Kritische Berichterstattung unerwünscht (Allgemein)

Skeptiker, Freitag, 15.05.2009, 07:04 (vor 5693 Tagen) @ Sisyphos

des nicht ausgewiesenen "Journalisten"

gerade auch er selbst an dem Geschehen nicht unwesentlich beteiligt war

nicht etwa nur als nüchtern berichtender Chronist

könnte er als Spin-Doctor bezeichnet werden

missionarisch wirkender Darstellungsdrang oder –zwang

Pöbelei gegen die Person als Ersatz für nötige Selbstkritik bildet leider ein langjähriges Grundmuster in der Bruchköbeler Spielart von "Mobilfunkkritik". Angriffe auf nicht gefügige Pfarrer, Kirche, Berichterstatter, Politiker bilden dort ein eigenes, trauriges Kapitel, über das zu berichten man sich zuvor besser den Wams christlicher Nächstenliebe umlegen sollte. Man würde sonst versucht sein, allzu hart zu urteilen.

Dabei waren in der Tat nahezu alle seine Beiträge zu diesem Thema essayistisch - ohne Trennung von Bericht und Kommentar.

Bescheidene Journalisten und deren Kritiker wissen natürlich, dass methodische Textanalyse noch in jedem, auch noch so sehr um Objektivität bemühten Artikel den subjektiven Anteil zutage zu fördern vermag. Das zeigt sich schon daran, dass mit der Aufgabe, Subjektivität und Objektivität voneinander abzugrenzen, so mancher kluge Geist, so manche Fakultät bis zum heutigen Tage in Vollzeit beschäftigt sind.

Die naiv anzuschauende, in Wahrheit aber ultimativ vorgetragene Forderung des Herrn Sysiphos nach "Trennung von Bericht und Kommentar" ist also bei genauerem Hinsehen unerfüllbar - und mit der Schläue des totalitären Geists weiss der feine Herr Sysiphos genau diese vermeintlich identifizierte "Schwachstelle" eines kritischen Journalismus' zu attackieren.

Ein Auftreten wie dasjenige der Bruchköbeler "Mobilfunkkritiker" –aus deren Richtung die Öffentlichkeit jahrelang inflationär mit unbewiesenen Aussagen über angeblich mobilfunkverursachten Krebs, über Todesfälle sogar in Bruchköbel selbst, über Verschwörungsmachenschaften usw. überschüttet worden ist- erzwingt geradezu eine Form der Berichterstattung, die gemeinhin als "kritisch" bekannt ist und die als solche in jeder Zeitung, die etwas auf sich hält, geschätzt und gepflegt wird.

Wenn Herr Sysiphos deswegen Unheil dräuen sieht und sich mit seiner ultimativen Forderung nach "Trennung von Bericht und Kommentar" ebendiese kritische Berichterstattung zu ersparen erhofft, dann ist das zwar menschlich verständlich. Aber für die Allgemeinheit nicht akzeptabel.

Tags:
Strategie, Kirche, Behauptung, Objektivierung, Bruchköbel, Pöbeln


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