Murg-Hänner: Ortschaftsrat kapituliert vor Barbara Dohmen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.02.2020, 22:40 (vor 1696 Tagen)

Ein Foto im Südkurier zeigt sechs Frauen, die sich anlässlich einer Sitzung des Ortschaftsrats im Ortsteil Hänner der Gemeinde Murg gegen die Errichtung eines Mobilfunksendemasten stemmten, darunter die ortsansässige Ärztin Barbara Dohmen. Zwei der Frauen halten Pappschilder mit tiefgründigen Botschaften in die Kamera. Der Ärztin, diesmal ohne ihren weißen Kittel, gelang es dem Bericht zufolge den sechsköpfigen Ortschaftsrat von Hänner so erfolgreich auf die "gesundheitlichen Risiken des Mobilfunks" hinzuweisen, dass sich der Rat außerstande sah, dem Bauantrag für einen zweiten Mobilfunksendemasten in Hänner zuzustimmen. Eine "elektrosensible" Begleiterin der Ärztin hat mit ihrer "eindrucksvollen" Fallschilderung wohl ebenfalls zu diesem Votum beigetragen. Ob die ablehnende Haltung des Ortschaftsrats den Sendemasten verhindern kann ist jedoch völlig offen. Hingegen lässt sich leicht erraten, wer den Südkurier mobilisiert hat, eine Reporterin in die weltbewegenden Sitzung zu entsenden.

In München gibt es weit mehr als 1000 Mobilfunkstandorte, in Hänner nur einen.
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Bild: EMF-Datenbank BNetzA

Vor Gericht hat die Ärztin weniger Glück, wahrscheinlich deshalb, weil sie es dort nicht mit Laien, sondern Fachleuten zu tun hat. Dokumentiert ist z.B. der Fall einer Angestellten, die vor dem Sozialgericht Würzburg auf Gewährung von Erwerbsminderungsrente wegen Belastung des ganzen Körpers durch elektromagnetische Strahlung klagte. Das Sozialgericht prüfte den Anspruch gründlich, zog dazu auch den Befund von Dohmen zu Rate – und wies die Klage dennoch ab. Die Klägerin zog daraufhin weiter vors Landessozialgericht, München. Ein beigezogener Gutachter stellte dort fest, die Klägerin leide an einer Fülle sehr vielgestaltiger, zeitlich sehr wechselnder Symptome ohne fassbares klinisches Korrelat. Diese Beschwerden würden von der Klägerin als Folge vermehrter Elektrosensibilität gedeutet und sie sei in dieser Haltung unter anderem durch den Befund der Ärztin B. Dohmen "fixiert" worden.

Wenn ich den Gutachter richtig verstehe, produziert Frau Dohmen sozusagen "Elektrosensible", indem sie entsprechend disponierte Patienten in ihrem Irrglauben bestärkt, "elektrosensibel" zu sein. Dies wäre insofern bedenklich, da Frau Dohmen lediglich die Staatsexamen absolviert und ihre Approbation erhalten hat. Sie darf daher als Ärztin auftreten und arbeiten, nicht aber als Dr. med., denn die dazu erforderliche wissenschaftliche Dissertation und die Prüfung (Rigorosum) fehlen ihr. Die Ärztin hat somit (ebenso wie ich) keinen formellen Nachweis erbracht, dass sie wissenschaftliches Arbeiten beherrscht.

Satellitenbild von Murg-Hänner.
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Bild: Google Earth

Die Bedenken werden zu Befremden wenn man weiß, dass auch die Ärztin selbst der Überzeugung ist "elektrosensibel" zu sein, wie es 2018 in einem Zeitungsartikel nachzulesen war. Befremdlich ist diese Selbsteinschätzung deshalb, weil die evidenzbasierte Wissenschaft bis heute weltweit keinen einzigen "Elektrosensiblen" finden konnte, der seine ungewollte Fähigkeit, schwache elektromagnetische Felder körperlich spüren zu können, unter wissenschaftlicher Aufsicht nachweisen konnte. Die vorherrschende wissenschaftliche Meinung ist deshalb die, "Elektrosensibilität" sei keine physische Erkrankung, sondern eine psychische Störung. Dieser Befund ist mittlerweile so gut gesichert, dass die seriöse Erforschung des Phänomens "Elektrosensibilität" nach einer Hochphase um 2010 herum heute nur noch auf Sparflamme stattfindet.

Der Südkurier setzte über seine bewegende Story die Überschrift "Der Ortschaftsrat Hänner hat ein Zeichen gegen Mobilfunk gesetzt". In Anbetracht der oben geschilderten Umstände kann ich in dem Zeichen allerdings nichts Anerkennenswertes erkennen, sondern nur Hilflosigkeit gegenüber einer handvoll Wutbürger, die ihre persönlichen Interessen druckvoll durchsetzen. Dem Südkurier zufolge bauten 15 Personen diesen Druck auf, das sind 1,27 Prozent der 1179 Hänner' Bürger. Die Kriegsflagge dieses leicht zu beeindruckenden Ortschaftsrates scheint ein weißer Adler auf weißem Grund zu sein :-). Ob der Gemeinderat in Murg sich weniger leicht zurechtbiegen lässt wird sich zeigen.

