....lieber doch nicht (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 13.07.2007, 23:23 (vor 6364 Tagen) @ AnKa

Der Ausdruck "Fundis" erscheint mir als eine Verharmlosung.

Ja, Sie haben dies bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht. In meinen Ohren klingt "Fundamentalisten" dagegen so stark nach islamistischem Religionskrieger, dass der "Fundi" im Vergleich dazu wiederum die passende Verharmlosung ist. Ihre Differenzierung wird mMn vom Gros der Leute ebensowenig wahrgenommen, wie die Differenzierungsvarianten bei ES, die am Schuss doch immer wieder bei der Standardformel Elektrosensibilität landen.

Daß Fundamentalisten ungehalten reagieren (um nicht zu sagen: aggressiv), wenn sie sich vor ihre Widersprüche gestellt sehen, ist bekannt. Ich bezweifele deswegen, daß Ihre Brücke jemals stabil werden kann.

Kann gut sein, dass Sie Recht behalten werden.

Fundamentalisten sind ja gerade deswegen welche, weil sie keine Brücken wollen. Ich kann aber Ihren Beweggrund nachvollziehen, es ist ein idealistischer. Ich halte mich da eher für auf Realismus gepolt.

Damit bringen Sie mein Klassifizierungssystem durcheinander: Demnach wären Sie ein Realo, ich ein Idealo ;-). Wie dem auch sei: Mein Idealismus ist keineswegs grenzenlos.

Schließlich gibt es trotz aller Gegensätze zwischen Realos und Fundis eine Gemeinsamkeit: Beides sind Kritiker.


Da unterliegen Sie einer optischen Täuschung.

Denken Sie doch einmal an den netten Brief, der Sie als Forenbetreiber dazu ermuntern sollte, Ihre praktische Selbstauflösung als Forenbetreiber zu vollziehen. Da hatte sich Ihnen ein lupenrein fundamentalistischer Standpunkt präsentiert. Den nämlich das Fehlen jeder Toleranz auszeichnet, mithin eine in die Wolle eingefärbte Unfähigkeit zur Bewältigung von Gegenkritik.

Ich glaube es verhält sich einfacher: Der Brief ist ein Einschüchterungsversuch, wie wir ihn immer wieder mal erleben. Denn für manche ist dieses Forum hier geradezu geschäftsschädigend. Also probiert man's mal, probieren kostet ja nichts. Und wir wären nicht die ersten (Mobilfunkkritiker), bei denen dieses Spielchen Erfolg gehabt hätte. Was uns von anderen Opfern dieser Methode unterscheidet ist die IZgMF-Website, der Stein des Anstoßes ist zugleich unsere Lebensversicherung: Wer uns still und heimlich um die Ecke bringen möchte, der hat mit Tomaten gehandelt, weil wir mit der Website ein lautes Sprachrohr im Kreuz haben. Statt meucheln ist deshalb argumentieren angesagt, und da haben wir einen ziemlich festen Stand.

Damit muss man sich als mündiger, kritik- und gegenkritikfähiger Bürger nicht auf eine Stufe stellen.

Stimmt, muss man nicht, kann man aber. Der Verfasser des besagten Briefes hat mich vor ein paar Tagen wegen eines ganz anderen Streitthemas angerufen. Wir hatten ein überraschend konstruktives Gespräch, die sanfte Drohung mit dem Anwalt war schnell vom Tisch. Stattdessen haben wir die meiste Zeit über ein ganz neues, fast schon sensationelles Thema gesprochen, bei dem der Unbekannte a) eine maßgebende Rolle spielt und b) er uns die Versorgung mit aktuellen Informationen zugesichert hat. Da ist sozusagen ein Brückenpfeiler frisch gesetzt worden. Glauben Sie mir, das Schlimmst was der Gegenseite (Mobilfunker & Co.) passieren kann ist, dass die Primadonnen auf Seiten der Kritiker ihre Streitereien beilegen, die kleinkarierten Karos nicht mehr auf Millimeterpapier gemalt werden und das Ganze zu einer geschlossenen Front zusammenrückt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Idealismus


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