilianer die gleiche Liebe zur schnurlosen Technik wie alle andere auf dieser Welt auch. Wenn schon die EMF durch Mobilfunkbasisstationen als Ursache für die verschiedensten Krebsarten ausgemacht wird, wie wird dann die Nutzung eigener Funktechnik in den vier Wänden berücksichtigt.

- gemessen wurde bei dieser Auswertung ebenfalls nicht, sondern lediglich der Abstand zu einer Antenne berechnet, was auf jeden Fall als methodische Schwäche gilt.

- in einer so großen Stadt so einen Zusammenhang zu suchen, ist m.E. schon sehr zweifelhaft. Wenn es auffallende Krebshäufungen im ländlichen Bereich in der Nähe zu Mobilfunkbasisstationen geben würde (aber nicht nur in 1 - 2 Orten), dann würde mich das eher skeptisch machen.

So, und weil das für mich so viele Fragezeichen sind, habe ich nach der Autorin und dem Bestätiger ihrer Thesen recherchiert.

Sowohl Adilza Condessa Dode als auch Alvaro A. de Salles sind keine Unbekannten in der Elektrosmogdiskussion und sind beides Unterzeichner der Porto Alegre Resolution.
Außerdem steckt Alvaro A. de Salles hinter hese UK.

Für mich, neben deutlichen Schwächen in der Studie allgemein, ist das viel zu viel Verbandelung mit den Mobilfunkkritikern. Irgendwie ist das für mich auch eine Form von 'Industrienähe'. So wie die Mobilfunkindustrie eindeutige und offensichtliche Interessen verfolgt, sind die Mobilfunkkritiker und deren Wissenschaftler auch nicht frei von gewissen Interessen."

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Krebs, Hese-Project, Dramatisierungspotenzia, Dode, Belo-Horizonte-Studie


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