Es geht nicht immer um Elektrosensible (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 21.05.2009, 23:40 (vor 5686 Tagen) @ charles
bearbeitet von Doris, Freitag, 22.05.2009, 00:21

Mann soll immer die Gesamtbelastung der Elektrosmog in Anbetracht nehmen.

Was mit der Sache, um die es hier in diesem Diskussionsstrang geht, nichts zu tun hat.
Es geht schlicht und ergreifend nur darum, wem nutzt eine Standortplanung, wem bringt das Verschieben von Sendern - weg von der Bevölkerung - Vorteile und wem bringt sie Nachteile.

Das nimmt aber nicht weg, das es Elektrosensible gibt, die schon bei weniger als 1 uW/m² mit körperliche Beschwerden reagieren können.
< 1 uW/m² = weniger als ein mikroWatt pro Quadratmeter.

Das habe ich mittels Messen festgestellt.

Es geht nicht immer nur um Elektrosensible, vor allen Dingen nicht um die "Extrem-Sensiblen", die Ihrer Behauptung/Erfahrung nach auf 1 µW mit starken körperlichen Beschwerden reagieren sollen.

Bei der Standortplanung in Bruchköbel und allgemein bei Standortplanungen geht es ausschließlich darum, dass wohl mehr Menschen beim Telefonieren höher belastet werden als Menschen durch so ein Konzept geschützt werden. Der prozentuale Anteil der Menschen, bei denen durch einen nicht durch einen Standortplaner gewählten Standort nun weniger als 1000 µW in ihren Räumen ankommt, steht nicht im Verhältnis zu der Mehrbelastung, die sich ein Telefonierer durch ein Handytelefonat nun holt. Und die Anzahl der Elektrosensiblen, die es vielleicht tatsächlich nicht vertragen und darunter leiden und von so einer Antenne wirklich zuviel abbekommen ist vermutlich verschwindend gering. Diese Minimierung soll für die meisten Menschen als vorsorglichen Schutz gelten, ungeachtet dessen, dass genau diese Menschen sich dann in kurzer Zeit 1 - 2.000.000 µW (um mal in der Maßeinheit der Kritiker zu sprechen) direkt ins Gehirn dröhnen.

Und was mich an der ganzen Sache enorm stört, ist, dass sowohl so manche Betroffenen, als auch diejenigen, die sich um die Betroffenen öffentlich kümmern, sich keinen Deut um die Belastung der Handytelefonier geschweige denn durch eine Mehrbelastung kümmern und dies kaltschnäuzig als "Pech gehabt" "selbst verantwortlich" abtun, gleichzeitig aber den höchstmöglichen Respekt und Anerkennung von anderen erwarten.

Und die Aussage (ich meine nicht Sie, Charles), dass Kinder unter die Verantwortung ihrer Eltern fallen, kann nur jemand sagen, der kleine Kinder hat. Eine evtl. gesundheitliche Beeinträchtigung in 10 - 15 Jahren durch Handytelefonate sind für alle Angehörigen genauso schlimm, egal ob der Jugendliche mit 15 angefangen hat zu telefonieren oder mit 6 Jahren. Einem Kind ein Handy zu verbieten mag noch ein Leichtes sein. Wer heranwachsende Kinder hat, weiß dass alles nicht mehr ganz so einfach ist und dass man hier auch abwägen muss, was wirklich zum Schaden des Jugendlichen ist. Wir haben einfach Glück gehabt, dass Handys für unsere nun bereits größeren Söhne keine oder nur ein recht unbedeutende Rolle spielen. Ich betrachte es nicht als persönlicher Verdienst von mir, sondern es war einfach ein Zusammenwirken von vielen Umständen, dass der 16-jährige nach wie vor keines braucht und trotzdem kein Außenseiter ist.


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