nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton (Allgemein)

BeateXYZ, Freitag, 10.04.2020, 07:41 (vor 1470 Tagen)

Hallo,

vor einigen Jahren hatte ich mir ein preiswertes Schallpegelmeßgerät gekauft, um laute Geräusche in bzw. aus der Heizung die Lautstärke wegen einer möglichen Mietminderung zu messen. Das Gerät hatte allerdings bei diesen Geräuschen keine Veränderung angezeigt. Auf Geräusche, die durch mich verursacht wurden (sogar Atmen) reagierte es aber schon. Aktuell ist wieder nachts ein Brummton zu hören. Ich habe deshalb mal wieder dieses Gerät heraus geholt und gemessen. Es zeigt nachts bei absoluter Ruhe 35,7 dB an. Ich bin da etwas weg gegangen, um den Wert nicht selbst zu beeinflussen. Laut Internet wäre das aber ein zu hoher Wert für die Nacht? Kann ein Brummton diese Lautstärke verursachen oder ist da wohl eher das Gerät defekt?

nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton

H. Lamarr @, München, Freitag, 10.04.2020, 13:37 (vor 1469 Tagen) @ BeateXYZ

vor einigen Jahren hatte ich mir ein preiswertes Schallpegelmeßgerät gekauft, um laute Geräusche in bzw. aus der Heizung die Lautstärke wegen einer möglichen Mietminderung zu messen. Das Gerät hatte allerdings bei diesen Geräuschen keine Veränderung angezeigt. Auf Geräusche, die durch mich verursacht wurden (sogar Atmen) reagierte es aber schon.

Auf dem Gebiet der Akustik bin ich Laie, könnte mir aber vorstellen, dass Ihre Beobachtung damit zusammenhängt, dass das subjektive Hörempfinden (Lautstärke) bekanntlich mit der objektiven Messgröße Schalldruckpegel nicht abgebildet wird. Für diese Abbildung müsste der Schalldruckpegel durch ein Filter bewertet werden, das die durchschnittliche Hörkurve eines Menschen nachbildet. Solche bewerteten Messwerte sind an der Einheit db(A) erkennbar. Da Sie von dB schreiben, nehme ich an, Ihr Messgerät kann die dB(A)-Bewertung nicht durchführen.

Aktuell ist wieder nachts ein Brummton zu hören. Ich habe deshalb mal wieder dieses Gerät heraus geholt und gemessen. Es zeigt nachts bei absoluter Ruhe 35,7 dB an. Ich bin da etwas weg gegangen, um den Wert nicht selbst zu beeinflussen. Laut Internet wäre das aber ein zu hoher Wert für die Nacht? Kann ein Brummton diese Lautstärke verursachen oder ist da wohl eher das Gerät defekt?

Wenn meine Vermutung zutrifft, misst Ihr Gerät eben nicht die Lautstärke, sondern "nur" den Schalldruckpegel ohne Bewertung. Wenn Ihr Messgerät zudem preiswert war, stellt sich die Frage nach der Messgenauigkeit. Profigeräte müssen regelmäßig kalibriert werden, nur so sind zutreffende Messwerte gewährleistet, die "gerichtsfest" sind. Dies und mehr beschreibt die Website Lärmorama aus meiner Sicht glaubhaft und für Techniker verständlich.

Mit Ihrer Frage sind Sie in speziellen Brummton-Foren besser aufgehoben, das IZgMF-Forum beschäftigt sich so gut wie nicht mit dem Brummton-Phänomen, sondern mit Elektrosmog.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton

BeateXYZ, Sonntag, 12.04.2020, 19:02 (vor 1467 Tagen) @ H. Lamarr

Vielen Dank schon mal für die Antwort.

Mein Gerät zeigt dbA an. Aber was sagt mir das? Ich wollte eigentlich lieber eine unbewertete Anzeige. Gemessen habe ich mit einen VOLTCRAFT SL-10. Laut Beschreibung hat es einen Meßbereich von 30-130 dB. Was sind das für Geräusche, bei denen damit nichts angezeigt wird? Das Gerät reagiert sogar auf meine Atmung, aber eben nicht auf Heizungsgeräusche? Diese 35,7 dbA sind wahrscheinlich in Ordnung? Bei Amazon gibt es eine schlechte Bewertung für dieses Gerät mit dem Text "its not working".
Wurden für diese Brummtöne überhaupt jemals physikalische Werte ermittelt? Ich bin mir sicher, daß ich keinen Tinnitus habe. Denn wenn ich die Bettdecke übers Ohr ziehe, ist es weniger gut zu hören. Ich kann dann auch wieder einschlafen.

