Verbraucher, die anstelle eines DECT-Telefons ein Gerät des CT 1+-Standards bevorzugen, sollten auch weiterhin die Möglichkeit haben, diesen Standard zu nutzen. Neue Modelle werden allerdings nicht mehr zugelassen.
Der BFS-Text passt mMn nicht mit dem zusammen, was Andreas Kamml an Dr. Schmidt geschrieben hat. Ich verstehe Kramml so: Ende 2008 ist mit CT1+ endgültig Schluss, vorhandene Geräte dürfen nicht über Silvester 2008 hinaus weiter betrieben werden.
Die Schweizer sind da entgegenkommender: Dort dürfen CT1+ Telefone auch nach der Neuvergabe der GSM-900-Frequenzen weiter betrieben (und sogar im Handel angeboten) werden - mit zwei Einschränkungen:
a) Wenn GSM-Handys CT1+ Telefone stören, hat der CT1+ Nutzer kein Recht, störungsfreien Betrieb einzufordern, er muss mit den Störungen leben.
b) Stört dagegen umgekehrt ein CT1+ Telefon den GSM-Mobilfunk, muss der CT1+ Nutzer sein Gerät - ob er will oder nicht - außer Betrieb nehmen.
Damit ist klar geregelt wo die Sympathien liegen, andererseits ist die Benachteiligung der CT1+ Nutzer immer noch besser als ein vorsorgliches Generalverbot aller CT1+ Telefone, wie ich es dem Schreiben von Kamml entnehme.
Wenn ich mir die ECC-Entscheidung (siehe Startposting) anschaue, fordert die EU von ihren Mitgliedsstaaten freilich keinen kategorischen Verzicht auf CT1+, sondern wünscht sich nur eine kleine installierte Basis, damit es möglichst nicht zu Kollisionen mit GSM kommt. Dies passt wiederum prima mit den Elektrosensiblen zusammen. Diese würden die geforderte kleine Gruppe bilden. Sie könnten also, wenn sie es möchten, prinzipiell CT1+ weiter nutzen, wenn dies hierzulande denn nur erlaubt wäre. Bis vor kurzem hätte ich nun noch geglaubt, dass wir mit einer öffentlichen Petition zugunsten des Weiterbetriebs von CT1+ in Deutschland vielleicht etwas Bewegung in die Fronten bringen können. Nach der enttäuschend schwachen Unterstützung der W-LAN-Flugzeug-Petition in den eigenen Reihen bin ich nicht mehr dieser Meinung.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –