Swisscom bietet Feldstärkekarte an (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 20.01.2020, 23:53 (vor 1530 Tagen)

Damit Mobilfunkantennen Daten senden und empfangen können, erzeugen sie elektromagnetische Felder für die Übermittlung. Diese Felder werden auch als nichtionisierende Strahlung bezeichnet. Wie stark diese elektrischen Felder sind, können Schweizer jetzt auf einer Feldstärkekarte für jeden Swisscom-Standort in der Schweiz sichtbar machen.

Zur Einstimmung hier zunächst einmal ein Ausschnitt aus der Bakom-Senderkarte, der die Stadt Schwarzenburg zeigt.

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Die Grafik zeigt fünf Standorte für Mobilfunk-Sendeanlagen in Form sich meist überschneidender farbiger Kreise (wodurch statt Kreisen konzentrische farbige Ringe zu sehen sind).

Hellblau = 2G (GSM)
Pink = 3G (UMTS)
Dunkelblau = 4G (LTE)

Welcher Mobilfunknetzbetreiber welchen Standort betreibt verrät diese Karte nicht.

Und nun der gleiche Ausschnitt, jedoch von der Swisscom-Feldstärkekarte:

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Von den fünf Standorten ist jetzt nur noch einer zu sehen, der von Swisscom. Die konzentrischen blauen Linienzüge geben Auskunft, wo im Umkreis des Standorts mit welcher elektrischen Feldstärke zu rechnen ist. Der am weitesten vom Standortzentrum entfernte Linienzug steht für 0,5 V/m. Außerhalb dieses Linienzugs fällt die Feldstärke proportional mit zunehmendem Abstand auf niedrigere Werte. Gigaherz-Präsident Jakob, wohnhaft an dem roten Standortsymbol in der Karte, wird von Swisscom daher mit nur höchstens 0,25 V/m befeldet. Innerhalb des Linienzugs symbolisieren weitere Linienzüge die Feldstärken 1,0 V/m und 1,5 V/m.

Alle Feldstärkewerte gelten für Aufenthaltsorte im Freien und im konkreten Beispiel bezogen auf 1,5 Meter über dem Erdboden. Abschattungen durch Häuser oder Geländeformationen werden bei der Berechnung der Werte nicht berücksichtigt, so dass die tatsächlich vor Ort messbaren Feldstärkewerte häufig kleiner sein werden, jedoch nicht höher. Weitere Erklärungen zu der Feldstärkekarte (z.B. Berechnungsgrundlage, Bedeutung der dunkelgrauen Fläche usw.) gibt Swisscom auf dieser Webseite. Dort erfolgt der Zugang zur Feldstärkekarte über ein Eingabefeld für die gewünschte Adresse. Auch die Höhe über dem Boden lässt sich hier festlegen, wichtig für Bewohner hoher Häuser in Städten, denn die Feldstärke nimmt mit der Höhe über dem Boden meist deutlich zu. Der Höhenwert lässt sich nur an diesem Startpunkt auswählen, nachträgliche Änderungen sind nach dem Absprung in die Feldstärkekarte gegenwärtig nicht möglich.

Die Feldstärkekarte ermöglicht Schweizern die näherungsweise Bestimmung der Immission, die sie von einem Swisscom-Mobilfunkstandort erhalten. Das funktioniert so lange gut, wie kein anderer Mobilfunknetzbetreiber Antennen am selben Standort oder in dessen Nähe betreibt. Da die Immission durch fremde Antennen von der Swisscom-Feldstärkekarte nicht mit einbezogen wird, geht der Nutzwert der Karte überall dort gegen Null, wo die Standortdichte aller Schweizer Mobilfunknetzbetreiber hoch ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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