„Streitfall Mobilfunk“. Die groben Fehler des BUND (Allgemein)

Ikarus, Samstag, 25.09.2010, 17:47 (vor 5193 Tagen)

Im Mai 2010 veröffentlichte der Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) eine Broschüre mit dem Titel „Streitfall Mobilfunk – Leitfaden für Initiativen“ in der 3., aktualisierten (!) Auflage. Als Autorin wird Helga Günther vom „Arbeitskreis Elektrosmog der BUND-Landesverbände Rheinland-Pfalz und Hessen“ genannt. Quelle:
http://www.bund-rlp.de/fileadmin/bundgruppen/bundrlp/Elektrosmog/Streitfall_Mobilfunk_3Auflage_2010_01.pdf

Die Broschüre enthält derart viele grobe Fehler und Falschbehauptungen, dass man den Eindruck haben muss, die Zeit sei für die Autorin stehen geblieben. Da der BUND nicht irgend ein x-beliebiger Verein ist, sondern in weiten Kreisen der Bevölkerung parteiübergreifend hohes Ansinnen genießt, blickt man verwundert auf das Geschriebene und reibt sich die Augen. Warum so viele derartig grobe Schnitzer den Weg in die Broschüre fanden, ist mir nicht klar, es gibt doch ganz viel Material zu dem Thema. Die Liste ist nicht vollständig und nicht nach „Schwere“-grad sortiert, die schweren Brummer sind zwischendrin einsortiert.

1.
Seite 4 Mitte: „Die 26. Bundesimmissionsschutzverordnung stellt ausdrücklich nur auf die thermischen Wirkungen des Mobilfunks (z.B. Gewebeerwärmung) und die damit verbundenen Effekte ab“. Das ist grob falsch. In der 26. BImSchV kommt das Wort „thermisch“ überhaupt nicht vor.

2.
Seite 4 unten: „Wo Mediziner Prävention verlangen, besteht aus verfassungsrechtlichen Gründen die rechtliche Verpflichtung der zuständigen staatlichen Organe, Vorsorgemaßnahmen gegen mögliche Schädigungen zu treffen.“
Woher die Autorin ihre Weisheit nimmt, ist mir vollkommen schleierhaft. Man stelle sich vor: Dr.med. X und Dr.med. Y (also „Mediziner“ im o.a. Sinn) verlangen Prävention gegenüber Amalgam und das Bundesgesundheitsministerium wäre verpflichtet, ein Gesetz zu erlassen, um den Einsatz von Amalgam zu vermindern bzw. zu verbieten. Absurd.

3.
Seite 6 Ende oberes Drittel: „Die amtlichen Grenzwerte beziehen sich nur auf Mobilfunksender im Außenbereich.“ Das ist falsch. Die Grenzwerte in der EU-Ratsempfehlung von 1999 beziehen sich auch auf die Teilkörperexposition. Quelle:
http://www.berlin.de/sen/umwelt/umweltratgeber/de/emf/pdf2004/ratsempf_1999-519-eg.pdf

4.
Seite 6, Mitte: „Für den Handy-Empfang wäre eine Leistungsflussdichte von nur 0,01 µW/m² ausreichend.“
Das kann nur dann überhaupt funktionieren (wenn ich das richtig verstehe), wenn entweder alle paar Meter eine Basisstation steht oder die Basisstation so weit weg ist, dass das Telefonieren gerade eben noch möglich ist. Das aber hat zur Folge, dass die „Belastung“ (eigentlich: Immission) der Nutzer maximal wird, weil die Handys mit maximaler Leistung senden müssen (Leistungsnachführung)! Was möchte der BUND denn? Die klare Antwort geben sie selbst:

5.
Seite 6, unteres Drittel: „Grundsätzlich muss die Konzentration von Sendern an einem Ort und die Nähe von Sendern zu Wohngebieten, Schulen und anderen sensiblen Bereichen vermieden werden. Gegebenenfalls ist deren Verlagerung aus Wohngebieten dringend geboten.“
Aha, nun wissen wir das. Der BUND verlangt also, so ist die klare Schlussfolgerung, dass die Masten möglichst weit weg sind und nimmt in Kauf, dass die „Belastung“ der Handynutzer hierdurch maximiert wird. Interessant. Auch interessant ist, dass als Folge die Akkus schneller leer sind und der Stromverbrauch durch häufiges Laden steigt. Wir reden hier nicht über ein paar Watt hier und da, sondern über viele zig MWh pro Jahr in Deutschland, sollte dieses Szenario Wirklichkeit werden (grob überschlagen). Ist das nicht eine für den BUND etwas seltsame Folge seiner Forderung? Oder – vermutlich eher zutreffend – hat da jemand nicht zu Ende gedacht?

