ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 13.07.2006, 00:13 (vor 6488 Tagen)

Zufällig bei einem Streifzug im Internet gefunden ...

Elektrosensibilität - Stand der Forschung 08/2005 (PDF, 247 KByte)
H.-P. Neitzke und Julia Osterhoff
Ecolog-Institut

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
ECOLOG-Institut, EHS, Neitzke, Elektrosensibilität

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

M. Hahn, Donnerstag, 13.07.2006, 10:24 (vor 6487 Tagen) @ H. Lamarr

Sehr interessante Übersicht!
Eine neuere Arbeit von Frick et al. gibt es, die Neitzke noch nicht einbeziehen konnte.
Entwicklung eines deutschsprachigen Messinstrumentes für Elektrosmogbeschwerden

Keine leichte Kost beim Lesen, aber es lohnt sich.

M. Hahn

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 13.07.2006, 12:44 (vor 6487 Tagen) @ M. Hahn

Keine leichte Kost beim Lesen

Hab' mich schon am Abstrakt verschluckt und krieg' den nicht runter: Wie wär's mit einer fairen Übersetzung?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

M. Hahn, Donnerstag, 13.07.2006, 19:59 (vor 6487 Tagen) @ H. Lamarr

Keine leichte Kost beim Lesen

Hab' mich schon am Abstrakt verschluckt und krieg' den nicht runter: Wie wär's mit einer fairen Übersetzung?

Eine Übersetzung von Fachdeutsch in Normaldeutsch, na ja sie kennen doch meine bescheidenen Fähigkeiten :-)
Ich würde mich auch nicht beim abstract aufhalten. Weder der abstract noch der sperrige Titel sagen das, was für mich bei dem Artikel wesentlich rüberkam.

Man hat, völlig unabhängig von der Kenntnis irgendwelcher Expositionen, die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Beschwerden ermittelt. Gesucht wurde, ob es überhaupt bestimmte charakteristische Muster von Beschwerden gibt, die sich irgendwie auffällig herausheben, und denen man dann gezielter nachgehen könnte, auf der Suche nach dem "EMF-Syndrom".

Dazu hat man einen ziemlichen Aufwand getrieben bei der Aufteilung der Personen in verschiedene Gruppen allgemeiner Beschwerdehäufigkeit (latent classes), der zwei- oder mehrstufigen Auswertung der Beschwerdegrade und etlichen Dingen mehr. Das müsste bei Interesse jeder selbst nachlesen.

Wichtiges Ergebnis war, dass wie man auch gruppierte, sich in keiner Gruppe spezifische Symptomenmuster zeigten. Wen man die Symptome nach ihrer Häufigkeit in der Gesamtgruppe geordnet in ein Histogramm einträgt und die Punkte verbindet so erhält man logischerweise eine Linie die von links oben (Tagesmüdigkeit) nach rechts unten (Erbrechen) verläuft. Die Linien für entsprechende Untergruppen von Personen mit gegenüber Durchschnitt höherer oder geringerer globaler Beschwerdenrate verlaufen i.W. parallel dazu, nur halt nach oben oder unten verschoben. Keine auffälligen Ausßreißer.
EIN Ergebnis von mehreren im Versuch einer Beschreibung mit meinen Worten.

Die Autoren schlussfolgern, dass sich in der untersuchten Stichprobe kein irgendwie geartetes spezifisches EMF-Syndrom nachweisen ließ. Wie üblich werden natürlich weitere Untersuchungen an größeren Stichproben für wünschenswert erachtet.

Nun könnte man einwenden: Dass das EMF-Syndrom gerade darin bestehe, dass einfach alle denkbaren Beschwerden ohne Ausnahme gleichmäßig ansteigen. Oder eben, dass die untersuchte Personengruppe zu klein sei (nur 750 Menschen) oder nur von einem Ort (Regensburg) stammt.
Bemerkenswert ist nur, dass die bewusste Ärztin an unterschiedlichsten Orten und schon an kleinsten Personengruppen, immer wieder aufs Neue "mit Mühe kaum" ;-) solch ein "neues, bisher unbekanntes Krankheitsbild mit charakteristischem Symptomenkomplex " ausmacht. Welches sie auf Nachfragen aber leider nicht konkretisiert. Jedenfalls hat sie auf meine Fragen erst gar nicht geantwortet.

Soweit etwas, was ich mit meinem Verständnis und meiner Voreingenommenheit aus der Studie gezogen habe, mit meinen Worten. Die Studie ist nicht web-offen, es müsste also jeder Interessierte schon mal selbst in die Bibliothek gehen um zu sehen, was ich vielleicht übersehen oder falsch verstanden habe.

Tags:
EHS, Forschung, Exposition, Mikrowellensyndrom, Symptomenkomplex

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

Helmut Breunig, Freitag, 14.07.2006, 08:10 (vor 6486 Tagen) @ M. Hahn

Evtl. könnte ein Vergleich weitere Hinweise geben.
Wie verhält es sich mit den Symptomen bei dauerhafter Einwirkung von Lärm, von Entwicklung der Schwerhörigkeit abgesehen?