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BeateXYZ, Sonntag, 12.04.2020, 19:27 (vor 1467 Tagen) @ BeateXYZ

Noch ein Nachtrag:
In der Nacht oder am frühen Morgen ist auch das Rauschen in den Heizungsrohren ziemlich laut zu hören. Wenn ich dann morgens die Heizung aufdrehe, ist es nicht mehr so laut. Das kann also auch kein subjektives Empfinden sein. Wenn ich den Brummton nachts höre, rauscht die Heizung natürlich nicht mehr.

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Gustav, Sonntag, 12.04.2020, 22:48 (vor 1467 Tagen) @ BeateXYZ

Geräusche von der Heizung Mitte April? Da sind Heizungen üblicherweise bereits abgeschaltet, erst Recht bei diesen schönen Temperaturen.

Vielleicht ist es die Wasserleitung.

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BeateXYZ, Montag, 13.04.2020, 07:21 (vor 1467 Tagen) @ Gustav

siehe meine Antwort für hans am 13.04.2020, 07:20

nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton

hans, Sonntag, 12.04.2020, 21:50 (vor 1467 Tagen) @ BeateXYZ

...nicht auf Heizungsgeräusche? ....

Was ist es denn füe eine Heizung? Bodenheizung ungeregelt? Bodenheizung mit geregelten Ventilen? Normale Heizkörper mit Thermostat-Ventilen?
Ungeregelte Bodenheizungen sind eigentlich sehr leise da bei diesen die Ventlie im Normalfall ganz offen sind und die Temperatur mittels Vorlauftemperatur geregelt wird. Wenn so eine Heizung lärmt, ist meistens Luft im System. Allenfalls mal entlüften lassen und gleich auch das Expansionsgefäss mal prüfen lassen. Wenn das defekt ist oder zu wenig Druck aufbaut, kann es auch zu Geräuschen kommen.
Ventile erzeugen ein Geräusch wenn sie nur noch ganz wenig geöffnet sind. Zudem die Heizkörper mal entlüften und das Expansionsgefäss prüfen.
Expansionsgefäss / Pnaumatex

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Hunde die bellen beissen nicht. Wuff.
Ein Gnadenschuss wäre eine schnelle und menschliche Lösung (Zitat Eva Weber, München)

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BeateXYZ, Montag, 13.04.2020, 07:20 (vor 1467 Tagen) @ hans

Es handelt sich wahrscheinlich um eine alte Heizung mit ganz normalen Heizkörpern unter den Fenstern. Wir mußten vor einigen Jahren eine energetische Sanierung über uns ergehen lassen. Die Heizung wurde nicht verändert, obwohl das mit den Geräuschen vorher schon begann. Man hat uns ein Jahr lang mit dem Auswechseln von Ventilen beschäftigt. Man mußte sich fragen, ob die die Mieter vergraulen wollten. Zumindest waren sie andernorts dafür bekannt. Irgendwann hatte sich eine Nachbarin bei der Firma ganz oben beschwert und die haben dann jemanden geschickt, der das Geräusch sofort erkannt haben soll. Es lag demnach an der Heizung selbst im Keller. Wir hatten danach auch erst mal Ruhe. Aber vor einigen Wochen fing es wieder an - nur nicht so schlimm. Ich weiß nicht, ob auch der Brummton aus der Heizung kommen kann. Das muß ich erst mal weiter beobachten. In den letzten Tagen wurde die Heizung entweder abgeschaltet oder der Temperatursensor verhindert, daß die sie angeht.
Mir scheint, daß der Brummton generell (den ganzen Tag?) da ist und nur meist von lauteren Geräuschen überlagert wird. Ich hatte da ja nach dem Aufwachen auch eine gewisse Übelkeit. Als ich mir im Bad dann die Hände gewaschen hatte, habe ich mir zumindest eingebildet, daß das Wasserrauschen die Situation gebessert hatte.

nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton

hans, Montag, 20.04.2020, 14:52 (vor 1459 Tagen) @ BeateXYZ

Eine defekte Umwälzpumpe kann es natürlich auch sein. Kommt ihr rein in den Heizungsraum? DAs wäre einfach zu überprüfen? Und sie müsste natürlich laufen um das festzustellen. Der Abwart / Hausmeister kann das schnell feststellen.

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H. Lamarr @, München, Montag, 13.04.2020, 23:14 (vor 1466 Tagen) @ hans

...nicht auf Heizungsgeräusche? ....