(Ich setzte das wohl fort, da kommen noch manche andere komische Sachen).

Tags:
Fehler, Handy, Vetternwirtschaft, Wohngebiet, Flyer, Einflussnahme, Broschüren, Bund-Naturschutz, Sendeleistung, Kommerz, Basisstation, Wohnung, Arbeitskreis, Leitfaden, Hessen, Rheinland-Pfalz, Akku

Die groben Fehler des BUND

RDW ⌂ @, Sonntag, 26.09.2010, 08:27 (vor 5192 Tagen) @ Ikarus

Im Mai 2010 veröffentlichte der Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) eine Broschüre mit dem Titel „Streitfall Mobilfunk – Leitfaden für Initiativen“ in der 3., aktualisierten (!) Auflage. Als Autorin wird Helga Günther vom „Arbeitskreis Elektrosmog der BUND-Landesverbände Rheinland-Pfalz und Hessen“ genannt. Quelle:
http://www.bund-rlp.de/fileadmin/bundgruppen/bundrlp/Elektrosmog/Streitfall_Mobilfunk_3Auflage_2010_01.pdf

Die Broschüre enthält derart viele grobe Fehler und Falschbehauptungen, dass man den Eindruck haben muss, die Zeit sei für die Autorin stehen geblieben. Da der BUND nicht irgend ein x-beliebiger Verein ist, sondern in weiten Kreisen der Bevölkerung parteiübergreifend hohes Ansinnen genießt, blickt man verwundert auf das Geschriebene und reibt sich die Augen. Warum so viele derartig grobe Schnitzer den Weg in die Broschüre fanden, ist mir nicht klar, es gibt doch ganz viel Material zu dem Thema. Die Liste ist nicht vollständig und nicht nach „Schwere“-grad sortiert, die schweren Brummer sind zwischendrin einsortiert.

Es ist nicht nur diese Broschüre, die derart fehlerbehaftet ist, es ist das gesamte Verhalten des BUND, von ganz oben herunter:

Die Lügen des BUND
Die Halbwahrheiten des BUND-Experten für Mobilfunk

Für persönlich sehe beim BUND weder objektive Kompetenz noch Glaubwürdigkeit vorhanden, um das Thema "Elektromagnetische Felder und Mobilfunk" so zu vertreten, wie es für eine ernstzunehmende Umweltorganisation angemessen wäre.
Und ich frage mich inzwischen, ob dies bei anderen Themen nicht genau so ist und es der Normalbürger mangels Fachkenntnis nur nicht merkt.

RDW

Tags:
BUND, Lügen, Landesverband

Die groben Fehler des BUND

Roger @, Sonntag, 26.09.2010, 10:07 (vor 5192 Tagen) @ RDW

Für persönlich sehe beim BUND weder objektive Kompetenz noch Glaubwürdigkeit vorhanden, um das Thema "Elektromagnetische Felder und Mobilfunk" so zu vertreten, wie es für eine ernstzunehmende Umweltorganisation angemessen wäre.
Und ich frage mich inzwischen, ob dies bei anderen Themen nicht genau so ist und es der Normalbürger mangels Fachkenntnis nur nicht merkt.

RDW

Irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Ich hatte auch mal im Rahmen einer Sitzung vor einigen Jahren , eine BUND- Vertreterin kennen gelernt , die auf gezielte Rückfragen (wg MF-Antennen )sofort ins Schleudern kam .:yes: Da tauchte auch die Frage auf, ob die genauso kompetent ist auf andern Gebiete. Und uns da was vormacht .

Die groben Fehler des BUND

Ikarus, Montag, 27.09.2010, 13:48 (vor 5191 Tagen) @ RDW

Es ist nicht nur diese Broschüre, die derart fehlerbehaftet ist, es ist das gesamte Verhalten des BUND, von ganz oben herunter:

...
Die Halbwahrheiten des BUND-Experten für Mobilfunk

Für persönlich sehe beim BUND weder objektive Kompetenz noch Glaubwürdigkeit vorhanden, um das Thema "Elektromagnetische Felder und Mobilfunk" so zu vertreten, wie es für eine ernstzunehmende Umweltorganisation angemessen wäre.
Und ich frage mich inzwischen, ob dies bei anderen Themen nicht genau so ist und es der Normalbürger mangels Fachkenntnis nur nicht merkt.

RDW

Danke für den Hinweis auf den "Experten" des BUND, Herrn Müller.

Zu Interphone habe ich was im Ärzteblatt gefunden:

"Der Ingenieur Bernd Rainer Müller, der im nordrhein-westfälischen Lage ein Ingenieurbüro für Arbeitsschutz und Messtechnik betreibt, wird in seinem Urteil konkreter. Er sieht „schwere handwerkliche Mängel“ der Interphone-Studie."

Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=76343

Ja wenn ich als Messtechniker ein gewisses Interesse habe ....

Jetzt wird mir so einiges klar. Ganz schön dreist.

Tags:
Interessenkonflikt, Aerzteblatt

BUND = Interessenvertretung für Babubiologen

Kuddel, Sonntag, 26.09.2010, 11:03 (vor 5192 Tagen) @ Ikarus

Der BUND bezieht seine "Kompetenz" bezügl. elektromagnetischer Felder aus dem Umfeld der Baubiologen.
Der nächste Schritt ist vermutlich, einen staatlich garantierten Schutz vor "gefährlichen Erdstrahlen" zu fordern, wobei die Baubiologen selbstverständlich gerne bereit sind, ihre Fachkompetenz beizusteuern.

Tags:
Baubiologie, BUND, Erdstrahlen, Fachkompetenz

Die groben Fehler des BUND

KlaKla, Sonntag, 26.09.2010, 11:14 (vor 5192 Tagen) @ Ikarus

Die groben Fehler sind mMn der Preis den Sie zahlen müssen für die Auswahl der Berater, die klar im Interessenkonflikt stehen. Baubiologen, Messtechniker, Elektrosensible Mediziner, Esoteriker und Verschwörungstheoretiker.

Verwandte Threads
Aufklärung BUND und die Baubiologen
Handys wurden vom BUND total vergessen!
Vorsicht: Desinformation Mietminderung

--
Meine Meinungsäußerung

Streitfall "Elektrosmog": BUND schon 1994 aufm Kriegspfad

H. Lamarr @, München, Sonntag, 26.09.2010, 14:45 (vor 5192 Tagen) @ Ikarus

Im Mai 2010 veröffentlichte der Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) eine Broschüre ...

Die Schieflage des BUND bei der Bewertung der EMF-Risiken hat eine lange Tradition. Schon 1994 geriet eine andere Broschüre des BUND (Titel: Elektrosmog) zum selben Thema, damals herausgegeben vom LV Baden-Württemberg und abgesegnet vom BUND-Chef, gehörig unter die Räder.

Ich finde das ganz erstaunlich, dass in 16 Jahren keine Weiterentwicklung in Richtung sachlich nüchterne Betrachtung erkennbar wird.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schieflage, Bund-Naturschutz, Leuschner

Streitfall "Elektrosmog": BUND schon 1994 aufm Kriegspfad

Kuddel, Sonntag, 26.09.2010, 15:14 (vor 5192 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 26.09.2010, 15:48

Die Rezension formuliert m.M.n. sehr treffend.

Ohne die Ängste vor dem "Elektrosmog" würde ein kleines Heer von Bau-, Elektro- und Geobiologen brotlos, die Anbieter von einschlägigen Seminaren könnten dicht machen und etliche Vertreiber von Meßgeräten, strahlungsfreien Leitungen und Netzfreischaltern blieben auf ihrer Ware sitzen. Es hat wohl seinen tieferen Sinn, wenn man in dem vorliegenden Heft oft nicht genau unterscheiden kann, wo die Grenze zwischen redaktionellen Beiträgen und Anzeigen verläuft...

