Fehlinterpretation des Studientextes (Allgemein)

Capricorn, Montag, 16.05.2011, 22:06 (vor 4961 Tagen) @ Kuddel

..Ihre These scheitert schon daran, dass das "worker piping" der Bienen jeweils zeitlich versetzt zum EMF begann (nach ca. 30 Minuten) und aufhörte (nach ca. 3 Minuten) und im Verlauf von Stunden zunahm.

=> Es steht nirgends, daß ein "Worker Piping" auch nach dem Abschalten der Telefone beobachtet wurde.

Der von ihnen zitierte Text steht nämlich nicht im Zusammenhang mit dem "Worker-Piping, sondern mit der Grafik in Bild 3a, in welcher über einen 90 Minuten-Zeitraum nur einmal in einem Zusammenhängenden Stück eine erhöhte Aktivität zu sehen ist , ganz ohne scharf abgebildete Spektrallinien oberhalb 500Hz ! .

Doch, auch in Grafik 3 geht es ums worker piping:

Figure 3. Induction of honeybee worker piping by mobile phone handsets. a standby mobile phone handsets in the hive were activated 25 min. after the onset of the experiment (1). The beginning of increased noise and frequency in the hive was observed ca. 35 min later (2) and is indicated by a longer arrow. The cessation of the mobile phone communication is indicated (3).

Das Ende des EMF (3) befindet sich wohlgemerkt 2-3 Minuten VOR dem Ende der erhöhten Bienenaktivität. Und am Anfang beträgt die zeitliche Verzögerung sogar 35 Minuten!

Nun behaupten Sie anscheinend, das worker piping sei die Reaktion der Bienen auf den NF-Ton der "GSM-Einstrahlung in das Aufnahmegerät", statt auf das EMF der Handys. (Wer sagt denn überhaupt, dass es diesen Einstrahlungston in dem Experiment gab?) Aber dieser Ton hätte das Bienensummen schon von der Lautstärke her deutlich übertönt -- das hätte dann auch Favre selber gehört, also hätte er auch gemerkt, dass er eigentlich vor allem den Einstrahlungs-Ton spektral-analysiert, statt das Bienensummen.

Unterm Strich unterstellen Sie Favre also wissenschaftlichen Betrug, und dem Fachjournal, dass es diesen nicht bemerkt hat. Dicke Post!


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