Fliegengewicht Wolf fordert Schwergewicht Enders heraus (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 09.10.2019, 02:40 (vor 1623 Tagen)

Das Kompetenzgefälle zwischen den Streitparteien ist ein gravierendes Problem der Mobilfunkdebatte. Üblicherweise verzerrt es die Berichterstattung in den Medien, wenn Wissenschaftler sich nicht mit ihresgleichen auseinandersetzen müssen, sondern mit selbsternannten Experten. Sind bei einem 5G-Gegner die Selbstüberschätzung und der Drang zur Selbstdarstellung hinreichend groß, steigt ein fachliches Fliegengewicht auch schon mal siegessicher gegen einen Champion in den Ring.

Nicole Wolf ist Sprecherin der Bürgerinitiative "Stopp 5G" im Landkreis Gifhorn, Niedersachsen. Nebenbei leitet sie dort ein Werk des US-Autozulieferers Inteva. Die junge und selbstsicher auftretende Dipl.-Betriebswirtin ist allem Anschein nach eine erfolgreiche Powerfrau, für mich zugleich aber auch ein lebendiges Beispiel für die These des Peter-Prinzips. Diese besagt, in einer Hierarchie steigt jeder solange auf, bis er in seiner Stufe der Unfähigkeit angekommen ist. Üblicherweise ist dann Schluss mit dem Aufstieg. Bei Frau Wolf verhält es sich genau genommen etwas anders, denn sie hat ihre Stufe der Unfähigkeit nicht im Beruf erreicht, sondern als Wutbürgerin gegen 5G. Und das kam so ...

Als Dipl.-Betriebswirtin ist Frau Wolf fachlicher Laie in der Bewertung gesundheitlicher Auswirkungen elektromagnetischer Felder, denn sie verfügt auf diesem Fachgebiet über keine Ausbildung und Eigenkompetenz. Das ist nicht weiter schlimm, denn als Sprecherin einer Bürgerinitiativen gegen 5G muss man von der Sache nicht unbedingt etwas verstehen, schließlich lassen sich erkannte Kenntnislücken mit Hilfe von Google heutzutage schnell schließen (gegen unerkannte Kenntnisdefizite hilft dies freilich nicht). Doch Frau Wolf will höher hinaus als die Sprecher anderer Bürgerinitiativen.

Sie legte sich öffentlich mit niemand geringerem an, als mit Prof. Dr. Achim Enders von der TU Braunschweig. Enders leitet an dieser TU das Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit, zudem ist er stellv. Vorsitzender der Strahlenschutzkommission (SSK) und Leiter des SSK-Ausschusses Nichtionsisierende Strahlen. Die junge Betriebswirtin, eine Gefolgsfrau von Diagnose-Funk, sieht sich mit dem Material, mit dem sie der Anti-Mobilfunk-Verein munitioniert hat, gut genug gerüst, um Enders vorzuwerfen, dieser habe in einem "einseitigen Interview" mit der Braunschweiger Zeitung eindeutig "Falschaussagen" getätigt. Ich weiß nicht, was ein einseitiges Interview sein soll, in Wolfs Husarenritt gegen Enders aber erkenne ich die grenzenlose Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten wieder, die bei etlichen öffentlich wahrgenommenen Mobilfunkgegnern zu beobachten ist und deren Außenwirkung prägt.

Wolf stellte Enders mit einer Mail vom 9. Mai 2019 zur Rede. An Enders selbst kam die Herausforderin nicht heran, der sah sich als Schwergewicht von dem Fliegengewicht wohl zu stark unterfordert. So musste sich die Werksleiterin mit der Pressesprecherin der TU zufrieden geben, die den Vorwurf der Falschaussage zurückwies. Doch Wolf blieb hartnäckig, quälte jetzt mit einigen weiteren Mails die Pressesprecherin gezielt mit Arbeitsbeschaffungsfragen, was dazu führte, dass sie bald keine Antwort mehr erhielt. Ich sehe darin den technischen k.o. der Pressesprecherin durch das Bombardement einer Querulantin. Wolf wertet dies anders, nämlich als Schuldeingeständnis der TU Braunschweig.

Die Wortgefechte Wolfs im Wortlaut lassen sich nicht im Spiegel nachlesen, nicht in der Süddeutschen, der FAZ oder der Zeit, sondern bei KenFM.

Nachtrag vom 9. Oktober: Wer die Wortgefechte Wolfs bei KenFM nicht lesen, sondern hören möchte, den bedient KenFM mit einem Podcast.

Hintergrund
Gifhorn: Verfassungsgericht nimmt Klage der 5G-Gegner nicht an
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Kompetenzgefälle Wutbürger - Wissenschaftler

KlaKla, Mittwoch, 09.10.2019, 08:09 (vor 1623 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Mittwoch, 09.10.2019, 09:34

Sie legte sich öffentlich mit niemand geringerem an, als mit Prof. Dr. Achim Enders von der TU Braunschweig.

Prof. Dr. Achim Enders, Leiter des Instituts für Elektromagnetische Verträglichkeit, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

„Ich persönlich gehe davon aus, dass sich an der Exposition der Bevölkerung durch elektromagnetische Felder der neuen 5G-Technik nicht viel im Vergleich zum jetzigen Stand ändern wird. Durch eine Neuanordnung und höhere Dichten von ‚Small-cell-Transmittern‘ und schnell schaltbaren Antennen (sogenannte mimo-Technik) wird es aber zu Verschiebungen, das heißt geänderten Expositionen kommen – wo jetzt viel ist, ist dann weniger und umgekehrt. Die konkrete Exposition wird auch schwieriger zu ermitteln sein, das heißt es wird schwieriger, Situationen mit maximalen Momentanwerten zu erfassen.“

„Von einer neuartigen Gefährdungslage aber kann überhaupt keine Rede sein. Es ist hinsichtlich einer Überschreitung der ICNIRP- (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection; Anm. d. Red.) beziehungsweise von Verordnungsgrenzwerten, wie zum Beispiel in der 26. BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung, Anm. d. Red.) formuliert, keinerlei spezielle ‚5G-Angst‘ im Vergleich zu den schon etablierten Techniken GSM, UMTS und LTE angebracht.“

„Was generell als einziger konkreter Gesichtspunkt vorgebracht werden kann, ist die geringe Anzahl biologischer Studien in den fraglichen neuen Frequenzbändern, also grob im Bereich ab einigen GHz bis einige hundert GHz – hier beruhen die heutigen Grenzwertbestimmungen teilweise auf Extrapolationen. Diese Extrapolationen sind wissenschaftlich aber sehr gut begründet, einen auch nur annähernd seriösen wissenschaftlichen Hinweis auf weitergehende Effekte, unabhängig ob schädlich oder harmlos, gibt es nicht.“

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Jürgen Leuthold ETH-Zürich: Am Schluss muss man als Wissenschaftler hingehen und die Studien sammeln, die seriös gemacht und reproduzierbar sind. Wenn man sich auf diese Studien beschränkt, sind die Effekte so, dass man sich beruhigt zurücklehnen und sagen kann: Das wird wahrscheinlich keinen Effekt haben.