Den Ortschaftsrat konnte Barbara Dohmen einwickeln, das Landessozialgericht, München, hingegen nicht. Es wies die Berufung der "elektrosensiblen" Klägerin 2016 zurück und ließ keine Revision zu.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Klage, EMF-Datenbank, Befangen, Wutbürger, Elektrochonder, Mediziner, Somatoforme Störung, psychische Störung, Multiplikator, Z58, Dohmen, Murg, Erwerbsminderungsrente

Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten

H. Lamarr @, München, Sonntag, 23.02.2020, 01:36 (vor 1696 Tagen) @ H. Lamarr

Sie darf daher als Ärztin auftreten und arbeiten, nicht aber als Dr. med., denn die dazu erforderliche wissenschaftliche Dissertation und die Prüfung (Rigorosum) fehlen ihr. Die Ärztin hat somit (ebenso wie ich) keinen formellen Nachweis erbracht, dass sie wissenschaftliches Arbeiten beherrscht.

Viele angehende Doktoranden fühlen sich durch das Medizinstudium unzureichend auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet. In HeiCuMed lernen Sie jedoch (vielleicht unbewusst) wichtige wissenschaftliche Arbeitstechniken kennen. Als Vorbereitung auf die Doktorarbeit kann es hilfreich sein, die Unterlagen und Aufzeichnungen der hier gelisteten Veranstaltungen noch einmal gezielt auf Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens hin durchzugehen. weiter ...

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Murg-Hänner: Ortschaftsrat kapituliert vor Barbara Dohmen

KlaKla, Sonntag, 23.02.2020, 13:55 (vor 1695 Tagen) @ H. Lamarr

Seit Jahren sind es immer die gleichen Mediziner, (die das Rentenalter erreicht haben), die sich in die Öffentlichkeit drängen. Bemerkenswert erachte ich es, dass diese Leute in all den vielen Jahren es nicht geschafft haben die angeblichen Gesundheitsstörungen auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen. Schon 2006 wurde u.a. B. Dohmen aufgefordert Fallgeschichten so aufzubereiten damit eine wissenschaftliche Überprüfung statt finden kann. Versagen auf ganzer Linie. Leichter ist es, Gemeinderäte und Medien für das Thema zu gewinnen. Alles in allem wenig Verantwortungsbewusst, mit schlimmen Folgen, siehe Mahnmal Unterammergau.

Seriöse Mediziner gehen mit ihren psychisch labilen Patienten nicht auf die Straße oder tingeln mit ihnen durchs Land. Das Ganze hat ein besonderes Geschmäckle bei Mobilfunkgegner.

Radikalismus – wie Menschen zu Extremisten werden

… Die Experten sind sich einig: Radikalisierung hat bei jedem einzelnen Menschen eine andere Ursache: „Es gibt kein psychopathologisches Musterprofil eines Extremisten. Vielmehr verbergen sich dahinter vielschichtige individuelle und soziale Prozesse. Oft fühlen sich radikale Menschen ausgeschlossen. Sie sind verbittert und neigen zur Polarisierung. Radikale Menschen sind in allen Gesellschaftsschichten anzutreffen, sie kommen meist aus der Mitte der Gesellschaft. Einen ganz entscheidenden Einfluss darauf, ob sie extrem werden, hat das psychologische Klima, in dem sie leben“, so Privatdozent Dr. Mazda Adli, Berlin...

… Weil ihre Ansichten und Taten so ungeheuerlich sind, werden radikale Menschen oft als psychisch krank bezeichnet. „Radikale Taten sind aber nur in den seltensten Fällen auf eine psychische Erkrankung zurückzuführen...

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Meine Meinungsäußerung

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Dilettantismus, Extremismus, Befangen, Schaden, Dohmen, Polarisierung, Radikalismus, Missverstanden

Murg: Bauausschuss kapituliert nicht vor Barbara Dohmen

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 05.03.2020, 22:16 (vor 1684 Tagen) @ H. Lamarr

Ob die ablehnende Haltung des Ortschaftsrats den Sendemasten verhindern kann ist jedoch völlig offen.

Jetzt nicht mehr. Wie die Badische Zeitung am 4. März berichtet, hat der Bauausschuss des Murger Gemeinderates mit nur einer Gegenstimme dem Bau des neuen Sendemasten in Hänner das Einvernehmen erteilt. Zu der Ausschusssitzung waren nur zwölf Mobilfunkgegner, diese aber zum Teil mit selbstgepinselten Plakaten erschienen.

Hänners Ortsvorsteher Dieter Muck wies darauf hin, dass es bereits sieben Funkantennen in Hänner gäbe. Eine eigenartige und irreführende Zählweise, denn gemäß EMF-Datenbank der BNetzA gibt es bislang in Hänner nur einen einzigen Sendemast mit neun Funksystemen. Da alle diese Funksysteme in drei Himmelsrichtungen abstrahlen, ist niemand in Hänner sieben oder neun Funkfeldern ausgesetzt, sondern nur drei. Muck weiter: "Es gibt elektrosensible Menschen, die einst nach Hänner gezogen sind, weil es ursprünglich hieß, dass der Hotzenwald ein antennenfreies Gebiet sein sollte [...]". Ich halte das für eine unbelegte Schutzbehauptung, die ihm Barbara Dohmen eingeflüstert hat.

Bewilligt wurde der Bauantrag gemäß Badischer, weil allen Beteiligten "klar gewesen sein dürfte, dass die Gemeinde keine Chance hat, den Funkmasten zu verhindern, da sie nicht für Fragen des Gesundheitsschutzes, sondern nur für das Baurecht zuständig ist." Außerdem waren von Seiten der Nachbarn keine Bedenken oder Anregungen eingegangen.

Der Versuch einer kleinen Minderheit, ihr subjektiv empfundenes Problem mit einem geplanten Funkmasten auf Kosten der Mehrheit zu sozialisieren, ist diesmal gescheitert.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Baurecht, Elektrochonder, Dohmen, Murg

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