Mobilfunkgegner setzen Schweizer Bundespräsidentin unter Druck (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 21.01.2020, 02:24 (vor 1528 Tagen)

Das hat es so noch nicht gegeben: Mit einem 14 Seiten langen Brief (autorisierte deutsche Übersetzung) setzt der schwedische Krebsforscher und überzeugte Mobilfunkgegner Lennart Hardell die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga unter Druck. Hintergrund ist der Bericht "Mobilfunk und Strahlung", den das Schweizer Bundesamt für Umwelt (Bafu) im Auftrag des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mit einer Arbeitsgruppe erarbeitet und am 18. November 2019 dem UVEK zur Entscheidung vorgelegt hat. Sommaruga ist Vorsteherin dieses Departements, sie hat jetzt darüber zu entscheiden, welcher der in dem Bericht vorgelegten Vorschläge für eine erfolgreiche Einführung von 5G unter Bewahrung des Vorsorgeprinzips zum Schutz der Schweizer Bevölkerung realisiert wird. Organisierte Mobilfunkgegner in der Schweiz kritisieren den Bericht mit einem Gemisch aus Unterstellungen, Verdächtigungen und fachlich unqualifizierten technischen Bedenken.

Hardell versucht jetzt der dilettantischen Kritik mit seiner Autorität mehr Gewicht zu geben, indem er Berenis angreift (Beratende Expertengruppe NIS des Bafu) sowie die Untergruppe 3, die an der Ausarbeitung des Berichts beteiligt war. Hardells Kernvorwurf gegenüber beiden sind Interessenkonflikte. So ist es keine Überraschung, dass er sich einmal mehr gegen ICNIRP wendet, ebenso gegen Martin Röösli, der Berenis leitet.

Wie in der Anti-Mobilfunk-Szene üblich, holte der Schwede sich die Unterstützung von Gesinnungsfreunden. Diesmal sind es 22 Personen, von denen die meisten hier im Forum gut bekannt sind, beispielsweise der unvermeidliche Franz Adlkofer, Dominique Belpomme, Igor Belyaev, Horst Eger und Magda Havas. Bei einigen der Unterstützer stellt sich allerdings die Frage, ob diese überhaupt imstande wären, die geografische Lage der Schweiz in Zentraleuropa richtig zu verorten, geschweige denn, ob sie über das komplizierte Verhältnis der Eidgenossenschaft gegenüber Funkwellen auch nur annähernd Bescheid wissen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Mobilfunkgegner setzen Schweizer Bundespräsidentin unter Druck

Gustav, Dienstag, 21.01.2020, 09:58 (vor 1528 Tagen) @ H. Lamarr

Sommaruga ist Vorsteherin dieses Departements, sie hat jetzt darüber zu entscheiden, welcher der in dem Bericht vorgelegten Vorschläge für eine erfolgreiche Einführung von 5G unter Bewahrung des Vorsorgeprinzips zum Schutz der Schweizer Bevölkerung realisiert wird.

Das ist nicht ganz richtig. Die Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) wird vom Bundesrat verordnet, d.h. von allen sieben Mitgliedern gemeinsam.

Normalerweise passiert das im Konsens aber im Extremfall wäre es möglich, dass Frau Sommaruga von den sechs anderen Bundesräten überstimmt wird.

Da sie kein Schweizer sind, sei ihnen dieser Lapsus verziehen ;-)

Simonetta Sommaruga muss entscheiden ...

H. Lamarr @, München, Dienstag, 21.01.2020, 10:39 (vor 1528 Tagen) @ Gustav

Sommaruga ist Vorsteherin dieses Departements, sie hat jetzt darüber zu entscheiden, welcher der in dem Bericht vorgelegten Vorschläge für eine erfolgreiche Einführung von 5G unter Bewahrung des Vorsorgeprinzips zum Schutz der Schweizer Bevölkerung realisiert wird.

Das ist nicht ganz richtig. Die Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) wird vom Bundesrat verordnet, d.h. von allen sieben Mitgliedern gemeinsam.

Normalerweise passiert das im Konsens aber im Extremfall wäre es möglich, dass Frau Sommaruga von den sechs anderen Bundesräten überstimmt wird.

Da sie kein Schweizer sind, sei ihnen dieser Lapsus verziehen ;-)

Danke für den Hinweis. Meine Formulierung wurde von der NZZ inspiriert, die nach der Vorstellung des Arbeitsgruppen-Berichts im November 2019 schrieb:

[...] In der Verantwortung steht nun Departementsvorsteherin Simonetta Sommaruga. Sie muss entscheiden, was mit den Vorschlägen der Arbeitsgruppe geschieht.

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Schweizer Mobilfunkgegner von Hardells Offensive überrascht

H. Lamarr @, München, Dienstag, 21.01.2020, 10:56 (vor 1528 Tagen) @ H. Lamarr

Das hat es so noch nicht gegeben: Mit einem 14 Seiten langen Brief (autorisierte deutsche Übersetzung) setzt der schwedische Krebsforscher und überzeugte Mobilfunkgegner Lennart Hardell die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga unter Druck.

Als Gigaherz-Vorständin Elisabeth Buchs heute morgen routinemäßig beim IZgMF nachschaute, was es Neues gibt, traute sie ihren Augen nicht. In Windeseile packte sie die frohe Kunde von Hardells versuchter Einflussnahme ins Gigaherz-Forum, die Zeit für einen Kommentar nahm sie sich nicht.

Was sagt uns das? Wenn ein Gigaherz-Vorstandsmitglied vom IZgMF-Forum erfahren muss, dass Hardell sich in die Schweizer 5G-Debatte einmischt, dann kann es um die Vernetzung der Mobilfunkgegner nicht allzu gut bestellt sein. Für die Szene ist es nicht allzu schmeichelhaft, wenn deren Könige mit ihren Bauern abseits von Schauveranstaltungen offensichtlich nicht in Berührung kommen wollen (was für mich auch nachvollziehbar ist). Immerhin beteiligte Hardell sich noch 2013 am letzten von Gigaherz veranstalteten Almauftrieb.

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Hardell vs. Röösli

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 22.01.2020, 14:13 (vor 1527 Tagen) @ H. Lamarr

So ist es keine Überraschung, dass er sich einmal mehr gegen ICNIRP wendet, ebenso gegen Martin Röösli, der Berenis leitet.

Hardells Attacke gegen Martin Röösli ist der vorläufige Höhepunkt einer Kampagne gegen Röösli. Den Anfang machte Mitte 2019 die Schweizer Zeitschrift "Gesundheitstipp". Wie seicht die Vorwürfe gegen den Basler begründet sind und was der Schweizer Wissenschaftler diesen entgegen zu halten hat, gibt es <hier> zu lesen.

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Hardell vs. Röösli

Alexander Lerchl @, Donnerstag, 23.01.2020, 19:56 (vor 1526 Tagen) @ H. Lamarr

So ist es keine Überraschung, dass er sich einmal mehr gegen ICNIRP wendet, ebenso gegen Martin Röösli, der Berenis leitet.

Hardells Attacke gegen Martin Röösli ist der vorläufige Höhepunkt einer Kampagne gegen Röösli. Den Anfang machte Mitte 2019 die Schweizer Zeitschrift "Gesundheitstipp". Wie seicht die Vorwürfe gegen den Basler begründet sind und was der Schweizer Wissenschaftler diesen entgegen zu halten hat, gibt es <hier> zu lesen.

Hardell: siehe hier.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Bafu zeigt Lennart Hardell kalte Schulter

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 20.05.2021, 23:08 (vor 1043 Tagen) @ H. Lamarr

Das hat es so noch nicht gegeben: Mit einem 14 Seiten langen Brief (autorisierte deutsche Übersetzung) setzt der schwedische Krebsforscher und überzeugte Mobilfunkgegner Lennart Hardell die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga unter Druck.