ETH-Forschung Millimeterwellen für die letzte Meile

Kommentar: Und wo ist die Fachliche Kompetenz zum Thema bei Frau Wolf? Google -> Lobbyverein Diagnose-Funk. Ich stimme ihr zu, es existiert so unglaublich viel Unwissen. Es erstaunt mich immer wieder aufs neue, mit wie wenig Wissen, sich Leute wie Nicole Wolf öffentlich vor diesen Karren spannen lassen.

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Szenenbild mit Frau Wolf, einem Guru und 600 Geißlein gegen 5G

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 09.10.2019, 12:29 (vor 1623 Tagen) @ KlaKla

Es erstaunt mich immer wieder aufs neue, mit wie wenig Wissen, sich Leute wie Nicole Wolf öffentlich vor diesen Karren spannen lassen.

Da schau her, Frau Wolf trat auch anlässlich der Anti-5G-Demo am 22. September in Berlin mit einem Guru vor die Kamera. Das identifiziert sie als eine von 600 Hardcore-5G-Gegnerinnen/-Gegner in Deutschland. Die Kraft restloser Überzeugung, das weiß ich aus eigener Erfahrung als Ex-Mobilfunkgegner, kann seltsame Blüten treiben. Die grassierende 5G-Paranoia, die ich noch immer für eine gezielte Inszenierung halte, beschert der kleinen etablierten Anti-Mobilfunk-Szene der D-A-CH-Länder einen Zulauf durch bunte Esoteriker, welcher der Szene nach Abebben der Paranoia möglicherweise ein neues nicht zu bewältigendes Glaubwürdigkeitsproblem vererben wird.

Die Verbindung Wolfs zu Dada Madhuvidyananda, das ist der leicht zu merkende mutmaßliche Künstlername des akzentfrei Deutsch sprechenden indischen Gurus aus dem Video, ist unbekannt.

Dada Madhuvidyananda gründete 2013 die Bewegung und Partei MENSCHLICHE WELT. Er leitet die Partei, die heute über 600 Mitglieder in Deutschland und weltweit zählt. MENSCHLICHE WELT basiet auf einem allumfassenden Humanismus. Sie setzt sich besonders für Friedenspolitik, die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und eine Gemeinwohlwirtschaft ein (Quelle).

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Der Berg ruft: Nicole W. erklimmt den Mount Stupid

H. Lamarr @, München, Sonntag, 22.12.2019, 23:35 (vor 1548 Tagen) @ H. Lamarr

Wie Nicole Wolf zu Beginn sagt, informiert sie sich seit bestimmt vier Jahren "kontinuierlich und stetig" über die Risiken des Mobilfunks. Sie habe festgestellt, oje, es gäbe dazu "eine andere Wahrheit" als die, die sie kenne oder die ihr über den Mainstream bekannt gemacht wurde. Wenn diese Zeitangabe stimmt, rüttelt die Gifhornerin am Fundament der Mount-Stupid-Theorie. Denn nach vier Jahren kontinuierlichen und stetigen Informierens müsste Frau Wolf längst über den Gipfel des Mount Stupid hinweg sein und sogar das Tal der Ahnungslosen ansatzweise überwunden haben. Widerlegt sie damit die Theorie von Dunning und Kruger?

[image]Ich meine nein. Denn selbst Schlaumeier Google weiß von einer vierjährigen Karriere Wolfs als Mobilfunkgegnerin nichts. Belegbar ist, die Raketen für den Senkrechtstart der Werkleiterin in der Anti-Mobilfunk-Szene zündeten erst dieses Jahr. Den Startknopf drückten mit Klaus Buchner und Uli Weiner ausgerechnet zwei der mit Abstand unglaubwürdigsten und faktenscheuesten Mobilfunkgegner der Republik, die am 13. April 2019 einen Auftritt in Gifhorn hatten. Nicole Wolf, die von ihren gut entwickelten Analysefähigkeiten überzeugt ist, hörte den beiden Schwurblern kontinuierlich und stetig zu. Anschließend suchte sie jedoch nicht etwa fluchtartig das Weite, dies wäre von einer strengen Analystin zwingend zu erwarten gewesen, sondern sie gründete mit anderen die Bürgerinitiative "Stopp 5G Landkreis Gifhorn", deren Sprecherin sie heute ist. Seitdem kämpft Wolf für ihre Überzeugung, als ginge es um Leben oder Tod. Vorläufiger Höhepunkt ihres kometenhaften Aufstiegs in der Anti-Mobilfunk-Szene ist eine in Karlsruhe eingereichte Verfassungsbeschwerde, der zufolge die Bevölkerung in Deutschland nicht ausreichend gegen EMF geschützt wird. Die Beschwerde zieht sich über nicht weniger als 39 Seiten hin. Dumm nur, dass die Beschwerdeführer das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) mit einem Amtsgericht verwechselten. Keiner von ihnen machte sich die Mühe zu prüfen, welche Voraussetzungen für eine Beschwerde in Karlsruhe erfüllt sein müssen. Die Strafe für das peinliche Versäumnis war hart, das BVerfG verweigerte die Annahme der Beschwerde nicht etwa wegen des dilettantisch formulierten albernen Inhalts, sondern weil die Beschwerdeführer übersehen hatten, dass sie sich zuvor erfolglos durch alle Gerichtsinstanzen hätten klagen müssen. Das BVerfG hält extra ein Merkblatt bereit, um solche Anfängerfehler zu verhindern. Die Werkleiterin blieb hartnäckig, sie wollte die selbst verschuldete Pleite mit den Karlsruhern nicht kampflos hinnehmen und piesackte nach dem abweisenden Bescheid den Präsidenten des Gerichts mit Post.

