WiMax in Deutschland mit maximal 3 Watt? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 11.12.2006, 14:20 (vor 6338 Tagen)

Was ist WiMAX?
WiMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ist ein vom amerikanischen Standardisierungsgremium IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) erarbeiteter Digitalfunkstandard für regionale Funknetze (der sogenannte Air Interface Standard IEEE 802.16). Der Einsatz von WiMAX für breitbandige drahtlose Verbindungen ist vor allem dort interessant, wo urbane, sub-urbane und ländliche Flächen nicht mit DSL versorgt sind und ein passendes Funkspektrum zur Verfügung steht.

Wie arbeitet WiMAX?
WiMAX kann eine hohe Bitrate von 20 MBit/s und mehr über Entfernungen von mehreren Kilometern an stationäre und mobile Endgeräte übertragen. WiMAX wurde ursprünglich für die Breitbandübertragung zwischen zwei Stationen mit direkter Sichtverbindung entwickelt; jedoch wurde der Standard um geeignete Modulationsverfahren erweitert, die auch Verbindungen zu Mobilstationen ohne Sichtbedingungen ermöglichen.

WiMAX nutzt zur Übertragung der Daten von Basisstationen an die Antennen der Mobilstationen schwache elektromagnetische Funkwellen (auch bekannt als hochfrequente Wellen (HF) oder elektromagnetische Felder (EMF)) geringer Intensität. Die in Deutschland maximal zulässigen Sendeleistungen liegen je nach Anwendung zwischen 100 Milliwatt und 3 Watt. Für den Betrieb von WiMAX sind verschiedene Frequenzbereiche zwischen 0,7 und 66 GHz festgelegt.

Quelle: Bitkom

Kommentar: Kaum zu glauben was Bitkom da vom Stapel lässt. WiMax, das drahtlose DSL fürs flache Land, soll mit mickrigen 3 Watt Maximalleistung senden? Dies wäre in der Größenordnung eines GSM 900-Handys und für eine WiMax-Basisstation verblüffend wenig. Kann den 3-W-Wert jemand bestätigen?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

zulässige Sendeeistung

hertzklopfer, Montag, 18.12.2006, 08:58 (vor 6332 Tagen) @ H. Lamarr

Standard-Strahlungsleistung bis zu 700 W

H. Lamarr @, München, Dienstag, 19.12.2006, 00:29 (vor 6331 Tagen) @ hertzklopfer

sagt das was?

Ja, aber halt leider ziemlich technisch verklausuliert. Bei RDW oder dem Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm ist es wenigstens mit ein paar konkreten Beispielen dargelegt. Und dort steht dann eben auch, dass die zulässige Sendeleistung am Antenneingang 3,1 W nicht überschreiten darf. Wegen stark bündelnder Antennen resultiert aus dieser mickrigen Sendeleistung dann im (theoretisch möglichen) Extremfall eine Strahlungsleistung (EIRP) von saftigen 2000 W beim Teilnehmergerät. Bei gängiger Kanalbreite von 3,5 MHz sind kleinere Strahlungsleistungen von 70 W (Basisstation) und 700 W (Teilnehmerstation) zulässig. Keine Ahnung, warum ausgerechnet WiMax-Teilnehmerstationen (nicht mit Handys gleichzusetzen) die 10-fache Leistung einer Basisstation fahren dürfen, das wäre noch zu klären.

Diese Thematik wird sicherlich noch das eine oder andere mal Thema im Forum werden, denn in den kommenden zwölf Monaten bauen die WiMax-Lizenznehmer ihre Netze auf und da rückt das Thema Sendeleistung bei BIs mit Sicherheit in den Brennpunkt des Interesses. Ich bin gespannt, welche Sicherheitsabstände bei WiMax-Sendeanlagen kommen werden. Wenn die neuen Betreiber schlau sind, packen die dazu verständliche und zutreffende Erklärungen auf Ihre Webseiten, sonst geistern die 2 kW Sendeleistung (mit Vergleich zu den 30 W beim GSM-Mobilfunk) als Schreckensgespenst von BI zu BI.

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