Jener Sache selbst, die mit dem Schlagwort "Elektrosmog" höchst unzureichend und polemisch umrissen wird, erweisen solche Publikationen ein Bärendienst. Sie könnten nämlich, aufgrund ihrer Abstrusität, davon ablenken, daß hier tatsächlich noch Aufklärungsbedarf besteht. Denn selbstverständlich kommt jedem Feld eine energetische Wirkung zu, und es ist wissenschaftlich gesehen durchaus möglich, daß Felder auch unterhalb der thermischen Schwelle eine biologische Wirkung ausüben. Selbst gesundheitliche Risiken lassen sich nicht definitiv ausschließen, obwohl dafür bisher keine Anhaltspunkte vorliegen.

Was mit bei "Vereinen" wie BUND und KOI immer wieder auffällt:
Es können dort Parawissenschaften, Esoterik, und Wissenschaft friedlich Ko-existieren. Keiner kritisiert den anderen.

Wenn z.B. Prof Hecht oder Ulrich Warnke Pamphlete mit physikalischem Unsinn verfassen, so wird offenbar nicht von "Mitstreitern" wie Martin Virnich (der es mit Sicherheit besser wissen müßte) oder von Prof A. korrigierend eingegriffen. Es wird von den Mitstreitern generell schweigend über jegliche Fehler des "Kollegen" hinweggegangen.

Man fragt sich, wo da eigentlich der Sinn des "Vereins" ist.
Offenbar liegt Sinn und Zweck nicht in der Präzisierung von Erkenntnissen und der wissenschaftlichen Diskussion, sondern er fungiert eher als eine Art "Werbeplattform" .

Ich würde z.B. erwarten, daß sich Prof A. mit Prof. Hecht und U.Warnke tierisch in die Wolle kriegen müßte, da der offensichtliche Unfug dieser beiden schließlich Rückwirkungen auf die Reputation von Prof. A haben dürfte.
Ich frage mich, ob Prof. A. jemals die Publikationen seiner "Mitstreiter" gelesen hat, bzw ob ihm klar ist, daß er sich einem Verein für Grenz und Parawissenschaften angeschlossen hat.

Tags:
Experten, Warnke, Virnich, Rezension, Netzwerk, Parawissenschaft, Bärendienst, Netzfreischalter, Interessenverband, Unabhängig

Experten

Robert, Sonntag, 26.09.2010, 19:50 (vor 5192 Tagen) @ Kuddel

Ich würde z.B. erwarten, daß sich Prof A. mit Prof. Hecht und U.Warnke tierisch in die Wolle kriegen müßte, da der offensichtliche Unfug dieser beiden schließlich Rückwirkungen auf die Reputation von Prof. A haben dürfte.
Ich frage mich, ob Prof. A. jemals die Publikationen seiner "Mitstreiter" gelesen hat, bzw ob ihm klar ist, daß er sich einem Verein für Grenz und Parawissenschaften angeschlossen hat.

Das macht mich auch die ganzen Jahre irre:
Es gibt Leute, die eigentlich durchschauen müssten, welches Spiel so einige in ihren Reihen treiben.

Für mich ist es weniger der Prof. A., sondern der Prof. B.
Die Leute, die seine Vorlesungen gehört haben (ich hatte ihn leider nicht), waren von ihm sehr angetan. Ich denke, der hat wirklich was auf dem Kasten.

Was aber treibt so jemanden dazu, sich als "Wissenschaftlicher Beirat" in einem Blättchen aufführen zu lassen, in dem einem Maikäfer die Fähigkeit unterstellt wird, auf Interferenzmuster von Gravitationswellen zu reagieren?

Da macht man sich doch lächerlich, oder?

Ein ähnliches Strickmuster sehe ich übrigens bei den Leugnern der Klimaveränderung.
Was hier die Kompetenzinitiative ist, ist dort das "Europäische Institut für Klima und Energie". Adresse ein Postfach...
Jeder noch so abstruse Beitrag wird dort veröffentlicht. Hauptsache, es geht in die "richtige" Richtung.