Aus alledem folgt für mich zweifelsfrei: Frau Wolf stapft noch immer unverdrossen an der ansteigenden Flanke des Mount Stupid in Richtung Gipfel. Wenn sie Glück hat schneit es dort bald bis ins Tal der Ahnungslosen. Dann böte sich für den Abstieg eine schnelle Ski-Alpin-Schussfahrt an. Für sie wäre das mMn empfehlenswert, um sich ihre Karriere in diesem und in ihren kommenden 25 Leben nicht selbst zu vermasseln.

Hintergrund
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"Es existiert so unglaublich viel Unwissen"

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Game over, Gehilfe, Wolf, Mount Stupid, Spiritualität, Verfassungsbeschwerde, 5G-Tea-Party, Gifhorn, Stopp5G, Sozialpsychologie

Der Berg ruft: Nicole W. und ihr Bergführer

H. Lamarr @, München, Montag, 23.12.2019, 13:07 (vor 1548 Tagen) @ H. Lamarr

Als gelernte Betriebswirtin kann Frau Wolf bestimmt gut mit Zahlen umgehen, das Verständnis der komplexen Mobilfunktechnik erschließt sich ihr mit dieser Ausbildung jedoch nicht. Ergo braucht Wolf Einflüsterer, die sie in die Geheimnisse der verteufelten 5G-Technik einweihen. Wer könnte das sein?

Das Foto in dieser Publikation gibt einen Hinweis, es zeigt Wolf im Kreise ihrer Mitstreiter. Der an einen Nikolaus erinnernde Herr neben ihr ist der Wolfsburger Hartmut Wand, ein 72-jähriger Dipl.-Ing. im Ruhestand, der Medienberichten zufolge bei VW in der Logistik gearbeitet hat. Wand hat jetzt Zeit sein Steckenpferd "Quantenphysik und Spiritualität" zu reiten. Was das mit 5G zu tun hat? Jede Menge, glaubt man dieser Seite von Wands Webauftritt, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt: Rauschebart lässt nichts aus, was bei jedem vom Fach Fassungslosigkeit auslöst. Wenn Wand ein Einflüsterer von Wolf ist, erklärt dies schlüssig ihren Informationsstand und ihren unbeirrbaren Gewaltmarsch zum Gipfel des Mount Stupid. "Ich weiß, dass ich für das Richtige kämpfe. Und das kann ich nicht lassen", sagte sie im Juni 2019 einer Zeitung.

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Der Spion der Telekom

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.05.2020, 16:47 (vor 1388 Tagen) @ H. Lamarr

Seitdem kämpft Wolf für ihre Überzeugung, als ginge es um Leben oder Tod. Vorläufiger Höhepunkt ihres kometenhaften Aufstiegs in der Anti-Mobilfunk-Szene ist eine in Karlsruhe eingereichte Verfassungsbeschwerde, der zufolge die Bevölkerung in Deutschland nicht ausreichend gegen EMF geschützt wird. Die Beschwerde zieht sich über nicht weniger als 39 Seiten hin. Dumm nur, dass die Beschwerdeführer das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) mit einem Amtsgericht verwechselten.

Ein Mitglied des Vereins für "Elektrosensible", München, schildert unter einem Pseudonym in einem Artikel Details der kurios-konspirativen Umstände, unter denen die besagte Verfassungsbeschwerde mit Nicole Wolf vorneweg zustande kommen musste. Auszug aus Ken FM vom 21. September 2019:

[...] Pfingsten 2019 beschließt deshalb eine deutschlandweit verteilte Gruppe Elektrosensibler, Verfassungsbeschwerde einzureichen, um ihre Grundrechte einzufordern. Dadurch, dass die Regierung Elektro-Hypersensibilität sozusagen abgeschafft hat, haben diese Menschen keine Rechte mehr. Die lückenlose und sinnlos hohe Zwangsbestrahlung an allen Orten führt dazu, dass die Selbstbestimmtheit vollständig verloren gegangen ist. Niemand kann mehr selbstbestimmt auf seine Gesundheit achten. WLAN-Sender der Nachbarn reichen durch viele Wohnungen. Demokratie und Grundrechte sind an die Mobilfunk-Industrie verkauft worden. Ein Mensch hat keine Rechte, wenn er sich gegen die Bestrahlung wehren möchte oder muss.

Das Projekt war aufwändig, denn eine Person vom „IZGMF, die sich „Spatenpauli“ nennt (weil er sich über Kritiker lustig macht auch „Spion der Telekom“ genannt) hat offensichtlich viel Freude daran, Mobilfunk-Kritiker in seinem Forum zu degradieren. Die Erstellung der Verfassungsbeschwerde durfte also nicht öffentlich werden, gleichzeitig galt es, viele Beteiligte einzubinden. [...]

Hintergrund
Das IZgMF, die heimliche Supermacht

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Nicole Wolf: friedliche Widerstandskämpferin

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 09.10.2019, 22:43 (vor 1622 Tagen) @ KlaKla

Nicole Wolf (49) will etwas bewegen, sie sieht sich als friedliche Widerstandskämpferin. Politisch ist die Deutsche Mitte ihre Heimat, Berührungsängste mit KenFM plagen sie nicht, das Buch "Illegale Kriege" von Daniele Ganser findet sie hervorragend und ein Mobiltelefon hat sie selbstverständlich auch. Diese Gemengenlage könnte Erklärungsansätze liefern, warum Frau Wolf 5G-Gegnerin und von Diagnose-Funk hingerissen ist.

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Diagnose-Funk, Gehilfe, KenFM, Ganser

Nicole Wolf: WLAN-freie Schulen

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.05.2020, 23:41 (vor 1387 Tagen) @ H. Lamarr

Bevor Frau Wolf ihre politische Heimat bei der Kleinpartei ÖDP fand, und deren Kreisverband Gifhorn gründete, schaffte sie es als Beisitzerin bis in den Landesverband Niedersachsen der noch kleineren Kleinpartei Deutsche Mitte. Der Wikipedia-Eintrag dieser Splitterpartei mit bundesweit rd. 3000 Mitgliedern gibt Anlass eine Augenbraue hochzuziehen. Für die Deutsche Mitte fertigte Wolf im März 2018 das 8-seitige Papier WLAN-freie Schulen an, das von der Partei im www noch immer angeboten wird.

