Florian König neutralisiert E-Smog in Südtirol (Esoterik)

Gast, Montag, 20.07.2020, 00:53 (vor 1349 Tagen)

Auszug aus Tageszeitung Online (Südtirol):

In Tscherms soll der Elektrosmog keine Chance mehr haben. Ein Pilotprojekt, das privat getragen wird und damit der Gemeinde keine Kosten verursacht, strebt die Neutralisierung der schädlichen Strahlung in den gemeindeeigenen Gebäuden und im öffentlichen Raum an.

Ausgegangen ist die Initiative vom scheidenden Bürgermeister Roland Pernthaler, der Bekanntschaft mit dem deutschen Ingenieur Florian König gemacht hat. Dieser beschäftigt sich seit seinem Studium der Nachrichtentechnik mit den biologischen Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung. Dabei hat er ein System entwickelt und patentieren lassen, das den E-Smog zu einem guten Teil neutralisiert, wie er erklärt und dies bei der Präsentation des Verfahrens am Tschermser Kirchplatz per Messgerät auch veranschaulichte. Die Forschungen Königs werden u.a. vom Freistaat Bayern gefördert. „Ein Beweis, dass es sich nicht um Esoterik handelt“, wie die beiden Initiatoren unterstreichen.

Das von König entwickelte System besteht aus Röhren, sogenannte Mehrkammer-Hohlraum-Resonatoren, deren Herzstück aus Kupfer zusammengesetzt ist. Mehrere solcher Röhren wurden vor wenigen Tagen im zentralen Stromverteilerkasten montiert, der in Tscherms neun öffentliche Gebäude bedient: Grundschule, Bibliothek, Chorprobelokal, Turnraum, Jugendraum, Musikprobelokal, Seniorenheim, Arztambulatorium und nicht zuletzt die WiFree-Anlage rund um den Kirchplatz. Die Geräte im Wert von 3.500 Euro spendierte Florian König. Die Hotel- und Verpflegungskosten übernahm der Bürgermeister privat. „Mir lag dieses Projekt am Herzen, da mein Enkel selbst die Grundschule besucht und ich ihn vor schädlicher Strahlung schützen möchte“, betont Pernthaler. weiter ...

Kommentar: Soso, die Forschungen Königs werden u.a. vom Freistaat Bayern gefördert. Klingt unglaublich, in einem Land, dessen Volksvertreter im November 2019 mehrheitlich eine Studie bestellten (Kosten angeblich 300'000 bis 400'000 Euro), die u.a. Globuli als Ersatz für Antibiotika testen soll, dürfte jedoch nichts unmöglich sein, bis drauf, dass die SPD doch noch einmal Regierungspartei wird :-).

Tags:
Radiästhesie, König

Der König hat keine Kleider an ...

Schutti2, Dienstag, 21.07.2020, 15:00 (vor 1347 Tagen) @ Gast

… aber schöne Socken.
Am besten gefällt mir der zweite Kommentar unter der Zeitungsmeldung:

„Die weissn Sockn in de Schlappm brauchts wohl a, damit die bösn Strohln davonrennen……“

Das ist ja mal ein richtiger Spaßvogel, der Herr König.

Er entstört mit seinen Resonatoren sogar Intensivstationen in Hongkong.
Runterscrollen bis zum vorletzten Bild und staunen.
Ob sein Entstörer da wirklich richtig eingepeilt ist?
Ich vermute, die „Erleichterung oder Unterstützung der Atmungsaktivität eines Covid-19 Erkrankten auf der Intensivstation“ ist hier eher dem Gerät der Fa. Apple an der Steckdosenleiste zu verdanken.

Herr König will sogar im Weltall entstören
Wir sind dabei: Sferics-Noise in Space
Durch unser Leader-Sponsoring im April 2017 sind wir symbiotisch verbunden mit der Initiative "erste Astronautin 2020 im All".

Symbiose…? Schon klar, dass der König sich gerne mit der Weltraumforschung schmückt. Aber umgekehrt?

Was wirklich hinter „König forscht im Weltall“ steckt, kann man rasch hier sehen.

Zitat, alle Schreibfehler vom König selber:
„Die Lösung für eine interstellare Zukunft: Aufgrund einer inzwischen vorliegenden, teils selbst miniaturisierten Hardware-Realisierungsform ist ein additiver Wechselfeld-Emitter platzsparend ins All transportierbar und damit sehr einfach auszutesten. […]
Einfache Machbarkeit zusammengefasst: Gegebenenfalls ist beispielsweise im eigenen Netzwerk auch ein Potential Radio-/Fernsehwerbung oder für Sponsoren zu finden. Die Realisierung der auf die ISS mitzunehmenden Elektronik (gegebenefalls eigene / unabhängige Batterie-Pufferung) basiert auf bestehendes, quasi Standard-Equipment, was "überall zu haben ist"; desgleichen Hard-/Software um Messgeräte etc.!“

Die drei Folien Projektpräsentation haben vermutlich nicht so überzeugt.
Des Königs neue Kopfhörer dürfen nicht in die mit Rakete.

Technologien um SFERICS-HEADPHONES international renommiert
Verbindungen zur führsprechenden Prominenz

Ei ei, was für Schreibfehler. Wenn er daran nicht ernsthaft arbeitet, bleibt er als Heißluftverkäufer höchstens Kreisklasse.

Der König hat keine Kleider an ...

Robert, Mittwoch, 22.07.2020, 23:52 (vor 1346 Tagen) @ Schutti2

Der hier, echt?

https://izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30828

Dass er sich immer noch keinen anständigen Job gesucht hat...

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Der König hat keine Kleider an ...