Was ist es denn füe eine Heizung? Bodenheizung ungeregelt? Bodenheizung mit geregelten Ventilen? Normale Heizkörper mit Thermostat-Ventilen?
Ungeregelte Bodenheizungen sind eigentlich sehr leise da bei diesen die Ventlie im Normalfall ganz offen sind und die Temperatur mittels Vorlauftemperatur geregelt wird. Wenn so eine Heizung lärmt, ist meistens Luft im System. Allenfalls mal entlüften lassen und gleich auch das Expansionsgefäss mal prüfen lassen. Wenn das defekt ist oder zu wenig Druck aufbaut, kann es auch zu Geräuschen kommen.
Ventile erzeugen ein Geräusch wenn sie nur noch ganz wenig geöffnet sind. Zudem die Heizkörper mal entlüften und das Expansionsgefäss prüfen.
Expansionsgefäss / Pnaumatex

Ick staune "hans", spricht da der Fachmann?

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hans, Montag, 20.04.2020, 14:50 (vor 1459 Tagen) @ H. Lamarr

Nicht unbedingt, habe aber in meiner "Karriere" als Vorstandsmitglied einer Baugenossenschaft einiges erlebt.

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H. Lamarr @, München, Montag, 13.04.2020, 15:22 (vor 1466 Tagen) @ BeateXYZ

Mein Gerät zeigt dbA an. Aber was sagt mir das? Ich wollte eigentlich lieber eine unbewertete Anzeige. Gemessen habe ich mit einen VOLTCRAFT SL-10. Laut Beschreibung hat es einen Meßbereich von 30-130 dB. Was sind das für Geräusche, bei denen damit nichts angezeigt wird? Das Gerät reagiert sogar auf meine Atmung, aber eben nicht auf Heizungsgeräusche?

Sie verwirren mich, ich habe Ihr Startposting so verstanden, die 35,7 db(A) wären das Heizungsgeräusch.

Bei db(A)-Bewertung werden tiefe und hohe Frequenzen eines Geräuschs abgeschwächt, mittlere Frequenzen angehoben. Die dB(A)-Bewertung könnte demnach Ihre Beobachtung tatsächlich verursachen, zumal Sie mit rd. 35 dB(A) und maximal ±1,5 dB Messfehler ohnehin schon nahe der unteren Messgrenze des Messgeräts sind.

Diese 35,7 dbA sind wahrscheinlich in Ordnung?

Ja, sehe auch ich so. Aber: Die untere Messgrenze (Frequenz) des Geräts liegt bei 31,5 Hz, sollte "Ihr" Ton darunter liegen, wird er von dem Messgerät nicht oder mit zu geringer Lautstärke (db(A)-bewerteter Schalldruckpegel) erfasst. Bei 30 Hz sind unsere Ohren allerdings sehr unempfindlich (Hörschwelle), um bei derart tiefen Frequenzen überhaupt etwas zu hören, bedarf es erheblich höherer Schalldruckpegel (+70 dB) als z.B. bei 1000 Hz.

Da Sie für eine erfolgreiche Mietminderung ohnehin eine gerichtsfeste Messung benötigen, fürchte ich, kommen Sie um die Beauftragung eines Akustikers so oder so nicht umhin. Sollten Sie vor Gericht gewinnen, steht mWn die Erstattung der Gutachterkosten in Aussicht.

Bei Amazon gibt es eine schlechte Bewertung für dieses Gerät mit dem Text "its not working".

Das muss nichts bedeuten, die Abwertung könnte von einem Wettbewerber stammen oder von jemanden, der mit dem Gerät nicht umgehen kann.

Wurden für diese Brummtöne überhaupt jemals physikalische Werte ermittelt? Ich bin mir sicher, daß ich keinen Tinnitus habe. Denn wenn ich die Bettdecke übers Ohr ziehe, ist es weniger gut zu hören. Ich kann dann auch wieder einschlafen.

Der Wikipedia-Eintrag wirkt ziemlich gehaltvoll.

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nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton

BeateXYZ, Montag, 13.04.2020, 20:23 (vor 1466 Tagen) @ H. Lamarr

Hallo H. Lamarr,
wie im Titel beschrieben wurden die 35,7 dBA in letzter Zeit nachts gemessen, als es ziemlich ruhig war. Die erwähnten Heizungsgeräusche waren dabei nicht zu hören. Lediglich der Brummton war zu hören.
Die erwähnten Heizungsgeräusche waren vor Jahren ziemlich laut und unangenehm und der Grund, weshalb ich das Schallpegelmeßgerät gekauft hatte. Angezeigt wurde mir dabei damals aber auch kein höherer Wert, wenn diese Heizungsgeräusche zu hören waren. Das erwähnte komisch laute Rauschen in den Heizungsrohren ist damit nicht gemeint. Das habe ich noch nicht gemessen. Da braucht es wohl erst mal wieder kaltes Wetter. Ich habe mir das Gerät jetzt erst wieder hervor geholt. Ich hatte es schon fast vergessen, weil ich damals ziemlich frustriert war. Ich wollte wissen, was es mir jetzt anzeigt. Und das Ergebnis war das gleiche.
Vor Jahren hatte mir mal jemand erklärt, daß es vermeintliche Töne gibt, die erst im Ohr gebildet werden. Eine Frequenzmessung wäre da nicht möglich. Habe ich es richtig verstanden, daß die Frequenz des Brummtones bisher nur (???) durch einen akustischen Frequenzvergleich über das menschliche Ohr und durch das eindeutige Hören einer Schwebung bestimmt werden konnte, die meines Wissens auftritt, wenn zwei Frequenzen fast gleich sind? Wissen Sie ob es da auch Versuche über Lissajours mit einem Oszillographen gegeben hat und ob man damit erfolgreich war? Gefunden habe ich dazu nichts. Kann es sein, daß der Brummton eben keine meßbare Frequenz hat, obwohl man ja eigentlich einen Ton hört, der scheinbar zwischen zwei Tonhöhen wechselt? Bräuchte man dafür andere Meßgeräte? Die Bewertung mit dBA orientiert sich ja an der Frequenz. Aber ich verstehe da leider auch viel zu wenig dazu.

nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton

Trebron, Montag, 13.04.2020, 21:27 (vor 1466 Tagen) @ BeateXYZ

Hallo BeateXYZ!
Dein Messgerät eignet sich für Verkehrs- und Arbeitsplatzlärm. Für leise Störgeräusche ist es ebenso ungeeignet wie für tiefe Töne im Grenzbereich des Hörens. Damit kannst du weder dem Brummton noch irgendwelchen Heizungsgeräuschen auf die Spur kommen.
Sofern du keine messtechnische Ausbildung hast, brauchst du dir auch kein besseres kaufen. Da kommt nix brauchbares bei raus.
Den Wikipedia-Beitrag, den dir H. Lamar verlinkt hat, solltest du unbedingt sorgfältig lesen. Dort findest du auch Links auf die wissenschaftlichen Untersuchungen der Sache, z.B. vom Landesamt für Umweltschutz BW. Die sind allerdings alle im Sande verlaufen.
Dort findest du auch Hinweise zum Tinnitus-Zusammenhang.
Der Brummton ist ziemlich sicher eine Form des Tiefton-Tinnitus, also nichts ganz Ungewöhnliches. Die Einstellung mancher Betroffenen (kein Tinnitus, der Ton kommt von außen!) ist auch längst bekannt. Und führt dann schnell in die Ecke der Verschwörungstheorien. Von HAARP (uralt und längst abgeschaltet) bis G5 (neu und durch nichts belegt) wird da alles bemüht.
Du kannst die Tonhöhe deines Tons ganz leicht selbst feststellen. Ein Klavier, eine Gitarre reichen völlig aus, um die Tonhöhe zu bestimmen. Du wirst irgendwas unterhalb von 80 Herz finden und dein Ohrenarzt wird das eben als Tiefton-Tinnitus identifizieren.
Alle Versuche, eine äußere Tonquelle zu finden, sind bisher gescheitert. Auch der renommierte Prof. Krahé
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.messungen-in-leinfelden-experte-beginnt-suche-nach-mysterioesem-brummen.ce6ea2ee-c835-4233-a3b1-2180a8fae28a.html
hat nichts finden können.
Nein, Fachforen zum Brummton gibt es nicht mehr. Das Thema ist tot. Vielleicht noch ein paar Gruppen in den „Sozialen Medien“, in denen sich ein paar Spinner austauschen. Hilfe bekommt man da nicht.
Lass dir von deinem HNO erklären, wie du mit Tiefton-Tinnitus am besten umgehst.
Viel Erfolg!

nachts 35,7 dB bei äußerer Ruhe - aber mit Brummton

Kuddel, Montag, 13.04.2020, 22:23 (vor 1466 Tagen) @ BeateXYZ

Schaut man in die Spezifikation des Messgerätes, so beträgt die untere Messgrenze 30dB(A) und die erfasste (untere) Frequenzgrenze 31,5Hz

Wenn der Brummton also niedriger ist, als 31,5Hz, wird das Gerät den Pegel nicht mehr korrekt anzeigen.

Ferner erlaubt das Gerät auch keine Angabe darüber, welche (erfasste) Frequenz massgeblich für den angezeigten "dBA" Wert verantwortlich ist, ob also Rauschen, Brummen oder hochfrequentes Fiepen den Anzeigewert verursacht.