Sich ihrer Sache zweifelsfrei gewiss und unter dem Einfluss des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk lässt sie die Leser im Schlusswort wissen:

Wir von der Deutschen Mitte halten den Vorstoß des Kultusministeriums, Schulen im Rahmen der Digitalisierung flächendeckend mit WLAN und kabellosen Medien auszustatten, für kopflos und unqualifiziert. Digitalisierung mit Kabel anstatt ohne – das ist wirklich cool. Die aktuelle Studienlage lässt gar keinen anderen Schluss zu. Alternativ sind WLAN Installationen durch qualifizierte Messungen mithilfe von Spektrumanalysatoren zu begleiten, um die Vorsorgewerte nicht zu überschreiten. Aber, allein die WLAN-aktivierten Endgeräte, z.B. Tablets verursachen die höchste Belastung bei den Schülern. LAN-Kabel sind die bessere und kostengünstigere Alternative und sie schützen die Gesundheit unserer Kinder.

In Ihrem Papier tischt Frau Wolf weitgehend das auf, was die Anti-Mobilfunk-Szene üblicherweise an Behauptungen, Verdrehungen und purer Desinformation hergibt. Was sie mit "Vorsorgewerten" meint bleibt offen und natürlich ist es Blödsinn pauschal zu behaupten, W-Lan-Engeräte würden bei Schülern die höchste Belastung verursachen. Die höchste Belastung geht in aller Regel von den Smartphones der Schüler aus, und zwar immer dann, wenn der Empfang in Schulen schlecht ist (Stichwort: Leistungsregelung) weil Laien wie Wolf gerne hysterisch protestieren, sobald Netzbetreiber in der Nähe von Schulen einen Mobilfunksendemasten errichten wollen. Nur wenn der Empfang gut ist, können Smartphones tatsächlich mit weniger Strahlungsleistung auskommen als W-Lan-Endgeräte. Aber: W-Lan-Endgeräte funken sowieso nur während einer aktiven Datenübertragung, also z.B. beim Laden einer HTML-Website, nicht aber beim Lesen auf der geladenen Seite. Es ist anzunehmen, Frau Wolf hat sich mit solchen schnöden technischen Details einer W-Lan-Übertragungsstrecke nicht befasst, weil ihre Stichwortgeber ihr davon listigerweise nichts gesagt haben.

Wolfs W-Lan-Papier von 2018 ist mEn ihre erste öffentliche Wortmeldung zum Thema Elektrosmog.

Hintergrund
Wirksame Gesundheitsvorsorge mit Sendemasten in Wohngebieten

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Fliegengewicht Wolf fordert Verfassungsgerichtspräsi heraus

H. Lamarr @, München, Samstag, 26.10.2019, 19:49 (vor 1605 Tagen) @ H. Lamarr

Gifhorn: Verfassungsgericht nimmt Klage der 5G-Gegner nicht an

Ein persönliches Schreiben von Nicole Wolf, die sich inzwischen als "Zentrale Koordinierungsstelle der Bürgerinitiativen GEGEN5G.de" sieht, an Prof. Dr. Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, bedauert heftig die Nichtzulassung ihrer Beschwerde gegen 5G und startet so:

Alle Elektrosensiblen (EHS) und verantwortungsvollen Menschen in unseren Reihen und den weit mehr als 100 Bürgerinitiativen „Stopp 5G“ in Deutschland (und wöchentlich kommen neue hinzu) sind tief erschüttert darüber, dass die Beschwerde nicht zur Entscheidung angenommen wurde.

So geht es über sieben Seiten hinweg ziemlich realitätsentrückt weiter (Volltext, nur für Hartgesottene). Ziel von Frau Wolf ist es, den Verfassungsgerichtspräsidenten dazu zu bewegen, sich es doch bitte noch einmal anders zu überlegen und die bereits abgewiesene Beschwerde – unter dem Eindruck ihrer erschlagenden Argumente – nachträglich doch noch zur Verhandlung zuzulassen. Wolf schließt mit den Worten:

Hinter den Bürgerinitiativen stehen Menschen aus Fleisch und Blut aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. Viel lieber als unpersönliche Briefe auszutauschen, möchten wir persönlich mit Ihnen ins Gespräch kommen. Wir laden Sie deshalb zu einem Treffen mit einer Auswahl unserer Bürgerinitiativvertreter ein. Um Sie nicht zu überfahren, würden das nicht mehr fünf sein. Machen Sie uns gern einen Terminvorschlag. Wir sehen Ihrer Antwort mit großem Interesse und hoffnungsvoller Erwartung im Interesse vieler leidgeplagter und kranker Menschen entgegen.

Der arme Herr Voßkuhle, oder besser gesagt: die arme Bevölkerung seines Vorzimmers ...

Mein fröhlicher Tipp: Antwort so lange verschleppen, bis Nikolaus und Christkind dieses Jahr wieder aus der Arbeitslosigkeit gebracht wurden und als Überbringer bereit stehen.

Ich bin gespannt, wann die Bundeskanzlerin, der Bundespräsident, der UN-Generalsekretär und am Ende der Papst Post von Frau Wolf bekommen werden. Die Anti-Mobilfunk-Szene lernt nichts aus den Pleiten ihrer Altvorderen, die schon vor etwa zehn bis 20 Jahren dieselben Schnapsideen hatten und mit unisono peinlichen Offenen Briefen an Bundeskanzlerin, Uno, Papst und US-Präsident das Ansehen früher Mobilfunkgegner in der Gesellschaft maßgeblich ins Koma (oder auch Komische) geschrieben haben.

Möglicherweise tickt Frau Wolf aber auch ganz anders und sucht nur das Rampenlicht. Denn in Facebook räumt sie freimütig ein: "Nebenbei gehe ich meiner zweiten Passion nach, dem Showbiz".

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Restlos Überzeugte sind unbelehrbar

KlaKla, Sonntag, 27.10.2019, 08:58 (vor 1605 Tagen) @ H. Lamarr

Das Problem, ist ihre Argumentation. Sie verlässt sich auf die Information von Diagnose:Funk. Mangels kritischen Dialog und kommerziellen Absichten, kommt der Lobbyverein nicht vom Fleck. Er generiert nur neue EHS und Gehilfen (nützliche Idioten). Masse statt Klasse.

