5G auf 600 MHz: F*ck Saferphone-Initiative (Technik)

H. Lamarr @, München, Samstag, 29.10.2022, 21:03 (vor 536 Tagen)

In der Schweiz versucht gegenwärtig die Saferphone-Volksinitiative ein Reglement zu erwirken, dass es Mobilfunknetzbetreibern verbietet, mit außen liegenden Mobilfunk-Basisstationen Innenräume zu versorgen. Auf diese Weise soll die EMF-Emission außen liegender Mobilfunk-Basisstationen reduziert werden. Die Innenversorgung wäre dann Aufgabe von W-Lan.

Die GSMA, Interessenvertreter der Mobilfunkbranche in aller Welt, hat hingegen Pläne, die mit der Saferphone-Initiative unvereinbar sind. Denn GSMA favorisiert mittelfristig die Ausdehnung des 5G-Spektrums nach "unten" in den Frequenzbereich 600 MHz, weil Funksignale dort bessere Ausbreitungseigenschaften und eine bessere Gebäudedurchdringung bieten als alle bisher verwendeten höheren Frequenzen (z.B. 900 MHz). Immissionsprognosen für 600 MHz könnten klären, ob eine 5G-Versorgung auf diesem Band möglicherweise die Saferphone-Initiative überflüssig machen würde, indem die Ausbreitungsvorteile der niedrigen Trägerfrequenz in der Schweiz ganz oder teilweise in die Reduzierung der Sendeleistung außen liegender Mobilfunk-Basisstationen investiert wird. Ob die Weltfunkkonferenz WRC und die Schweizer Mobilfunknetzbetreiber da mitspielen würden steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Hintergrund
GSMA: Low-band Spectrum Needs – Vision 2030
GSMA: Infografik Low-Band Spectrum for 5G

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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