Diagnose-Funk: wahrscheinlich Urheberrecht von Stoa verletzt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 15.04.2022, 18:24 (vor 714 Tagen)

Im Auftrag des Büros für Technikfolgenabschätzung am Europäischen Parlament (Stoa) verfasste die Italienerin Fiorella Belpoggi eine Übersichtsarbeit zum Thema "5G und Gesundheit". Belpoggi, eine erklärte Mobilfunkkritikerin, begeisterte damit den Stuttgarter Verein Diagnose-Funk so ungemein, dass dieser den 198-Seiten-Wälzer vom Englischen ins Deutsche übersetzte und das Buch nun für 24,90 Euro verkaufen möchte. Doch wie es aussieht, hat der Verein die Rechnung ohne Stoa gemacht.

Belpoggis Übersichtsarbeit (Review) ist nach wie vor Gegenstand einer Kontroverse. Denn aus Sicht des IZgMF ist nicht einzusehen, warum Stoa ausgerechnet eine bekennende Mobilfunkkritikerin mit einer Dokumentation "5G und Gesundheit" beauftragt hat. Immerhin dient diese tendenziöse Dokumentation der Information sämtlicher Mitglieder des Europaparlaments. Stoa weigert sich – wie hier nachzulesen – bislang hartnäckig, Details der Auftragsvergabe offen zu legen. Gibt die EU-Institution nicht nach, bleibt mir als ultimatives Mittel nur noch die Berufung auf Verordnung (EG) Nr. 1049/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. Mai 2001 über den Zugang der Öffentlichkeit zu Dokumenten des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission. Stoa ist darüber informiert und hat noch bis Mitte Mai Zeit zu reagieren.

Screenshot Diagnose-Funk-Shop (Auszug) vom 15. April 2022.
[image]

Ganz anders sieht der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk die Belpoggi-Review. Da diese alarmierend ist, setzt der auf Alarm gebürstete Verein alles daran, das Papier in den D-A-CH-Ländern publik zu machen. Mittel zum Zweck ist die Übersetzung des Originals ins Deutsche. Ein PDF der Übersetzung bietet Diagnose-Funk unentgeltlich an, für ein gedrucktes Exemplar werden 24,90 Euro zuzüglich Versandkosten fällig. Wie üblich greift der Verein auch diesmal zu einem Trick, um die Übersetzung zum Objekt der Begierde zu machen: Großspurig erklärt er auf der Titelseite die Review zu einer "STOA-Studie" und erweckt damit den irreführenden Eindruck, Stoa sei der Verfasser. Noch übler ein anderer Text auf der Titelseite: "Herausgegeben vom Technikfolgenausschuss des Europäischen Parlaments (STOA)". Als ob Stoa und Diagnose-Funk partnerschaftlich ein Gemeinschaftsprojekt abgewickelt hätten. Was daran faul ist werden wir gleich sehen.

Aber: Dürfen sich die Stuttgarter überhaupt einfach so der Belpoggi-Review bemächtigen und damit Kasse machen?

Nein, dem steht das Urheberrecht entgegen. Ohne Einverständnis des Rechteinhabers geht (fast) gar nichts. Räumt ein Rechteinhaber einem anderen generös eine Zweitverwertung ein, bedankt sich der Nutznießer üblicherweise an gut sichtbarer Stelle mit der Floskel "mit freundlicher Genehmigung von ...". Die aber hat sich Diagnose-Funk verkniffen.

Hat Stoa vielleicht die Zweitverwertung bedingungslos erlaubt? Nein, auch das ist nicht der Fall. Auf Seite II des Originals heißt es unmissverständlich:

Reproduction and translation for non-commercial purposes are authorised, provided the source is acknowledged and the European Parliament is given prior notice and sent a copy.

Gegen diese Regelung spricht der üppige Verkaufspreis, den die Stuttgarter für ein gedrucktes Exemplar fordern. Und wie haben sie es mit der Bedingung gehalten, das Übersetzungsprojekt vorsorglich beim EU-Parlament anzumelden?

Ich habe mir erlaubt, bei Stoa nachzufragen. Dort weiß man nach bestem Wissen und Gewissen nichts von einer Projektanmeldung durch Diagnose-Funk, geschweige denn von einem Einverständnis. Dies verleiht der zuvor erwähnten üblen Textpassage auf der Titelseite ein besonders unangenehmes Geschmäckle. Stoa sieht in der Angelegenheit kein Kavaliersdelikt. Weiter heißt es in der Antwort, der Stoa-Vorstand werde sich damit befassen, Diagnose-Funk eine Stellungnahme abverlangen und dann über Maßnahmen entscheiden. Das liest sich jetzt entschlossen, es würde mich jedoch wundern, käme am Ende mehr als ein Tadel zustande. Entscheidend wird sein, ob Diagnose-Funk das gedruckte Exemplar weiter und unverändert für stolze 24,90 Euro anbieten darf, gegen geringeres Entgelt, mit von irreführenden Behauptungen befreiter Titelseite oder schlicht gar nicht.

Wir werden's sehen ... :yes:

[Admin: Link zum Diagnose-Funk-Shop nachgetragen am 15.04.22, 22:05 Uhr]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Diagnose-Funk: wahrscheinlich Urheberrecht von Stoa verletzt

Alexander Lerchl @, Freitag, 15.04.2022, 20:57 (vor 714 Tagen) @ H. Lamarr

In der Tat, ganz schön dreist, zumal Übersetzung nicht gleich Übersetzung ist. Aber vielleicht ist es einfach so, dass DF die Felle davonschwimmen und sie nach alternativen Möglichkeiten suchen, ihren völlig fehlenden Einfluss auf die politische Meinungs- und Entscheidungsbildung irgendwie finanziell abzufedern?

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Diagnose-Funk: wahrscheinlich Urheberrecht von Stoa verletzt

H. Lamarr @, München, Freitag, 15.04.2022, 22:08 (vor 714 Tagen) @ Alexander Lerchl

In der Tat, ganz schön dreist, zumal Übersetzung nicht gleich Übersetzung ist. Aber vielleicht ist es einfach so, dass DF die Felle davonschwimmen und sie nach alternativen Möglichkeiten suchen, ihren völlig fehlenden Einfluss auf die politische Meinungs- und Entscheidungsbildung irgendwie finanziell abzufedern?

Oh, Mist, ich habe den Link zum Diagnose-Funk-Shop vergessen, hole ich im Startposting gleich noch nach. Dann hätten Sie sehen können, dass die Jungs oder Mädels sehr konservativ disponieren und nur zehn Stück für ihr Lager bestellt haben! Diese "finanzielle Feder" wäre also härter eingestellt als bei einem Panzer :rotfl:. Ergibt, wenn die Anzahl stimmt, betriebswirtschaftlich irgendwie keinen Sinn, es sei denn, man will Stoa vorsorglich gnädig stimmen.

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Belpoggis 5G-Review für Stoa: Übersetzung irreführend

H. Lamarr @, München, Samstag, 16.04.2022, 23:43 (vor 713 Tagen) @ Alexander Lerchl

In der Tat, ganz schön dreist, zumal Übersetzung nicht gleich Übersetzung ist.

Um die Qualität der Übersetzung prüfen zu können, habe ich mir in der deutschen Fassung (PDF) eine zufällig gefundene auffällige Textpassage herausgesucht, und diese mit dem englischen Originaltext (PDF) verglichen. Besagte Textpassage hat die Gliederungsnummer 6.1 (6.1.1 bis 6.1.4). Dort geht es um die zusammenfassende Bewertung von Studienergebnissen für den 5G-Frequenzbereich FR1 (450 MHz bis 6000 MHz). Auffällig war, dass im Deutschen mal von Beweisen die Rede ist, mal von Hinweisen. Bekanntlich sind dies Begriffe der Evidenzbewertung, sie sind genau definiert und dürfen keinesfalls willkürlich verändert werden, z.B. weil ein Übersetzer etwas Abwechslung ins stilistische Einerlei bringen will.

In der Übersetzung von Diagnose-Funk ist aber genau das passiert, wie die folgende Liste der verkürzt wiedergegebenen Gliederungspunkte 6.1.1 bis 6.1.4 zeigt. Der besseren Übersicht wegen habe ich zu jedem Gliederungspunkt ein Pärchen (englisch/deutsch) gebildet. Stellen, bei denen die Übersetzung vom Original abweicht, habe ich im deutschen Text rot markiert.

6.1.1 Cancer in humans
There is limited evidence in humans for the carcinogenicity of radiofrequency radiation. [...]

6.1.1 Krebs beim Menschen
Es gibt nur begrenzte Beweise für die Karzinogenität hochfrequenter Strahlung beim Menschen. [...]

6.1.2 Cancer in experimental animals
There is sufficient evidence in experimental animals for the carcinogenicity of radiofrequency radiation.

6.1.2 Krebs bei Versuchstieren
Es gibt ausreichende Beweise für die Karzinogenität von hochfrequenter Strahlung bei Versuchstieren.

6.1.3 Reproductive/developmental effects in humans
There is sufficient evidence of adverse effects on the fertility of men. [...]

6.1.3 Auswirkungen auf die Fortpflanzung/Entwicklung beim Menschen
Es gibt ausreichende Hinweise auf schädliche Wirkungen auf die Fruchtbarkeit von Männern. [...]

6.1.4 Reproductive/developmental effects in experimental animals
There is sufficient evidence of adverse effects on male rat and mouse fertility. [...]

6.1.4 Auswirkungen auf die Fortpflanzung/Entwicklung bei Versuchstieren
Es gibt ausreichende Hinweise auf schädliche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von männlichen Ratten und Mäusen. [...]

Der Übersetzer hat "evidence" nicht konsequent übersetzt. Da "Hinweis" einen schwächeren Evidenzgrad beschreibt, werden aus meiner Sicht zwei der vier Endpunkte in der deutschen Übersetzung unzutreffend (zu schwach) bewertet.

Auf Seite 9 (PDF-Nummerierung!, deutsche Fassung) sind die von Belpoggi verwendeten Evidenzgrade definiert. Dort aber ist weder von "Beweis" die Rede, noch von "Hinweis", sondern von "Nachweis". Eigenartigerweise ist dort ausgerechnet die wichtige Tabelle mit den Evidenzgraden nicht übersetzt worden! Wobei ich das sogar nachempfinden kann, denn der Evidenzgrad "Limited" [evidence] ist aus meiner Sicht so uneindeutig definiert, dass ein Übersetzer es nur falsch machen kann. Was ist denn nun zutreffend, wenn ein Endpunkt mit "limited evidence" bewertet wird: Ist der beobachtete Effekt dann nur möglicherweise oder schon wahrscheinlich mit der Exposition verknüpft? Die IARC würde bei einer Verwechslung von 2A mit 2B wahrscheinlich keinen Spaß verstehen.

Fazit: Eine zufällig gefundene kurze Textpassage aus der deutschen Übersetzung zeigt mMn bereits so viele Unstimmigkeiten in Bezug auf die zentral wichtige Evidenzbeurteilung, dass ich mir nicht ausmalen möchte, was auf den 200 Seiten der deutschen Fassung noch im Argen liegt. Der Wert so eines übersetzten Papiers beruht doch darauf, dass sich ein Leser darauf verlassen können muss, dass die Risikobewertungen mit dem Original ausnahmslos übereinstimmen. Die kleine Probe aufs Exempel hat aber gezeigt, dies trifft bei zwei von vier Bewertungen nicht zu. Für mich ist damit die Übersetzung bereits hinfällig, weil mein Vertrauen in deren Richtigkeit erschüttert ist.

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Stoa-"Studie" zu 5G: deutsche Übersetzung teils haarsträubend

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.08.2022, 02:06 (vor 599 Tagen) @ H. Lamarr

Fazit: Eine zufällig gefundene kurze Textpassage aus der deutschen Übersetzung zeigt mMn bereits so viele Unstimmigkeiten in Bezug auf die zentral wichtige Evidenzbeurteilung, dass ich mir nicht ausmalen möchte, was auf den 200 Seiten der deutschen Fassung noch im Argen liegt.

Wegen dieser Geschichte musste ich kürzlich notgedrungen den Stoa-Bericht etwas genauer anschauen und dachte, dies ginge in der deutschen Übersetzung von Diagnose-Funk schneller. Das war ein Irrtum. Unverständliche Passagen zwingen zum Nachschauen im englischen Original.

Nach dem Lesen einiger Seiten kann ich jetzt belegen: Diese Übersetzung ist stellenweise nicht nur fachlich unqualifiziert, sondern auch sprachlich. Alles deutet darauf hin, dass es sich um eine Automatenübersetzung handelt (sehr wahrscheinlich durch deepl), die ohne Sachverstand oberflächlich nachbearbeitet wurde. Deshalb finden sich in dem Papier gravierende Übersetzungsfehler, die manche Passagen so entstellen, dass diese sinnfrei werden und das englische Original zwingend zu Rate gezogen werden muss. Fachliche Laien werden manche Fehler nicht erkennen können, andere werden unverständliche Passagen zwar erkennen, jedoch akzeptieren und fälschlich annehmen, sie seien für eine wissenschaftliche Ausarbeitung nicht gebildet genug. Auch möglich: Da von Beruf Technischer Redakteur, bin ich auf Texte gedrillt und werte diese strenger, als eine Bürohilfskraft von Diagnose-Funk. Anhand der Beispiele unten kann das jeder gerne selbst beurteilen.

Geprüft habe ich die Ausgabe "Januar 2022" der Übersetzung. Diese ist gegenwärtig noch immer aktuell, eine berichtigte Neufassung liegt bislang nicht vor. Dies kann aus meiner Sicht nur bedeuten, dass bisher niemand die Übersetzung aufmerksam gelesen und Diagnose-Funk zumindest auf die gröbsten Fehler hingewiesen hat. Daraus kann nun wieder jeder seine Rückschlüsse ziehen, wie es um die "Stoa-Kampagne" des Vereins wirklich bestellt ist. Offenkundig hat nicht einmal ein einziger Diagnose-Funker die Übersetzung aufmerksam auf Übersetzungsfehler geprüft. Darin sehe ich eine ausgeprägte Respektlosigkeit gegenüber allen Lesern des Papiers, die zuweilen haarsträubende Fehler über sich ergehen lassen müssen. Diese misslungene Übersetzung an Mitglieder des Deutschen Bundestags ausgehändigt zu haben, wird dem Ruf des Vereins mehr schaden als nutzen, vorausgesetzt Abgeordnete lesen das Papier wenigstens stellenweise mit eingeschaltetem Hirn.

Auch ich habe nur auf drei der 200 Seiten (nicht fortlaufend) aufmerksam gelesen. Die Ausbeute ist unten zu sehen, die Seitenangaben dort beziehen sich auf die deutsche Übersetzung des Stoa-Berichts. Nur kritisieren wäre zu einfach. Deshalb gibt's für misslungene Textpassagen Alternativvorschläge.

Downloads
Stoa-Bericht zu 5G-Gesundheitsauswirkungen (englisch) und (deutsch)
.
.

Seite V

Übersetzung Diagnose-Funk
Keine Nachweise: Es liegen keine Daten oder Nachweise vor, die auf das Fehlen schädlicher Wirkungen hindeuten.

Original englisch
No evidence: there are no data available or evidence, suggesting lack of adverse effects.

Wertung: unverständlich

Alternativvorschläge
Keine Nachweise: Daten oder Nachweise für schädliche Wirkungen fehlen.
Oder, wenn man sich unbedingt ans Original klammern möchte:
Keine Nachweise: Es liegen keine Daten oder Nachweise vor, dies weist auf nicht vorhandene schädliche Wirkungen hin.

▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Übersetzung Diagnose-Funk
[...] Darüber hinaus wird der technische Ansatz für die Expositionsbewertung im Zukunftsszenario, der sich auf die gleichzeitigen Emissionen von 1G, 2G, 3G, 4G und 5G bezieht, noch immer formuliert und ist daher unsicher.

Original englisch
[...] Furthermore, the technical approach to exposure assessment in the future scenario, relating to 1G, 2G, 3G, 4G and 5G concurrent emissions, is still being formulated and is hence uncertain.

Wertung: schwer verständlich

Alternativvorschlag
[...] Darüber hinaus wird der technische Ansatz für eine Expositionsbewertung künftiger Szenarien, welche die gleichzeitigen Emissionen von 1G, 2G, 3G, 4G und 5G umfassen, gegenwärtig erst entwickelt und ist daher ungewiss.

▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Übersetzung Diagnose-Funk
[...] Es gibt athermische Bioresonanzen, und in der Tat werden einige Frequenzen zu therapeutischen Zwecken in einer Reihe von Bereichen der Medizin eingesetzt.

Original englisch
[...] Athermal bioresponses exist, and indeed some frequencies are being used for therapeutic purposes in a number of branches of medicine. [...]

Kommentar: Im vollständigen Absatz des Originals verwendet die Autorin für ein und denselben Begriff die Variationen "athermal" und "non-thermal". Das ist unprofessionell. Die Übersetzung von Diagnose-Funk folgt diesem Schlingerkurs.

Wertung: lustig

Alternativvorschlag
[...] Es gibt athermische Bioreaktionen und einige Frequenzen werden zu therapeutischen Zwecken in der Medizin eingesetzt.

▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

Seite VI

Übersetzung Diagnose-Funk
Die Einführung von drahtlosen Kommunikationsgeräten, die im HF-Bereich des elektromagnetischen Spektrums (450 bis 6.000 MHz, niedrigere Frequenzen) arbeiten, hat eine beträchtliche Anzahl von Studien ausgelöst [...]

Original englisch
The introduction of wireless communication devices that operate in the RF region of the electromagnetic spectrum (450 to 6 000 MHz, lower frequencies) has triggered a considerable number of studies [...]

Wertung: ausreichend

Kommentar: "Drahtlose Kommunikationsgeräte" gibt es nicht auf dieser Welt, in jedem findet sich ein Drähtchen. Und: Der nichtssagende Hinweis "niedrige Frequenzen" ist dem ebenso nichtssagendem Original geschuldet. Gemeint ist das "low band" von 5G (Frequenzbereich FR1), im Gegensatz zum "high band" von 5G (Frequenzbereich FR2). Über die Eckfrequenzen der Frequenzbereiche ist sich die Literatur uneins, deshalb hier keine Nennung.

Alternativvorschlag
Die Einführung von Mobiltelefonen, die im HF-Frequenzbereich 450 MHz bis 6 GHz funken, hat zu einer beträchtlichen Anzahl von Studien geführt [...]

Seite 23

Übersetzung Diagnose-Funk
[...] Auf der Grundlage eines Volltextscreenings wurden weitere 90 Artikel ausgeschlossen, so dass 155 Artikel mit einer angemessenen Häufigkeit in diese qualitative Synthese einbezogen werden konnten.

Original englisch
[...] Based on full-text screening, 90 papers were further excluded, so that the articles with appropriate frequencies to be included in this qualitative synthesis were 155.

Wertung: unverständlich

Alternativvorschlag
[...] Auf Grundlage eines Volltextscreenings wurden weitere 90 Artikel ausgeschlossen, so dass 155 Artikel, die Wirkungen von FR1-Frequenzen untersuchten, in diese qualitative Synthese einbezogen werden konnten.

[Admin: Am 10.08.2022 Reihenfolge bei der Nennung von Übersetzung und Original vertauscht, Beginn jetzt mit der Übersetzung]

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Diagnose-Funk will die "STOA-Studie" in den Bundestag bringen

KlaKla, Samstag, 16.04.2022, 08:51 (vor 713 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 16.04.2022, 09:31

Das ist eine listige Täuschung um sich bekannt zu machen im Bundestag. In der Hoffnung, die Opposition wird schon zugreifen. Diagnose-Funk will die „STOA-Studie“ zu 5G in den Bundestag bringen [siehe Kompakt 1/2022]. Sie wollen eine Infokampagne machen und suchen noch nach Aktivisten die sie unterstützen. Politiker bzw. deren Sekretäre/inen, die auf der Suche nach der "STOA-Studie" von F. Belpoggi sind, landen bei Diagnose-Funk. Der Download-Link zur Übersetzung ist wichtiger als der Druck mit dem sie versuchen Geld zu verdienen. Durch die irreführende Aufmachung verschaffen sie sich Seriosität, die sie nicht haben. Nicht jeder kennt derart verschlagene Tricks und ist deshalb davor geschützt. EMFacts Consultancy von Don Maisch wurde schon im August 2021 gefüttert, Hensinger behauptet da frech, "Die Studie fordert einen Stopp des 5G-Ausbaus". Bei der Weiterbildung der 5G-Kritiker durch D-F ist die „STOA-Studie“ schon voll im Einsatz und auch für die Unterschriftensammlung der EBI ist sie deren wichtiges Zugpferde. Wie Lerchl sagt, Übersetzung ist nicht gleich Übersetzung. Siehe den Vergleich, was fordert Belpoggi und was übersetzt Diagnose Funk. D-F ist kein unabhängige Organ welches kontrolliert wird oder aber transparent ist. Was die da machen, ist kein Kavaliersdelikt.

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Diagnose-Funks Helfershelfer bei der STOA-Kampagne

KlaKla, Freitag, 08.07.2022, 13:20 (vor 630 Tagen) @ KlaKla

IN GOTTES NAMEN

Das katholisches Medium „Die Tagespost“, wird benutzt um Verdrehungen bzgl. des "STOA-Bericht 2021" in die Welt hinaus zu posaunen. Dem Anspruch, "Journalismus, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt!" kommt Die Tagespost mVn mit diesem Beitrag nicht nach. Aber wer soll das prüfen? Nicht mal eine Kommentarfunktion gibt es.

Kann wahr sein, was nicht sein darf? Autor: Werner Thiede

Auszug: Einwände in Deutschland chancenlos
In Deutschland aber sind bislang juristisch vorgebrachte Einwände weitestgehend chancenlos geblieben. Doch jetzt lässt ein Urteil vom Landgericht Münster aufhorchen: Es bestätigt, dass nicht nur Mobilfunkanlagenbetreiber für eventuelle Schädigungen durch den Anlagenbetrieb haften, sondern genauso Grundstückseigentümer, die ihre Grundstücke zur Verfügung gestellt haben. Rechtsanwalt Wilhelm Krahn-Zembol kommentiert: Nachdem selbst offizielle Stellen wie etwa der Europäische Parlamentarische Forschungsdienst (STOA) des EU-Parlaments „darauf hinweisen, dass die Grenzwerte im Bereich der elektromagnetischen Strahlenfelder mindestens um den Faktor 10 zu hoch sind, gehen Eigentümer bei Vertragsabschluss mit einem Mobilfunkanlagenbetreiber insofern kein nur theoretisches Haftungsrisiko ein.“

Kommentar: RA profitiert von Rechtsstreits auch wenn sie nicht Erfolgreich sind. Angst ist ihr Geschäft. Im Original des STOA-Berichts steht auf Seite 2 folgendes:

DISCLAIMER AND COPYRIGHT
This document is prepared for, and addressed to, the Members and staff of the European Parliament as background material to assist them in their parliamentary work. The content of the document is the sole responsibility of its author and any opinions expressed herein should not be taken to represent an official position by Parliament.

Übersetztung

HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND URHEBERRECHT
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KlaKla, Donnerstag, 21.07.2022, 07:49 (vor 617 Tagen) @ KlaKla

Der ehemalige EU-Abgeordnete Dr. Klaus Buchner fragte lt. Hensinger ob der STOA-Bericht noch in Deutsch übersetzt wird, dafür hat die STOA kein Geld. Da dieser Bericht von einer Mobilfunk kritischen Autorin stammt, scheute Diagnose Funk keine Kosten und Mühen diese Aufgabe unautoriziert zu übernehmen. Dieser Bericht ist für Diagnose-Funk äußerst wichtig. Diagnose-Funk fügt dem Bericht ein persönliches Vorwort ein, denn wer liest schon 200 Seiten ...

Quelle: Diagnose-Funk Webinar Nr. 19 "Die STOA-Studie – Bibel oder Teufelszeug?"

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Diagnose-Funk hat der Übersetzung des STOA-Bericht ein zwei seitige Vorwort eingefügt!

Auszug: Diagnose:funk veröffentlicht die Übersetzung dieser Auswertung des Forschungsstandes zu den Auswirkungen der bisher angewandten Mobilfunkfrequenzen (GSM, UMTS, LTE) und zur neuen 5G-Technologie zu den Endpunkten Krebs und Fertilität. Die Studienlage zu diesen zwei Endpunkten mit scheinbar widersprüchlichen Studienergebnissen wird transparent ausgewertet und geklärt, wie unhaltbar Behauptungen sind, von diesen Technologien würden keine Gesundheitsgefahren ausgehen. Darüber hinaus gibt es zu vielen weiteren Endpunkten Forschungsergebnisse, auf der Datenbank www.EMFData.org dokumentiert sind.

Die Autoren der Studie fordern einen 5G-Ausbaustopp (für 5G im höheren Frequenzbereich, FR2: 24,25 bis 52,6 GHz), weitere Forschung über die hohen 5G-Frequenzen FR2, Aufklärung der Bevölkerung und den Schwerpunkt auf den Ausbau von Glasfasernetzen.

Wie gewohnt, nimmt Diagnose-Funk Platz auf dem Trittbrett

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Wichtig für die Stopfgänse ist der Anschein, dass der Einfluss von Diagnose-Funk sogar bis ins Europäische Parlament reicht. Der Fehler passiert im Kopf des Lesers.

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H. Lamarr @, München, Mittwoch, 03.08.2022, 18:31 (vor 604 Tagen) @ H. Lamarr

Stoa hat Diagnose-Funk die Übersetzung des Stoa-Berichts (5G-Review von F. Belpoggi) nicht bedingungslos gestattet, sondern unter Auflagen, auf die ich jetzt nicht näher eingehen möchte.

Nach Bekanntwerden der Auflagen konnte ich Stoa davon überzeugen, dass die Übersetzung von Diagnose-Funk die Auflagen stellenweise erheblich missachtet. Beispielsweise mit der irreführenden Titelseite und mit dem tendenziösen Vorwort, das der Verein der Übersetzung vorangestellt hat, um ahnungslose oder faule Leser vorsorglich auf Linie einzuschwören. Stoa hat meinen Einwänden zugestimmt und zugesichert, bei dem Verein auf die Einhaltung der Auflagen zu drängen. Fragt sich nur, wann Brüssel auf Stuttgart zugeht ...

Noch ist beim PDF der Übersetzung alles beim Alten (Ausgabe Januar 2022), inklusive der deplatzierten Zeile "brennpunkt: Ausgabe Januar 2022", die der Layouter der Titelseite bei der Übernahme einer Layoutvorlage übersehen hat zu löschen. Wer selbst auskundschaften möchte, was sich mutmaßlich demnächst an der Übersetzung ändern wird, sollte sich ein PDF der Januar-Version angeln, um dieses mit einer kommenden jüngeren Version zu vergleichen. Im Wesentlichen sind nur die ersten vier Seiten von Belang, den Rest ackert ohnehin nur durch, der muss.

Die Frage, warum Stoa nicht selbst die Missachtung der Auflagen durch Diagnose-Funk gefunden hat ist schnell erklärt. So elefantös wichtig, wie der Verein die Review einem weismachen möchte, ist sie allein in den Echokammern der Szene. Außerhalb ist die Review nur ein Diskussionspapier von vielen, das bei Stoa als erledigt abgehakt und schon vor geraumer Zeit in die Ablage gewandert ist. Wozu also in Brüssel einen der deutschen Sprache mächtigen suchen und mit der nervtötenden Aufgabe beschäftigen, ob Auflagen eingehalten sind, die man vor vielen Monaten einmal einem Verein in Stuttgart aufgebrummt hat? Stoa hat Wichtigeres zu tun. Das Sandmännchen IZgMF nicht :-). Das CE-Kennzeichen, das Produkten auf den EU-Markt die Einhaltung europäischer Sicherheitsnormen bescheinigt, wird übrigens ähnlich gehandhabt. Hersteller und Importeure dürfen dieses wichtige Kennzeichen in alleiniger Eigenregie vergeben! Als ich einem Insider vorwarf, dies sei unverantwortlich naiv, meinte der lakonisch: Wer sollte die immensen Kosten eines besseren Verfahrens bezahlen? Und grinsend fügte er hinzu: Wenn es einer wagen sollte, Mist zu bauen, werden seine Konkurrenten schon dafür sorgen, dass er damit nicht ungestraft davon kommt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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