Peinlich wird es dann für die Gehilfen, siehe Petent Meßmer in der Petitionsanhörung. Hilflos und wenig wissend wirkt er. Unbeachtet, sitzt oben auf der Tribüne, der Anstifter und macht Fotos.

Meßmer und Wolf kommen ohne die Anstifter nicht klar. Diese wären vermutlich gar nicht erst so weit gekommen, ohne die Gehilfen. Meßmer versuchte dem Ex-Tabaklobbyisten Dr. Franz Adlkofer ins Boot zu nehmen. Am Ende war es dann doch nur Dr. Wilfried Kühling vom BUND. Die Verflechtung des BUND mit den Verbänden der Baubiologie sind bekannt. Bekannt ist auch, dass das Geschäftsmodell der Baubiologen auf Angst vor Funkstrahlung baut. Neutral ist Kühling nicht, nur unabhängig von der Mobilfunk Industrie. Herr Kühling sitzt am runden Tisch (RTEMF) beim BfS.

Allein die Annahme, der Funk verursache Elektrosensibilität reicht kommerziell Interessierten, den Lobbyvereinen (Diagnose:Funk/BUND) und instrumentalisierten Wutbürgern. Weitreichende rechtliche/politische Entscheidungen, die dem Wirtschaftsstandort Deutschland schaden müssen viel tiefer ins Detail gehen.

Wutreden wie die von Baubiologe Jörn Gutbier sind alles andere als erfolgversprechend. Auch die Verweigerung mit Kritikern und/oder anerkannten Experten in den Dialog zu gehen ist verräterisch. Diesen Akteuren geht es ums Geschäft, nicht um die in Not gebrachten Mitmenschen. Sie sind nur Mittel zum Zweck. Bedauerlich ist, wo diese „Opfer“ am Ende stranden.

Hilfreich wäre eine kritische Analyse, warum Gerichtsprozesse scheitern. Oder warum die kritischen Mediziner (Dohmen, Kern, Banzhaf, Waldmann-Selsam, Aschermann, Eger, Scheingraber, Leute, Bergmann oder Mutter) bis heute nicht in der Lage waren ein Testverfahren bzgl. EHS zu entwickeln. Welche fachliche Kompetenz haben die Alarmisten, welche kommerziellen Absichten? Warum verweigern die „Frontleute“ den Dialog? Warum entwerten sie Kritiker und/oder staatliche Institutionen, deren Personal? Warum offene Briefe? Wie kommt es, dass jemand wie Ernst Ulrich von Weizsäcker diesen Karren zieht? Wie kommt es, dass Pseudowissen mehr Vertraut geschenkt wird? Will man wirklich die Verantwortung in die Hände von so was legen? Will man sich wirklich als nächster einreihen, in die Kette der Mitläufer?

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5G-Paranoia als Karrieresprungbrett?

H. Lamarr @, München, Montag, 28.10.2019, 13:53 (vor 1604 Tagen) @ H. Lamarr

Nicole Wolf ist Sprecherin der Bürgerinitiative "Stopp 5G" im Landkreis Gifhorn, Niedersachsen. Nebenbei leitet sie dort ein Werk des US-Autozulieferers Inteva.

Schlechte Noten für Inteva, Gifhorn, vergab 2012 ein Mitarbeiter auf diesem Portal.

Welt berichtete 2014: Der US-Autozulieferer Inteva entlässt in seinem Gifhorner Werk mehr als jeden dritten Mitarbeiter - 95 von 260 Beschäftigten ...

Im März 2017 schrieb die Wolfsburger Allgeine: Torsten Felgentreu, politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg, weist auf die schwierige Lage bei Inteva Roof Systems in Gifhorn (früher Arvin Meritor) hin. „Wir befinden uns bereits in der vierten Entlassungsphase“, erklärt Felgentreu.

Und am 27. Oktober 2019 sieht die Süddeutsche schwarz für die Autozulieferer in Deutschland: Von Bosch über Continental bis ZF: In der Zulieferer-Branche steht ein massiver Jobabbau an, Fabriken droht die Schließung. Gegen die Krise werden klassische Rezepte nichts helfen.

Werkleiterin Wolf bewegt sich den obigen Meldungen zufolge seit langem auf bröckelndem Terrain. Möglicherweise ist dies eine Erklärung für ihr abrupt einsetzendes Engagement gegen 5G. Darin, dass sie die Öffentlichkeit und die Medien sucht, lässt sich spekulativ eine innovativ-aggressive Bewerbungsform für neue Aufgaben vermuten, z.B. der Absprung für eine Spätkarriere in der Kommunalpolitik. Die Zukunft wird zeigen, was an dieser Spekulation dran ist.

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5G-Paranoia als Karrieresprungbrett? Bingo!

H. Lamarr @, München, Dienstag, 17.03.2020, 13:28 (vor 1463 Tagen) @ H. Lamarr

Werkleiterin Wolf bewegt sich den obigen Meldungen zufolge seit langem auf bröckelndem Terrain. Möglicherweise ist dies eine Erklärung für ihr abrupt einsetzendes Engagement gegen 5G. Darin, dass sie die Öffentlichkeit und die Medien sucht, lässt sich spekulativ eine innovativ-aggressive Bewerbungsform für neue Aufgaben vermuten, z.B. der Absprung für eine Spätkarriere in der Kommunalpolitik. Die Zukunft wird zeigen, was an dieser Spekulation dran ist.

Drei Monate plus drei Wochen plus einen Tag später wurde die Spekulation zur greifbaren Tatsache: Frau Wolf wurde am 19. Februar 2020 zur ersten Kreisvorsitzenden des neu gegründeten ÖDP-Kreisverbands Gifhorn gewählt.

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Gifhorn, die Aluhut-Fraktion gegen amtierende Experten

KlaKla, Mittwoch, 11.03.2020, 07:43 (vor 1469 Tagen) @ H. Lamarr

Nicole Wolf ist Sprecherin der Bürgerinitiative "Stopp 5G" im Landkreis Gifhorn, Niedersachsen. Nebenbei leitet sie dort ein Werk des US-Autozulieferers Inteva. Die Wolf stellte Enders mit einer Mail vom 9. Mai 2019 zur Rede. An Enders selbst kam die Herausforderin nicht heran, der sah sich als Schwergewicht von dem Fliegengewicht wohl zu stark unterfordert. So musste sich die Werksleiterin mit der Pressesprecherin der TU zufrieden geben, die den Vorwurf der Falschaussage zurückwies. Doch Wolf blieb hartnäckig, quälte jetzt mit einigen weiteren Mails die Pressesprecherin gezielt mit Arbeitsbeschaffungsfragen, was dazu führte, dass sie bald keine Antwort mehr erhielt. Ich sehe darin den technischen k.o. der Pressesprecherin durch das Bombardement einer Querulantin. Wolf wertet dies anders, nämlich als Schuldeingeständnis der TU Braunschweig.

Nun aber doch, "Kontroverse Diskussion über 5G in Gifhorn"

Hochkarätig besetzt war die Diskussionsrunde zum Thema 5G im Mehrgenerationenhaus am Donnerstagabend. Nicole Wolf von der Bürgerinitiative gegen 5G und die Professoren Achim Enders, Thomas Kürner (beide TU Braunschweig) sowie Klaus Buchner (TU München) diskutierten auf Einladung des ...

Es war eine kontroverse Diskussion mit klarem Kompetenzgefälle
Der Populist Dr. Klaus Buchner ist längst nicht mehr an der TU München. Er lehrte an der TU München Mathematik. Er ist ein belesener Laie oder Dilettant* mit Prof.-Titel. Warum die "Gifhorner Rundschau" das nicht klarstellt, darüber kann man genüsslich spekulieren. :wink:

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Dilettant*
Ein Dilettant (von italienisch dilettante, Partizip Präsens aus dilettarsi, wie italienisch dilettare, „jemanden begeistern/erfreuen; liebhaben“, von lateinisch delectari „sich erfreuen“, „sich ergötzen“)[1] ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt.[2] Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann.

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Demaskierung

5G-Paranoiker: öffentliche "Hinrichtung" in Gifhorn

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 11.03.2020, 13:03 (vor 1469 Tagen) @ KlaKla

Der Populist Dr. Klaus Buchner ist längst nicht mehr an der TU München.

Stimmt, und anlässlich des 2. Münchener Mobilfunk-Hearings hatte Buchners Arbeitgeber schon 2003 genug davon, dass der ÖDP-Mann sich zuvor auf Veranstaltungen als Professor der TU München vorstellte, um das Publikum mit seiner fachlichen Autorität zu beeindrucken (Schopenhauer, Kunstgriff 30). Die TU bestand darauf: Buchner musste zu Beginn der Anhörung zur Kenntnis geben, er trete als Privatperson auf und nicht als Vertreter der TU München.

Den schicken Mantel der TU München hat Buchner abgestreift, heute trägt er den noch schickeren Mantel des Europaparlaments, um sein Publikum zu beeindrucken.

Hier noch ein pikantes Detail zu der Veranstaltung vom 5. März 2020. Diese war für Klaus Buchner bereits sein zweiter Auftritt in Gifhorn. Der erste am 13. April 2019 war für ihn risikolos, denn er trat gemeinsam mit Deutschlands indiskutablen Parade-"Elektrosensiblen" Ulrich Weiner auf, Widerspruch hatte er damals nicht zu fürchten, vielmehr spielten sich die beiden die Bälle gegenseitig zu. Ein Jahr später war es ganz anders, da musste er gegen zwei Experten der TU Braunschweig antreten, die ihm Kontra gaben und vielleicht sogar demontierten.

Auffällig ist nun: Die risikolose Veranstaltung vom 13. April 2019 wurde öffentlich beworben, auch von Buchner selbst, man findet Spuren davon noch heute im Netz. Ganz anders verhält es sich mit der riskanten aktuellen Veranstaltung vom 5. März 2020, Werbung dafür suchte ich soeben vergeblich! Ich interpretiere dies so, der ÖDP-Star rechnete damit, bei seinem zweiten Auftritt in Gifhorn von seinen Kontrahenten abgewatscht zu werden, sein Mut, sich dennoch zu stellen, ist anerkennenswert. Um den Schaden für sich klein zu halten, verzichtete er diesmal jedoch auf die Werbung im Vorfeld. Mit Erfolg, seiner mutmaßlichen "Hinrichtung" in Gifhorn wohnten nur etwa 50 Besucher leibhaftig bei.

Wie zu hören ist, soll von der zweiten Veranstaltung allerdings ein Video ins Netz gestellt werden. Das würde mich wundern. Da beseelte Mobilfunkgegner ihre Helden jedoch gerne durch eine rosarote Brille sehen, halte ich es nicht für ausgeschlossen, würde Nicole Wolf das Video tatsächlich veröffentlichen. Alternativ könnte es die SPD-Ortsgruppe Gifhorn tun, leidenschaftsloser Initiator der Veranstaltung. Wahrscheinlich hängt alles davon ab, wie die "Hinrichtung" verlief, war sie human, werden wir das Video sehen, war sie grausam, werden wir es nicht sehen :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Öffentliche "Hinrichtung" in Gifhorn: SPD-Ortsverein schweigt

H. Lamarr @, München, Samstag, 14.03.2020, 18:19 (vor 1465 Tagen) @ H. Lamarr

Auffällig ist nun: Die risikolose Veranstaltung vom 13. April 2019 wurde öffentlich beworben, auch von Buchner selbst, man findet Spuren davon noch heute im Netz. Ganz anders verhält es sich mit der riskanten aktuellen Veranstaltung vom 5. März 2020, Werbung dafür suchte ich soeben vergeblich!

Das stimmt nicht ganz. Der SPD-Ortsverein Gifhorn hat am 25. Februar 2020 die Veranstaltung vom 5. März 2020 mit einer Pressemitteilung beworben, deren Widerhall in der Presse sich gemäß Google News allerdings in engen Grenzen hielt. Doch Google News bildet nicht die gesamte Presselandschaft ab, sondern nur deren bedeutsameren Teil. Das eine oder andere kleine Lokalblatt könnte daher für die Veranstaltung geworben haben, immerhin fanden sich ja 50 Besucher am 5. März ein.

Irritierend: Der SPD-Ortsverein hat bis heute, rd. zehn Tage nach der Veranstaltung, auf seiner Website mit keiner Silbe darüber berichtet. Mutmaßlich wissen die Genossen nicht, wie sie mit dem Streitgespräch zwischen zwei Profis der TU Braunschweig auf der einen Seite und zwei Laien auf der anderen Seite umgehen sollen. Denn für den richtigen Umgang müssten sie die Kunst beherrschen, zwischen Spreu und Weizen sicher unterscheiden zu können, was beim verzwickten Thema 5G kaum einem Gelegenheitsinteressenten gelingt. Aller Voraussicht nach sehen die SPDler deshalb nur zwei gleich große Haufen in den Lagern der Kontrahenten, dass der Weizen bei den Profis liegt und die Spreu bei den Laien erkennen sie nicht. Weshalb die Genossen nach der Veranstaltung vermutlich so schlau waren wie zuvor.

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Gifhorn: ÖDP trickste SPD aus

H. Lamarr @, München, Dienstag, 17.03.2020, 13:49 (vor 1463 Tagen) @ H. Lamarr

Irritierend: Der SPD-Ortsverein hat bis heute, rd. zehn Tage nach der Veranstaltung, auf seiner Website mit keiner Silbe darüber berichtet.

Vielleicht ist den Genossen ein Licht aufgegangen. Denn mit den ÖDPlern Klaus Buchner und Nicole Wolf haben es politische Konkurrenten doch tatsächlich geschafft, von der SPD als zwei kritische Stimmen aus dem Wurstkessel der 5G-Paranoia öffentlich dem Publikum präsentiert zu werden. Mutmaßlich haben sich die Roten von Buchners irreführendem Aushängeschild "TU München" blenden lassen und Wolfs enge Verflechtung mit der ÖDP nicht auf dem Schirm gehabt. Vorteil ÖDP, Nachteil SPD. Den frisch gebackenen politischen Konkurrenten um die Wählergunst im kommenden Jahr jetzt auch noch auf der SPD-Website bekannt zu machen, dürfte nicht im Interesse der SPD sein.

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5G-Paranoiker: Video der Podiumsdiskussion in Gifhorn

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.05.2020, 01:13 (vor 1389 Tagen) @ H. Lamarr

Wie zu hören ist, soll von der zweiten Veranstaltung allerdings ein Video ins Netz gestellt werden. Das würde mich wundern. Da beseelte Mobilfunkgegner ihre Helden jedoch gerne durch eine rosarote Brille sehen, halte ich es nicht für ausgeschlossen, würde Nicole Wolf das Video tatsächlich veröffentlichen. Alternativ könnte es die SPD-Ortsgruppe Gifhorn tun, leidenschaftsloser Initiator der Veranstaltung. Wahrscheinlich hängt alles davon ab, wie die "Hinrichtung" verlief, war sie human, werden wir das Video sehen, war sie grausam, werden wir es nicht sehen :-).

Die Anti-5G-Bürgerinitiative Gifhorn ist augenscheinlich der Meinung, die Podiumsdiskussion am 5. März 2020 in Gifhorn zeige keine grausame "Hinrichtung" von Klaus Buchner, und stellte deshalb am 28. Mai 2020 ein rd. 1-stündiges Video der Veranstaltung bei YouTube ein. Ich hab's soeben erst gefunden, mir noch nicht angesehen und gebe es deshalb hier und jetzt kommentarlos zum Besten.

Podiumsdiskussion: Nicole Wolf & Klaus Buchner vs. Achim Enders & Thomas Kürner

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Tags:
ödp, Buchner, Kompetenzgefälle, SPD, Gifhorn, Ender, Meinungsbekundung

Laien gegen amtierende Wissenschaftler

KlaKla, Sonntag, 31.05.2020, 10:02 (vor 1388 Tagen) @ H. Lamarr

Man sollte Frau Wolf danken für das Video. Damit ist das Kompetenzgefälle sehr schön dokumentiert. Auf der einen Seite belesene Laien auf der anderen Seite amtierende Wissenschaftler die am Fortschritt beteiligt sind und sich dem öffentlichem Dialog stellen.

Die persönliche Vorstellung von Prof. Dr. Klaus Buchner ist erwähnenswert :yes:

Auszug: Ich bin gelernter Physiker, habe aber mein Geld damit verdient, das ich Physik Studenten Mathematik beigebracht habe an der TU-München. … habe ein Faible für Hochfrequenztechnik und habe etliche wissenschaftliche Arbeiten geschrieben, eine über Schäden äh, bei einem Schweine-Mastbetrieb. Wir hatten 12 000 Ferkel in die Untersuchung eingeschlossen. Eine, das war eine besonders günstige Gelegenheit bevor die Mobilfunkbestrahlung bestand äh eine Untersuchung durchzuführen, und dann in regelmäßigen Abständen bis ein-einhalb Jahren danach. Und ich habe noch eine weitere Arbeiten mit juristischem Teil mit verfasst. Ich bin also seit langer Zeit sehr mit dem Thema befasst und will davon heute Abend ein bisschen was mit rüber bringen.

Jugend Forscht Arbeiten wie das Mehlwurm-Projekt sind meinem laienhaften Verständnis nach qualitativ besser als die Arbeiten von Dr. Klaus Buchner. Buchner blendet Laien mit seinem Doktor-Titel. Die Rimbach-Studie erwähnt er nicht, wirft aber das Ferkeldrama aus Ruhstorf in den Ring. :no: Eine Veröffentlichung seiner Arbeit in einer Verbandszeitschrift oder auf befreundete Webseiten ist nicht zu vergleichen mit einer Veröffentlichung in einer Wissenschaftlichen Fachzeitschrift (Peer-Review). So weit kamen Buchners Arbeiten bezüglich HF-Technik mWn nie. Wer als erfahrener Populist Wissenschaft so versteht, wird keinen Durchbruch erzielen und muss schon zufrieden sein, wenn wir im Forum über ihn schrieben oder Klagemauer-TV Ivo Sasek über ihn berichtet. :wink:

Für Prof. Dr. Klaus Buchner wäre es besser, wenn er sich zurück ziehen täte. Er hat seinen Zenit längst überschritten.

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[Admin: Zitat Buchner geringfügig editiert am 31.05.2020, 18:12 Uhr]

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Meine Meinungsäußerung

Buchner: "Habe etliche wissenschaftliche Arbeiten geschrieben"

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.05.2020, 20:03 (vor 1387 Tagen) @ KlaKla

Buchner: Ich bin gelernter Physiker, habe aber mein Geld damit verdient, das ich Physik Studenten Mathematik beigebracht habe an der TU-München. … habe ein Faible für Hochfrequenztechnik und habe etliche wissenschaftliche Arbeiten geschrieben, eine über Schäden äh, bei einem Schweine-Mastbetrieb. Wir hatten 12 000 Ferkel in die Untersuchung eingeschlossen. Eine, das war eine besonders günstige Gelegenheit bevor die Mobilfunkbestrahlung bestand äh eine Untersuchung durchzuführen, und dann in regelmäßigen Abständen bis ein-einhalb Jahren danach. Und ich habe noch eine weitere Arbeiten mit juristischem Teil mit verfasst. Ich bin also seit langer Zeit sehr mit dem Thema befasst und will davon heute Abend ein bisschen was mit rüber bringen.