Tags:
Parawissenschaft, Gravitationswellen

Streitfall "Elektrosmog": BUND schon 1994 auf Kriegspfad

KlaKla, Sonntag, 26.09.2010, 17:49 (vor 5192 Tagen) @ H. Lamarr

Die Schieflage des BUND bei der Bewertung der EMF-Risiken hat eine lange Tradition. Schon 1994 geriet eine andere Broschüre des BUND (Titel: Elektrosmog) zum selben Thema, damals herausgegeben vom LV Baden-Württemberg und abgesegnet vom BUND-Chef, gehörig unter die Räder.

Ende der 90er entdeckte man Mobilfunk als neue Störgröße. Tausende von Mobilfunkmasten werden errichtet. Um sie herum leben Menschen. Menschen die man ebenso verunsichern kann.

Hier ein weiter Kommentar von Udo Leuschner

Die Leidensgeschichte des Heinz Steinig

Seine Leidensgeschichte begann angeblich 1976, als er mit seiner Frau in ein neues Haus zog, das dicht neben einer Hochspannungsleitung stand. Acht Monate später hätten sich bei seiner Frau die ersten Beschwerden gezeigt: "Reizbarkeit, schmerzhafter Druck an den Nieren, Hautjucken und ein merkwürdiges Kribbeln am ganzen Körper." Danach hätten die Beschwerden auch bei ihm angefangen: "Flimmern vor den Augen, Augenschmerzen und plötzlicher starker Tränenfluß, schmerzhafter Ohrendruck, Übelkeit, Spannung der Schläfen, stechende einseitige Migräne, Reizbarkeit, Schwindelanfälle". Die Leiden seien ständig schlimmer geworden, bis hin zu "akuten Angstzuständen", "Depressionen" und "Grauschleier vor den Augen". Erst mit dem Wegzug von der Hochspannungsleitung habe sich beider Befinden schlagartig gebessert. Allerdings seien schwere Schäden zurückgeblieben: Seine Frau sei heute schwer nierenkrank. Er selbst sei wegen irreparabler Augen- und Gehörschäden mit 45 Jahren zum Frührentner geworden.

Heute siehste und hörste nichts mehr von Heinz Steiniger aber Maes, v. Klitzing, Scheiner, Warnke Bultman und Braun von Gladiß waren damals schon die "Helden".

Alles nur geklaut. :wink:

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
BUND, Warnke, Rentner, Maes, Selbstdarstellung, Depression, Klitzing, Instrumentalisierung, Scheiner, Baden-Württemberg, Hochspannungsleitung, Literatur, Ekzeme, Leuschner

„Streitfall Mobilfunk“. Die groben Fehler des BUND

Ikarus, Sonntag, 26.09.2010, 18:56 (vor 5192 Tagen) @ Ikarus

(Fortsetzung)

6.
Seite 7 oben: „Wissenschaftliche Ergebnisse einer Einwirkung von elektromagnetischen Feldern sind demnach bekannt und akzeptiert, die Frage nach der gesundheitlichen Bedeutung ist umstritten (…).“ und gleich der nächste Satz: „Einen kausalen Nachweis von Gesundheitsschäden durch Mobilfunk wird es in absehbarer Zeit nicht geben, da noch Forschungsbedarf besteht.“

Hier verbinden sich logische Kurzschlüsse und nebulöse Prophezeihungen in abenteuerlicher Weise. Also im ersten Satz wird zutreffend beschrieben, dass die Frage nach der gesundheitlichen Bedeutung umstritten sei, im zweiten wird gesagt, dass es einen kausalen Nachweis von Gesundheitsschäden in absehbarer Zeit nicht geben werde, weil noch nicht genug geforscht wurde. Also die altbekannte Forderung nach weiterer Forschung, ohne zu sagen, was denn erforscht werden solle. Aber, so die implizite Hoffnung, dann werde man schon einen kausalen Zusammenhang finden.

7.
Seite 7 Mitte: „Kommen die Forschungsgelder aus der Mobilfunkindustrie, sind die Ergebnisse anzuzweifeln.“
In dieser Deutlichkeit ist das noch nicht von einer so angesehenen Organisation gesagt worden. Dieser Generalverdacht wird auch nicht allgemein begründet. Sind damit nach Meinung des BUND die Ergebnisse de Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms (DMF; Abschluss 2008) insgesamt „anzuzweifeln“? Nebenbei: Das DMF wird in der Broschüre nicht mal erwähnt!