Sehr tiefe Brummtöne werden meist durch Körperschall übertragen und von der Bausubstanz kaum gedämpft, da sie mechanisch "Steif" ist (Beton oder Steine sind kaum elastisch).
Wenn die verursachende Brumm Quelle z.B. direkten Kontakt mit Wand oder Fussboden hat, kann sie im gesamten Gebäude hörbar sein und auch von außerhalb des Gebäudes eindringen.

Die verursachenden Quellen für Brummgeräusche können mannigfaltig sein.

Starker elektrischer Stromfluss in der Nähe von Eisenteilen die in Schwingung versetzt werden (Elektroheizungen, Durchlauferhitzer)
Transformatoren: z.B. Klingeltrafo, alte Uhrenradios
Alle Arten von Motoren:
Heizungspumpe, Lüfter -Abgasventilator, Umluftanlage bei Energisparhäusern , Kühlschränke Gefrierschränke, Festplatten im PC , Aquarienpumpen, Abwasserpumpen Waschmaschinen, Trockner...

Ausserhalb des Gebäudes : Windkraftanlagen, Transformatorenhäuschen

Die Brummtöne werden meistens per Körperschall übertragen und versetzen dann über Wände, Böden und Decken die Luft in Schwingung.

Dabei kann die Quelle durchaus mehrere Räume oder Etagen entfernt sein.
Erschwerend kommt hinzu, daß unser Gehör bei tiefen Frequenzen kaum in der Lage ist, eine Richtung zu orten und daß sich in den Räumen stehende akustische Wellen ausbilden, wodurch die Läustärke abhängig von der Position im Raum stark schankt.

Um Körperschallschwingungen aufzuspüren, ist eine einfache Methode, sein Ohr sozusagen mechanisch mit dem im Verdacht stehenden Gerät (oder Boden oder Wand, Oder Heizkörperrohr) zu koppeln.
Man kann z,B, einen Schraubendreher nehmen, mit dem spitzen Ende auf die zu unteruchende Oberfläche drücken und dann sein Ohr gegen den Griff pressen.
Der Schraubendreher erzeugt dann eine direkte Körperschallverbindung zwischen Oberfläche und Ohr.
Falls die Oberfläche niederfrequent schwingt, hört man den Brummton dann lauter, als über die Luft.

Bei uns im Haus (Doppelhaushälfte) hatten wir einmal einen solchen störenden Brummton im Schlafzimmer im ersten Stock und mit dieser Methode konnte ich als Ursache eine Aquariumpumpe im Keller des Nachbarn ausmachen.
Er züchtetete dort Koi-Karpfen und die Pumpe hatte sagenhafte 150 Watt Leistung.
Der Nachbar hatte die Pumpe an die Verbindungswand zu unserem Haus gedübelt und laut seiner Aussage selber kein Brummen in seinem Haus bemerkt.
Mit dem Schraubendreher-Trick könnte ich von unserer Seite die Stelle an der Wand bis auf 1 Meter einkreisen.

K

Schraubendrehertrick an Heizungsanlage

H. Lamarr @, München, Montag, 13.04.2020, 23:06 (vor 1466 Tagen) @ Kuddel

Man kann z,B, einen Schraubendreher nehmen, mit dem spitzen Ende auf die zu unteruchende Oberfläche drücken und dann sein Ohr gegen den Griff pressen.
Der Schraubendreher erzeugt dann eine direkte Körperschallverbindung zwischen Oberfläche und Ohr.
Falls die Oberfläche niederfrequent schwingt, hört man den Brummton dann lauter, als über die Luft.

Mit diesem Schraubendrehertrick hat ein Installateur bei mir ein nicht mehr 100 Prozent sperrendes Überdruckventil in der Heizanlage gefunden.

Aus dem Überdruckschlauch lief ständig Wasser. Gespeist wird dieser Schlauch von zwei Überdruckventilen, eines vom Warmwassertank und eines vom Heizkreislauf. Aber welches der beiden war der Übeltäter? Der Installateur praktizierte den Schraubendrehertrick zuerst am gut erreichbaren Ventil des Tanks und sagte sofort, das isses, hören sie selbst. Tatsächlich "hörte" auch ich dann ein leises Rauschen, da floss also Wasser zu einem Zeitpunkt, wenn keines fließen durfte (Tank wurde nicht aufgeheizt). Wahrscheinlich hatte sich ein Sandkorn oder ein Schmutzpartikel (Kalk) zwischen den Dichtflächen verkeilt, so dass das Ventil nicht mehr schloss.

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