"EIRP" for beginners (Technik)

Kuddel, Mittwoch, 13.07.2011, 01:02 (vor 4902 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 13.07.2011, 02:22

Herr Jakob argumentiert zum einen, dass Sie EIRP mit ERP verwechseln. Er schreibt immer von ERP

Zitat:
Als Ausgangspunkt dienen nicht Ihre lausigen 50Watt, sondern mindestens typisch 3000Watt ERP. Nicht EiRP, was Sie auch noch dauernd verwechseln.
< hier >


Sowohl ERP, als auch EIRP sind beides "äquivalente" Leistungen, die die gleiche "Bedeutung" haben und sich nur geringfügig durch einen Faktor von 1,64 (entspr. 2,1dB) unterscheiden.

Heute verwendet man überwiegend den EIRP Wert, weil er einfachere Berechnungen ermöglicht, während der historische ERP Wert langsam ausstirbt.

ERP: Der "Kugelbrausekopf" ist als "elektrische Antenne" nicht realisierbar, daher hat man historisch bedingt (früher) als Referenz für Antennenvergleiche den so genannten "Herz'schen Dipol" verwendet, der von der Realisierung her die aller-einfachste Antennenform darstellte.

Dieser "strahlt" etwa so, wie ein amerikanischer "Football" (dieses eiförmige Dingens), nur daß an den Spitzen Enden des "Football" keine Wasseraustritte wären. Dadurch, daß er etwas weniger Wasserraustritte hat, als der Kugelbrausekopf, strahlt er von vornherein ein klein wenig "weiter" (man kann den Wasserhahn ein klein wenig zudrehen um die gleiche "Strahlweite" zu erreichen und hat eine ringförmige Vorzugsrichtung.
Der "Football" der als Referenz für die (ERP) genommen wird hat also den (1 durch 0,6 =) 1,6 fachen Gewinn (2.1dB) gegenüber einem Kugelstrahler der als Referenz für die EIRP genommen wird(EIRP).

Das hört sich nach viel an, aber man muß bedenken, daß man es bei Basisstationsantennen mit Gewinn-Faktoren um die 10..100 zu tun hat. Mithin ist es fast wurscht, ob man mit EIRP oder ERP rechnet.

Die wesentlichen Punkte sind eigentlich:

1.) Die "Wassermenge pro Zeit" in den "gedachten" EIRP-Brausekopf hat mit der real eingespeisten Menge in den Trichterkopf nichts zu tun.

2.) In großer Entfernung treffen von den vielen Wasserstrahlen eines Brausekopfs nur ganz wenige ein vergleichsweise kleines Objekt (Geranie oder "Betroffener").

3.) In den Kugelbrausekopf (Isotrop-antenne) (Oder Football-Brausekopf (Dipolantenne) muß man viel mehr Wasser reinpumpen, um in der Entfernung die gleiche Strahlstärke zu bekommen wie bei einem Trichterkopf (Richtantenne).
Das liegt daran, daß er viel mehr Löcher hat, die aber das ursprüngliche Objekt in der Ferne überhaupt nicht treffen, weil die zusätzlichen Löcher ja in andere (sogar entgegengesetzte) Richtungen strahlen.

4.) Man kann also nicht behaupten, dass ein Objekt in der Ferne mit der "EIRP" Leistung bestrahlt wird, weil typischerweise >99,9x % der "gedachten" E(I)RP -Strahlen ja in andere Richtungen gehen.

5.) Man kann nicht einmal behaupten, daß ein "Betroffener" mit der Speiseleistung der Antenne (15..50W) "bestrahlt" wird, weil auch bei dem Trichterbrausekopf >99,x% der Strahlen an der Geranie (oder dem "Betroffenen") vorbeigehen.

Einzig wichtig für den Betroffenen ist, wieviel bei IHM ankommt und nicht wieviel fiktive Leistung in eine Antenne, die über 99% ihrer Leistung in ganz andere Richtungen strahlt, eingespeist wird.

K


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