Robert, Donnerstag, 23.07.2020, 22:05 (vor 1345 Tagen) @ Schutti2

Am Besten mal das Patent DE102016001982 vom Herrn König durchlesen.

Dort beschreibt er, wie seine "Vorrichtung zur Reduktion der Belastung von Organismen mit elektromagnetischen Wechselfeldern (EMF)" aufgebaut ist.
Nämlich:
"aufweisend ein Rohr aus elektrisch leitendem Material, das axial in mit Quarzgranulat bzw. -sand befüllte, zentral im Rohr angeordnete Kammern unterteilt ist, die zentral zwischen an die Rohrenden angrenzenden Rohrvolumina zu liegen kommen, die von der Füllung der Kammern unterschiedliches Quarzmaterial enthalten, wobei das eine Rohrende zur Beaufschlagung mit den elektromagnetischen Wechselfeldern bestimmt ist, während das andere Rohrende dazu bestimmt ist, auf die Organismen gerichtet zu werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Quarzmaterial an den beiden Rohrenden unterschiedliche Korngröße und unterschiedliche Korngrößenpopulation aufweist, und dass das zu den elektromagnetischen Wechselfeldern gerichtete Rohrende zumindest ein Magnetelement und/oder zumindest ein Kupferelement umfasst."

Und weiter:
" Es ist deshalb auch die Rede davon, dass es sich bei der in Rede stehenden Vorrichtung um einen Resonator, nämlich einen Mehrkammer-Hohlraum-Resonator (MHR) handelt."

Nun, ich dachte ja immer dass Hohlraumresonatoren (wie man sie zB bei Teilchenbeschleunigern einsetzt) gerade deshalb Hohlraumresonatoren heissen, weil sie hohl, sprich leer sind.
Und nicht mit Quarzsand vollgeschüttet, gleich welcher Körnung.

Und dann schreibt er noch von "Nanobeschichtung, die wiederum bevorzugt CO2-haltige Materialien und/oder Graphen umfasst ist.". Die muss aufs Kupfer, warum auch immer.
Hört sich für Laien vielleicht beeindruckend an - nano, Graphen. Für mich nur Gaga.

Aber mein Highlight ist claim 9:
"Vorrichtung nach einem er Ansprüche 1 bis 8, wobei die Kammern mit Quarzsand und/oder Quarzsand-Mischungen sowie bevorzugt zusätzlich mit einzelnen Kristall- und/oder Rosenquarz-Steinchen-Bestandteilen, bevorzugt unterschiedlicher Größe befüllt sind."
Rosenquarz, genau.

Und das Ganze schraubt man letztlich einfach so an die Wand, dass es auf eine Stromleitung zeigt, wie in Schutti2s Link dargestellt.
Unfassbar!

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Der König hat keine Kleider an: Patent DE102016001982

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 23.07.2020, 23:34 (vor 1345 Tagen) @ Robert

Am Besten mal das Patent DE102016001982 vom Herrn König durchlesen.
[...]
Unfassbar!

Stimmt, im Sinne des Wortes. Besonders beeindruckt hat mich die Schilderung des Versuchsaufbaus, mit der angeblich die Reduktion der EMF-Belastung auf Zellebene nachgewiesen wurde. Weil ich von solchen Versuchsaufbauten genau so viel verstehe wie Herr König, nämlich nichts, habe ich spaßeshalber einen Plagiatsfinder auf ein für Nachrichtentechniker herrlich kryptisches Textfragment aus dieser Versuchsbeschreibung losgelassen (XTT ist das Natriumsalz von 2,3-bis[2-methoxy-4-nitro-5sulfophenyl]-2H-tetrazolium-5-carboxyanilid und hat eine gelbliche Farbe) und prompt einen Treffer angezeigt bekommen. Bei diesem Original geht es nicht um Funkstrahlung, sondern um die Schadwirkung von E-Zigaretten. Das Dokument, es zeigt noch viel mehr wortgleichen Text, ist zwei Jahre älter als Königs Patentanmeldung und kann daher tatsächlich Pate gestanden haben.

Andererseits könnte das Kauderwelsch wohl auch die Terminologie eines zellbiologischen Standardtests sein, dann wäre es kein Beweis für ein Plagiat. Beurteilen kann ich dies nicht. Eines aber weiß sogar ich: Königs Behauptung, "Die überraschend starke Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Reduktion der EMF-Belastung konnte auf Zellebene nachgewiesen werden.", ist weit überzogen. Denn in-vitro-Befunde sind nur der erste Schritt einer Beweiskette, die über Tierversuche bis hin zu Humanversuchen führt. Von einem Nachweis der Wirkung von Königs versandeten Abflussrohren kann deshalb keine Rede sein.

Und wenn ich den Status "Pending" von Königs Patent richtig deute, dann ist das Patent bis heute nicht erteilt, sondern lediglich angemeldet worden.

Google Patents kennt gegenwärtig nur zehn Patente Königs, die meisten davon sind zurückgezogen worden.

Hintergrund
Bullshiter lassen sich argumentativ nicht stellen

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Der König hat keine Kleider an ...

H. Lamarr @, München, Freitag, 24.07.2020, 00:12 (vor 1345 Tagen) @ Schutti2

Ei ei, was für Schreibfehler. Wenn er daran nicht ernsthaft arbeitet, bleibt er als Heißluftverkäufer höchstens Kreisklasse.

Und doch meldet Google für den Suchbegriff Appell "Florian M. König" heute 54 Treffer, denn Dr. Sc. König nimmt gerne an EMF-Appellen teil. Man könnte fast meinen, er betreibt damit kostenlose Eigenwerbung für seine Dienstleistungen. Denn wie die Trefferliste u.a. zeigt, werden solche Appelle in seiner Zielgruppe fleißig herumgereicht.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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