8.
Seite 7 Mitte: „Die Anwälte der Mobilfunkindustrie verschleppen den Aufklärungsprozess.“
Welche Anwälte? Von Anwälten ist im folgenden Text keine Rede. Falls Frau Günther die Gesetzgeber bzw. Verordnungsgeber gemeint hat (letzte Zeile), ist das ohne Belege jedenfalls nicht hilfreich, sondern allenfalls ein Beleg für Hilflosigkeit.

9.
Seite 9 (ganze Seite, Kasten). Hier wird auf die Wiener Studien Bezug genommen (den Namen dort kann ich hier nicht schreiben, kommt eine Fehlermeldung ...), als hätte es all die unerfreulichen Enthüllungen, seit 2008 veröffentlichten (!) Zweifel der Herausgeber und Pressemitteilungen der MedUni Wien etc. um die Studien nicht gegeben. Scheuklappe? Selektive Wahrnehmung? Ignoranz? Unkenntnis? Starrsinn? Was immer den BUND dazu veranlasst hat, wichtige Informationen zu unterschlagen, ein Ruhmesblatt ist das nicht.

10.
Jetzt wird es ernst. Seite 15 unten: „Handys gehören überhaupt nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen!“ (Ausrufungszeichen wie im Original). Wie kommen der BUND / Frau Günther dazu, so ein potenziell gefährliches Statement abzugeben? Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt *vorbeugend*, dass Kinder (und schon mal nicht Jugendliche!) *möglichst wenig* mobil telefonieren sollten, aus Vorsorge, da die Datenlage bei Kindern noch nicht ausreichend ist. Zitat: „Das BfS empfiehlt daher, Handytelefonate bei Kindern so weit wie möglich einzuschränken“. Quelle: http://www.bfs.de/de/elektro/hff/empfehlungen_handy.html. Die „Empfehlung“ des BUND ist aber *qualitativ* eine völlig andere: Kinder und Jugendliche sollen Handys *GAR NICHT* benutzen. Warum ist das ein mMn gefährliches Statement? Man stelle sich vor: Kinder und Jugendliche kommen Tag für Tag in unangenehme bzw. gefährliche Situationen (Straßenverkehr, Bus fällt aus, Disko, usw. usf.). Ein Anruf vom Handy an die Eltern / den Freund / die Freundin oder auch die Polizei, und Hilfe kommt. Aber der BUND stellt sich hin und sagt, das solle nicht sein? Ich wünsche dem BUND nicht, dass mal etwas passiert, weil ein Handy nicht da war und jemand sagt später: „Aber der BUND hat doch gesagt…“.

11.
Seite 17 oberes Drittel: „Die Betreiber haben keine Haftpflichtversicherung für Gesundheitsschäden, so dass letztlich der Eigentümer des Grundstücks haftet.“
So ein blühender Unsinn, der ganz offensichtlich (im Zusammenhang mit der Kapitelüberschrift und dem weiteren Text) nur dem Zweck dient, Druck auf den „Nachbarn“ auszuüben, der es wagt, sein Grundstück an einen Betreiber zu vermieten.

12.
Das Kapitel 9 („Gesundheitlich Betroffene“, S. 18-20) ist das gebetsmühlenartige Aufzählen von all den Krankheiten und Beschwerden, die angeblich auf Mobilfunk zurückzuführen sind. Alle seit Jahren bekannten Studien, die einen solchen Zusammenhang eben nicht erkennen können, werden konsequent ignoriert. Eine ehrliche und umfassende Information sieht anders aus!
Aber, und jetzt wird es wirklich absurd: im Kapitel „Schuldenfalle Mobilfunk“ auf Seite 22 lautet es dagegen: „Der Nachweis eines direkten Zusammenhangs von Erkrankung und Mobilfunkexposition lässt sich nur schwer erbringen, da bislang keine spezifischen Krankheitssymptome und Schäden gefunden wurde, die mit einer Funkbelastung unterhalb der derzeitig gültigen Grenzwerte unmittelbar verknüpft werden können.“
Kann man das verstehen?

Also den BUND kann man in der Diskussion wohl komplett vergessen.

Tags:
BUND, Druck, DMF, Broschüren, Ignoranz, Wien, Lobbyismus, Versicherung, Starrsinn

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum