Schmidt und Gutbier gehen in Wolfratshausen baden (Allgemein)

KlaKla, Samstag, 06.03.2021, 07:46 (vor 1139 Tagen)

Der Elektrosensible Dr. Hans Schmidt forderte den grünen Kreisverband Bad Tölz-Wolfratshausen auf, sich parteiintern auf Landesebene für eine kritische Debatte zum Thema 5G einzusetzen und dieses Anliegen über die Fraktion auch in den bayerischen Landtag zu tragen. Sein Antrag verwies ausschließlich auf Mobilfunk kritische Quellen. Sein Ziel: 5G abschaffen.

Kleine Mitgliederversammlung
5G-Mobilfunkdebatte und Antragsabstimmung

Es standen sich gegenüber bei der Debatte

Adjei, Befürworter eines Ausbaus von 5G verwies auf die wissenschaftliche Faktenlage, wonach über 90% aller Untersuchungen die Ungefährlichkeit von Mobilfunk inklusive der fünften Generation belegen. Dazu zitierte er renommierte Institutionen wie die Max-Planck-, sowie die Fraunhofer-Gesellschaft. Auch die vom Baubiologen herangeführten Studien würden einem wissenschaftlichen Peer-Review nicht standhalten.

In einer der bekanntesten Studien seien 3000 Mäuse ihr Leben lang mit Mobilfunk-Strahlung „gegrillt“ worden. Die zulässigen Grenzwerte seien um das 20-fache überschritten worden, Als Folge sei in der Tat ein erhöhtes Herzkrebs-Risiko festgestellt worden. Nicht erwähnt würden dagegen andere kuriose Ergebnisse. Beispielsweise, dass die Mäuse im Schnitt länger lebten. Adjeis Schlussfolgerung: „Das zeigt die Zufälligkeit der Ergebnisse der Studie. Oder will jemand behaupten, dass Mobilfunk-Nutzer eine höhere Lebenserwartung haben?“

Baubiologe Gutbier, verwies auf die hohen Grenzwerte für die maximale Bestrahlung in Deutschland, die weit über denen unserer europäischen Nachbarn liegen würden. Doch bereits unterhalb dieser Werte sei eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem möglich, welche im Alltag bei manchen Menschen zu kognitiven Störungen führen könnte. Zudem erwähnte er Studien, die auf die Verursachung oxidativen Stresses durch hochfrequente Strahlung hindeuten. Dieser Mechanismus könne zu Zellschäden führen und begünstige die Entwicklung verschiedener Krebsarten. Abschließend plädierte er für eine effektive Nutzung der bestehenden Technologie statt eines weiteren 5G-Ausbaus.

Stichwortgeberin Lucia Schmidt fragt, ob die Referenten einen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und dem Insektensterben sehen?

Baubiologe Gutbier: Es gibt viele Studien dazu, die Ergebnisse sind erschreckend.

Adjei: Es gebe keinen Nachweis, noch nicht mal einen Hinweis auf einen Zusammenhang.

Ökologe Wolfgang Goymann: „Es gibt andere Faktoren, die einen Einfluss haben: Landwirtschaft, fehlende Naturschutzgebiete und mit Abstrichen Lichtverschmutzung. Mobilfunk können wir in diesem Zusammenhang vernachlässigen“

Forscherin Anja Teubert-Zitzler kommentierte, sie wisse aus eigener Erfahrung, dass es gute und schlechte wissenschaftliche Veröffentlichungen gebe. Man müsse sich jede Studie genau ansehen. Für Fachfremde sei es schwierig, Studien zum Thema Mobilfunk einzuschätzen – „mich eingeschlossen“.

Hans-Georg Heserer: „Ich bin hin- und hergerissen.“ Am meisten überzeuge ihn das Argument, dass der 5G-Standard für technologischen Fortschritt nicht notwendig sei: „Wir bleiben auch mit dem, was wir haben, wettbewerbsfähig.“

Rudi Seibt: „5G ist überflüssig wie ein Kropf.“

Der Geretsrieder Marius Schlosser stellte sich hinter die Aussagen von Adjei: „Eine Partei, die hinter Fridays for Future und der Wissenschaft steht, kann nicht auf pseudowissenschaftliche Studien setzen.“ Fortschrittsfeindlichkeit halte er für „sehr gefährlich“. Er habe selbst noch vor fünf Jahren in der Schule Lehrer erlebt, die Tablets im Unterricht verdammten: „Und dafür werden wir jetzt hart bestraft, das Online-Schooling funktioniert nicht.“ Schlosser appellierte: „Mit der 5G-Gegnerschaft nehmt ihr uns Chancen, setzt nicht auf dieses Thema.“

In seinem abschließenden Statement verwies der Antragssteller Hans Schmidt nochmal auf die Notwendigkeit einer kritischen Diskussion über das Thema. Dabei sei das Ziel nicht die Abschaffung des Mobilfunks, sondern seine gesundheitsschonende Gestaltung. Er betonte, dass die Grünen niemals eine Partei der Obrigkeitshörigkeit waren und deshalb in dieser Frage nicht ausschließlich auf die Angaben staatlicher Stellen vertrauen sollten. „Vertrauen und Glaube sind gut, Kontrolle und Wissen besser“, so fasste er seine Position pointiert zusammen.

In der anschließenden Abstimmung lehnte eine Mehrheit der Mitglieder den Antrag ab.
15 der Anwesenden stimmten dafür, 24 dagegen, es gab zwei Enthaltungen.

Hintergrund
Die Grünen Bad Tölz-Wolfratshausen
Merkur.de 03-03-2021

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Meine Meinungsäußerung

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Schmidt, Die Grünen, Seilschaft, Einflussnahme, Wolfratshausen, Pseudowissenschaft, Gutbier, Mitgliederversammlung, Diagnose:Funk, Erwartung, 5G-Gegner, Diagnose:Media, Verkaufsstrategie, Stichwortgeber

Schmidt und Gutbier gehen in Wolfratshausen baden

H. Lamarr @, München, Samstag, 06.03.2021, 18:38 (vor 1138 Tagen) @ KlaKla

In der anschließenden Abstimmung lehnte eine Mehrheit der Mitglieder den Antrag ab. 15 der Anwesenden stimmten dafür, 24 dagegen, es gab zwei Enthaltungen.

Diese Pleite für Gutbier und Schmidt muss für die Anti-Mobilfunk-Szene in Südbayern schmerzhaft sein. Denn sie zeigt erstmals deutlich, auch die Grünen auf dem flachen Land gehen organisierten Mobilfunkgegnern von der Fahne.

Wolfratshausen, ein Städtchen vor den Toren Münchens, ist seit eh und je ein Widerstandsnest der Mobilfunkgegner und Hans Schmidt, politisch aktiv, versucht die Lokalpolitik dort seit Jahren mit bizarren Forderungen zum Thema EMF auf seine Seite zu ziehen. Wenn er jetzt trotz herbeigerufener Unterstützung aus Stuttgart so deutlich den Kürzeren zog, hat dies möglicherweise Signalwirkung für die anderen Widerstandsnester in Südbayern, die allerdings mehr auf das Konto der ÖDP gehen, als auf das der Grünen.

Ab der Jahrtausendwende hatten die bayerischen Mobilfunkgegner mit Martin Runge einen wirkungsvollen Mitstreiter im Bayerischen Landtag sitzen, der als "mobilfunkpolitischer Sprecher" der Grünen Jahr für Jahr öffentlichkeitswirksame Mobilfunk-Anhörungen im Maximilianeum veranstaltete und dort bevorzugt die Scheinriesen der Szene zu Wort kommen ließ. Der Spuk dauerte bis 2013. Dann rebellierte die grüne Jugend gegen die EMF-Reichsbedenkenträger in ihrer Partei und hatte durchschlagenden Erfolg. Die Landtagsgrünen schafften den Posten des "mobilfunkpolitischen Sprechers" ab und haben seither ein unverkrampftes Verhältnis zu Mobilfunk. An der Basis war dieser Sinneswandel zum Besseren bisher nicht so klar erkennbar. Dass der Widerstand gegen Mobilfunk auch dort bröckelt zeigt exemplarisch die Niederlage des Duos Gutbier/Schmidt. Nun macht zwar eine Mücke noch keinen Sommer, in Anbetracht der starken Konzentration organisierter 5G-Gegner in Südbayern ist deren Pleite ausgerechnet in der alten Hochburg Wolfratshausen jedoch ein unerwartet deutliches Signal, das auf eine bemerkenswert starke Diskrepanz zwischen Schein und Sein der bayerischen Mobilfunkgegnerei hinweist.

Erst kürzlich gab es auch aus der Schweiz ein ähnliches Signal. Um dort eine gegen Mobilfunk gerichtete Änderung der Bundesverfassung zu erwirken, startete eine Gruppe von "Elektrosensiblen" im Herbst 2019 die Sammlung für eine "Volksinitiative". Um die erste Hürde zur angestrebten Verfassungsänderung zu nehmen, sind binnen 18 Monaten 100'000 Unterschriften von Unterstützern erforderlich. In der Schweiz, dem Vorreiter weltweiter Anti-Mobilfunk-Proteste, sollte diese niedrige Hürde eigentlich mühelos zu nehmen sein. Doch im Februar 2021 zeigte sich, Schweizer Mobilfunkgegner können zwar laut klappern, großen Rückhalt in der Bevölkerung aber haben sie nicht. Die Initiative gab wenige Monate vor Ende der Sammelfrist beim Stand von 15'000 Unterschriften auf. Ob es einer später gestarteten zweiten ebenfalls gegen Mobilfunk gerichteten Schweizer Initiative ebenso oder besser ergeht ist gegenwärtig offen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Scheinriesen, Selbstüberschätzung, Wolfratshausen, Volksinitiative, Hochmut

Pleiten Pech und Pannen

KlaKla, Sonntag, 07.03.2021, 10:11 (vor 1138 Tagen) @ H. Lamarr

Schmidt und Gutbier stellen ihre Argumentation auf die Probe und haben versagt.
So wird das nichts mit Gutbier und dem Runden Tisch. Wenn der Fachmann versagt, versagen die Stopfgänse aller Voraussicht nach noch viel früher. Egal solange sie willig sind kann man weiter machen.

Damit die Gleichschaltung der Öffentlichen Meinung im Sinne der Anstifter funktioniert stellen sie die Nahrung bereit. Wer selbst keine Ahnung hat und wenig Zeit fürs Recherchieren aufbringen will, stellt sich hinten an. Schnatter, schnatter schnatter. :wink:

Beispiel: am 16. April lädt die BI aus dem Taunus (Merten Roettig, Tel. 01774653987) ein.

In erster Linie richtet sich die Einladung an Politiker aller Parteien :rotfl: und Gruppierungen – aber auch alle, die an kommunaler Vorsorge-Politik interessiert sind.

Folgende Themen werden behandelt

1. Funkstrahlung und Gesundheit
2. Auswirkungen auf Klima und Natur
3. Was ist 5G – was bringt 5G?
4. Vorsorge-Verpflichtungen und -Optionen der Kommunen
5. Kommunale Handlungsspielräume

Man hüllt sich in Schweigen, wer da eigentlich referiert. Gutbier, Schmidt, Blüher, Buchner, Bergmann, Waldmann-Selsam, Dohmen oder Weiner? Kommunalpolitiker haben seriöse Quelle, wo sie sich informieren könnten. Ein Blick auf die Website der BI aus dem Taunus macht mir klar, der Waldorflehrer hat keine Fachkompetenz aber er schiebt den Karren voran.
:clap:
Werden Sie aktiv in Ihrer Kommune. Erwirken Sie mit Gleichgesinnten ein Moratorium für einen 5G-Stopp, bis eine unabhängige, realistische Technikfolgenabschätzung erfolgt ist. Kommunen müssen nicht zulassen, dass eine ungeprüfte Technik bei ihnen installiert wird. Verlangen Sie die Einrichtung „weißer Zonen = Funklöcher“ für Lebensqualität von Elektrosensiblen. In unserer BI erhalten Sie fundiertes Hintergrundwissen dazu.

Auf geht's wir wandern im Gänsemarsch immer den Spuren nach. Hirn an der Garderobe abgeben, rechts entlang.

:danke:

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Michaele Kundermann: von der Kräuterfrau zur 5G-Expertin

H. Lamarr @, München, Sonntag, 07.03.2021, 12:42 (vor 1138 Tagen) @ KlaKla

Man hüllt sich in Schweigen, wer da eigentlich referiert. Gutbier, Schmidt, Blüher, Buchner, Bergmann, Waldmann-Selsam, Dohmen oder Weiner?

Keiner von denen.

Die BI aus dem Taunus lässt sich vom BVMDE füttern (Bundesverband verstörter Mobilfunkgegner Deutschlands) und hat daher über diesen Umweg andere Verbindungen als die üblichen Verdächtigen. Das von der BI angebotene Webinar wird folglich auch vom BVMDE beworben. Das macht die Sache freilich nicht besser. Immerhin: Die Zielgruppe "verstörte Mobilfunkgegner" ist für die Referentin des Webinars ein Volltreffer, wie wir gleich sehen werden.

Wer referiert lässt sich anhand der Anmeldeadresse thriving@t-online.de recherchieren. Wie zu erwarten führt diese Adresse ins Unterholz von Kleinstunternehmern, die sich ihren Lebensunterhalt mühsam durch ein diversifiziertes Dienstleistungsangebot erarbeiten müssen. Im konkreten Fall ist es Frau Michaele Kundermann, von der das www weiß, dass sie anno 2010 noch harmlose Kräuterwanderungen mit anschließendem Kräutermahl für 190 Euro angeboten hat. Rabatt bekam, wer für sie Mundpropaganda betrieb. Später verfiel sie der esoterischen Heilmethode der Kinesiologie und heute ist sie ein Hansdampf in allen Gassen, der sich als Keynote-Speakerin, Coach, Therapeutin, Trainerin, Mediatorin, Moderatorin und Autorin sieht. Von 5G sind Kundermanns Expertisen Lichtjahre entfernt, doch glücklicherweise gibt es das Internet, mit dem sich solche Defizite ratzfaz beheben lassen, wenn man sich nur auf den einschlägigen Websites tummelt und die Selbstsicherheit hat, das frisch zusammengegoogelte "Wissen" unverzüglich anderen aufzutischen, die von der komplexen Sache noch weniger verstehen als die Referentin. Verbindungen zwischen Kundermann und BI/BVMDE konnte ich auf die Schnelle nicht finden, der liebe Gott wird sie aber wohl nicht zusammengeführt haben. Mutmaßlich ist Vitamin "B" im Spiel.

Da die Teilnahme an Kundermanns Webinar unentgeltlich ist, hat ihr autodidaktisches Engagement aus meiner Sicht werbliche Motive. Sie will sich mit ihrem breiten Dienstleistungsangebot als souveräne Beraterin für schwierige Lebensfragen empfehlen, dann freilich gegen Honorar, versteht sich.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Geschäftsmodell, Psychologie, Heilpraktiker, Autodidakt, Webinar, Kundermann, Kinesiolog, Sachkompetenz, Zusatzgeschäft

Am Ende kommen die Krümmelfresser

KlaKla, Sonntag, 07.03.2021, 13:41 (vor 1138 Tagen) @ H. Lamarr

Jeden Morgen steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden. :wink:

Gebt den Kinder Stempel und Stempelkisse.

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