Sommaruga reichte den Brief zur Beantwortung an das Bafu weiter, das sich mit Schreiben vom 27. März 2020 in Gestalt des Vizdirektors Paul Steffen demonstrativ vor den angegriffenen Martin Röösli stellt. Auszug:

[...] Bei den Arbeiten von Professor Martin Röösli können wir keinen Interessenskonflikt erkennen. Seine Forschungen werden im Wesentlichen durch die Europäische Union, den Schweizerischen Nationalfonds sowie durch schweizerische und französische Umwelt- und Gesundheitsbehörden finanziert. Forschungsgelder der Forschungsstiftung für Strom und Mobilfunkkommunikation FSM, welche durch die Industrie (Telekommunikations- und Elektrizitätsfirmen) finanziert wird, machten in den letzten 10 Jahren weniger als 2% des Forschungsbudgets von Professor Martin Röösli aus. Sein ehemaliges Mandat im Stiftungsrat der FSM wurde nicht finanziell entschädigt. Der Stiftungsrat ist auch nicht für die Vergabe der Forschungsprojekte der FSM zuständig, diese erfolgt durch einen Wissenschaftlichen Ausschuss. Die Geldgeber haben keinen Einsitz in diesem Wissenschaftlichen Ausschuss und damit auch keinen Einfluss auf die Vergabe der Projekte.

Darüber hinaus ist anzumerken, dass Professor Martin Röösli neben Studien zu nichtionisierender Strahlung auch Untersuchungen zu den Wirkungen von Lärm, Luftschadstoffen oder der Klimaerwärmung auf die Gesundheit durchführt. Er ist damit nicht zwingend auf Forschungen im Bereich NIS angewiesen, sondern führt diese rein aus wissenschaftlichem Interesse durch.

Die wissenschaftlichen Arbeiten von Professor Martin Röösli werden in hochwertigen peer-reviewed Journals publiziert und geniessen in Wissenschaftskreisen hohe Anerkennung. Dies zeigt sich auch daran, dass er zur Mitarbeit in vielen ausländischen und internationalen Expertengremien eingeladen wird. Wir schätzen die Zusammenarbeit mit ihm wie bereits erwähnt sehr und werden diese auch in Zukunft weiterführen. [...]

Das vollständige Bafu-Antwortschreiben an L. Hardell gibt es hier.

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Hardell + Ganjavi + Oesch: Viele Köche verderben den Brei

H. Lamarr @, München, Samstag, 10.09.2022, 19:34 (vor 565 Tagen) @ H. Lamarr

Das hat es so noch nicht gegeben: Mit einem 14 Seiten langen Brief (autorisierte deutsche Übersetzung) setzt der schwedische Krebsforscher und überzeugte Mobilfunkgegner Lennart Hardell die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga unter Druck. Hintergrund ist der Bericht "Mobilfunk und Strahlung", den das Schweizer Bundesamt für Umwelt (Bafu) im Auftrag des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mit einer Arbeitsgruppe erarbeitet und am 18. November 2019 dem UVEK zur Entscheidung vorgelegt hat. Sommaruga ist Vorsteherin dieses Departements, sie hat jetzt darüber zu entscheiden, welcher der in dem Bericht vorgelegten Vorschläge für eine erfolgreiche Einführung von 5G unter Bewahrung des Vorsorgeprinzips zum Schutz der Schweizer Bevölkerung realisiert wird. Organisierte Mobilfunkgegner in der Schweiz kritisieren den Bericht mit einem Gemisch aus Unterstellungen, Verdächtigungen und fachlich unqualifizierten technischen Bedenken.

Glaubt man dem eingebürgerten Schweizer Reza Ganjavi, war er es, der Lennart Hardell dazu anstiftete, Martin Röösli bei der Schweizer Regierung anzuschwärzen. Dritter im Bunde war der Schweizer Heimatquerulant Christian Oesch. Harmonisch verlief diese Dreiecksbeziehung aus Sicht von Ganjavi jedoch nicht. Mehr dazu hier.

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Hardell, Röösli, Meier, Schutz vor Strahlung, Oesch, Ganjavi

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