Mobiltelefone und Verhaltensprobleme bei Kleinkindern (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 12.12.2010, 05:15 (vor 5115 Tagen) @ Doris

Siebenjährige Kinder, die im Mutterleib und nach der Geburt Mobiltelefonen ausgesetzt waren, haben ein höheres Risiko von Verhaltensproblemen, was möglichweise auf die von diesen Geräten ausgehende elektromagnetische Strahlung zurückzuführen ist. Auf diesen Zusammenhang deutet das Ergebnis einer Studie hin, die auf Daten von insgesamt 29.000 Kindern basiert. Dieser Befund repliziert die Ergebnisse einer Untersuchung aus dem Jahr 2008 mit insgesamt 13.000 Kindern, die vom selben US-amerikanischen Forscherteam durchgeführt wurde.

Hmmm ...

Wieso ausgerechnet Siebenjährige? Warum nicht Sechs- oder Achtjahrige?

Was mir gar nicht in den Kopf will ist die Aussage mit der Replikation der Studie von 2008. Denn wie lassen sich denn in nur rd. 2 Jahren (2008 - 2010) Untersuchungen machen, die doch ungefähr acht Jahre dauern müssten (vom Ungebohrenen bis zu den Siebenjährigen). Die einzige Erklärung die mir dazu einfällt ist, dass es keinerlei Dosimetrie gegeben haben kann, d.h. die Angaben zur Befeldung können nur auf viele Jahre zurückreichende Auskünfte der Mütter beruhen. Dies aber dürfte zu sehr ungenauen Immissionsabschätzungen geführt haben. Wohin sowas führen kann haben wir ja bei Interphone gesehen, da kam (statistisch) sogar eine Heilwirkung von Handys bei Kopftumoren zustande. Außerdem sollten doch auch die Amerikaner seit einiger Zeit eine Durchdringung mit Mobiltelefonen von 100 % haben, damit dürfte es a) in nicht vernachlässigbarem Ausmaß zu unbeachteten sekundären Immissionen durch andere Personen gekommen sein und b) ist mir nicht klar, woher überhaupt eine unbefeldete Kontrollgruppe her gekommen sein soll.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Dosimetrie, Kontrollgruppe, Immission


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