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

H. Lamarr @, München, Freitag, 14.07.2006, 16:01 (vor 6486 Tagen) @ M. Hahn

Danke für die Mühe! Da dies hier nicht ihr Heimatforum ist, betrachte ich ihre umfangreiche Interpretation keineswegs als Selbstverständlichkeit.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

Helmut Breunig, Montag, 31.07.2006, 10:07 (vor 6469 Tagen) @ M. Hahn

Die Autoren schlussfolgern, dass sich in der untersuchten Stichprobe kein irgendwie geartetes spezifisches EMF-Syndrom nachweisen ließ.

- mit ihrer Methode!

Nun könnte man einwenden: Dass das EMF-Syndrom gerade darin bestehe, dass einfach alle denkbaren Beschwerden ohne Ausnahme gleichmäßig ansteigen.

- und abnehmen bei Deexposition.
Das macht eben ihre belegbare spezifische Charakteristik aus.

Die statistische Bewertung kann nicht eine persönliche Vorstellung/Anamnese beim Arzt ersetzen.
Das ist in der Methodologie der Epidemiologie allgemein anerkannt.

Im Bereich der EMF-Problematik werden "neue" Regeln eingeführt.

Tags:
De-Exposition

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

Susanne, Montag, 31.07.2006, 14:43 (vor 6469 Tagen) @ M. Hahn

Man hat, völlig unabhängig von der Kenntnis irgendwelcher Expositionen, die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Beschwerden ermittelt. Gesucht wurde, ob es überhaupt bestimmte charakteristische Muster von Beschwerden gibt, die sich irgendwie auffällig herausheben, und denen man dann gezielter nachgehen könnte, auf der Suche nach dem "EMF-Syndrom".

Ich frage mich immer wieder, ob es das allgemeine EMF-Syndrom so gibt, oder ob man nicht auch hier zwischen den Frequenzbereichen unterscheiden müsste. Beispiel: Der "Brummton" kam erst richtig bei UMTS auf. Unsere Zellen, Drüsen oder Organe, die die Strahlung auffangen, sind unterschiedlich groß und dürften somit primär auf unterschiedliche Frequenzen als Antennen ansprechen. Das dürfte dann auch zu Verschiebungen bei den vorrangigen Symtomen führen. Oder sehen Sie das anders?

Wichtiges Ergebnis war, dass wie man auch gruppierte, sich in keiner Gruppe spezifische Symptomenmuster zeigten.

Naila ..... waren immer Untersuchungen um einen Sender, bzw. die Menschen waren alle den gleichen Faktoren ausgesetzt. Somit ist auch eine Übereinstimmung zu erwarten. Aber wenn ich das umdrehe, müsste ich die Gruppen nach Bahnstrom, NF, Radio, Fernsehen, D-Sender, Radar..... auch noch unterteilen, um eine Tendenz feststellen zu können. Ist das erfolgt?

Und natürlich gab es Schlafstörungen etc auch schon früher. Leider auch mit unbekannten Ursachen. Wie wurde so etwas gruppiert?

Zielführender ist wohl der andere Ansatz, der die Folgen einzelner Belastungen untersucht, auch wenn oft die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Belastungen dann noch extra untersucht werden müssen. In diesem Versuchsaufbau kann man meiner Ansicht nach erst etwas finden, wenn man mehr schon weiß.

Soweit etwas, was ich mit meinem Verständnis und meiner Voreingenommenheit aus der Studie gezogen habe, mit meinen Worten. Die Studie ist nicht web-offen, es müsste also jeder Interessierte schon mal selbst in die Bibliothek gehen um zu sehen, was ich vielleicht übersehen oder falsch verstanden habe.

Tja es wird teuer, wenn man sich alles selbst besorgen muss. Danke für die Erläuterungen.
Susanne

Tags:
Brummton, UMTS

ES: Elektrosensibilität - Stand der Forschung

charles ⌂ @, Montag, 31.07.2006, 15:28 (vor 6469 Tagen) @ Susanne

Hallo,

ich galaube nicht das es das allgemeine EMF-Syndrom gibt.

75 % läuft noch immer mit ihre drahtloses Spielzeug herum und hat bis jetzt noch keine Beschwerden.

25 % hat schon irgendwelche Beschwerden, ärtzlich begutachter oder nicht.

Ich vertrete die Auffasung das bei geringe Strahlungsmengen, also unter 200 uW/m2 wenig passieren wird.
Und bei Mengen darüber hinaus nur schon auf irgendeine Weise geschädigte Menschen die Strahlung als einen Katalysator wirkt, und die vorher latente Sachen jetzt anfeuert zum völliger Wachtstum.

Deswegen sind die auftretende beschwerden auch nicht einheilig, sondern für jede Person so unterschiedlich.

Dieses Phenomen will aber keiner untersuchen, aber ist notwendig um etwas zu verstehen.

Es sollen also kranke Menschen mit sehr geringe Strahlungsmengen bestrahlt werden, und dann ärtztlich festgestellt werden welche Unterschiede das Krankheitsbild ergibt.
Nur so kann man feststellen wie eine Dosiswirkung für Effekte hat.

All die Versuche an gesunde Menschen haben keinen Sinn, weil die nichts im Körper haben was reagieren kann.
(Sogar Menschen mit Schlafstörungen wurden beim ETH Studie ausgeschlossen)

Passt auf, ich rede hier von niedrigdosis.

Ich habe festgestellt, dass die Verminderung der gelagerte Schwermetalle im Körper die Empfindlichkeit für Elektrosmog erheblich mindern kann.

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

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