Soso, Klaus Buchner hat also etliche wissenschaftliche Arbeiten geschrieben. Sagt er, um sein Publikum zu beeindrucken.

Zum Thema Mobilfunk ist Buchner allerdings mit nur zwei Arbeiten aktenkundig geworden:

2011, Buchner K, Eger H: Veränderung klinisch bedeutsamer Neurotransmitter unter dem Einfluss modulierter hochfrequenter Felder - Eine Langzeiterhebung unter lebensnahen Bedingungen. Umwelt-Medizin-Gesellschaft 24 (1): 44-57

2014, Buchner K, Eger H, Hopper J: Reduzierte Fruchtbarkeit und vermehrte Missbildungen unter Mobilfunkstrahlung- Dokumentation aus einem landwirtschaftlichen Nutzbetrieb. Umwelt-Medizin-Gesellschaft 27 (3): 182-191

Im IZgMF-Forum wurden beide Arbeiten ausgiebig ventiliert (Rimach-Studie und Ferkeldrama) mit dem Ergebnis, dass begründete Zweifel an der Wissenschaftlichkeit beider Arbeiten bestehen. Dies sehen auch andere so, denn die beiden Buchner-Studien wurden von keiner einzigen der diversen nationalen wissenschaftlichen Studien-Reviews zur Beurteilung des Risikos Mobilfunk herangezogen. Allein in der SCENIHR-Review von 2015 wird die 2011er-Studie in der Rubrik der zwar erkannten, wegen Mängeln aber nicht weiter beachteten Studien aufgelistet (Literature identified but not cited). Gemäß Research Gate wurde die Rimbach-Studie ganze 1-Mal zitiert und selbst das nur von dem einschlägig bekannten Verein EuropaEM. Das Ferkeldrama hat es erst gar nicht in Research Gate geschafft. Selbst Laien können aus alledem den Schluss ziehen: Beide Buchner-Studien sind wissenschaftlich ohne Bedeutung.

Ein wesentlicher Grund für die Distanz der anerkannten Wissenschaft gegenüber den Buchner-Studien ist deren Publikation in einer deutschen Vereinszeitschrift (Umwelt - Medizin - Gesellschaft, kurz UMG), deren wissenschaftliche Reputation gegen Null geht. Ein gängiger Gradmesser für die Bedeutung eines wissenschaftlichen Journals ist dessen "Impact Factor", dessen Wert von der Anzahl der Zitierungen geprägt wird (je höher, desto besser). Für UMG findet sich aber nicht etwa ein sehr kleiner Wert, sondern gar keiner! Warum Buchner dennoch beide Arbeiten ausgerechnet dort einreichte ist damit für mich ebenfalls klar: Den Qualitätsansprüchen anerkannter wissenschaftlicher Fachzeitschriften hätte er nicht genügen können, er hat es daher gar nicht erst versucht, dort unter zu kommen. Das damit verbundene Risiko kalkulierte der Mathematiker auf klein genug, um es einzugehen. Womit ich meine: Buchner strebte wissenschaftliche Meriten gar nicht an, ihm genügte es, Pseudowissenschftler, Ärzte und Laien mit seinen Arbeiten zu beeindrucken. Sein Ziel war nicht die Fachschaft der Bioelektromagnetiker, sondern die Öffentlichkeit sowie die Gilde der Mobilfunkgegner. Und Tante Googel zeigt uns, er hat dieses Ziel auf niedrigem Niveau auch erreicht (Treffer Ferkeldrama; Treffer Rimbach-Studie).

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Laien gegen amtierende Wissenschaftler

H. Lamarr @, München, Montag, 01.06.2020, 01:08 (vor 1387 Tagen) @ KlaKla

Die Rimbach-Studie erwähnt er nicht ...

Doch, tut er. Er nennt sie nicht beim Namen, sondern umschreibt sie arg holprig mit "Eine, das war eine besonders günstige Gelegenheit bevor die Mobilfunkbestrahlung bestand äh eine Untersuchung durchzuführen, und dann in regelmäßigen Abständen bis ein-einhalb Jahren danach."

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Hintergründe zur 5G-Podiumsdiskussion in Gifhorn

H. Lamarr @, München, Samstag, 20.06.2020, 17:42 (vor 1368 Tagen) @ H. Lamarr

Die Anti-5G-Bürgerinitiative Gifhorn ist augenscheinlich der Meinung, die Podiumsdiskussion am 5. März 2020 in Gifhorn zeige keine grausame "Hinrichtung" von Klaus Buchner, und stellte deshalb am 28. Mai 2020 ein rd. 1-stündiges Video der Veranstaltung bei YouTube ein.

Podiumsdiskussion: Nicole Wolf & Klaus Buchner vs. Achim Enders & Thomas Kürner

Ab Minute 9:08 zeigt das Video anstelle der Referate von Klaus Buchner (4. v.l.), Achim Enders (1. v.l.) und Thomas Kürner (2. v.l.) nur die dürre Textbotschaft:

Die nun folgenden Präsentationen wurden aufgrund von Copyrightansprüchen der TU Braunschweig nicht aufgezeichnet. Um eine Ausgewogenheit in der Berichterstattung zu wahren, wurde auch der Beitrag von Prof. Dr. Buchner nicht aufgezeichnet.

Was war da los? Sperrte sich die TU Braunschweig wirklich?

Das IZgMF hat bei Prof. Achim Enders nachgefragt.

Anlass für den Copyright-Einspruch

Enders bestätigt, unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung habe er den SPD-Veranstaltern die Aufzeichnung seiner Power-Point-Präsentation untersagt. Aus gutem Grund. Denn in der Einladung der Veranstalter sei ihm nicht mitgeteilt worden, dass ein Kameramann die gesamte Veranstaltung aufzeichne. Davon habe er erst Kenntnis bekommen, als er den Veranstaltungsraum betrat und die Videokamera dort bereits aufgebaut war. Auf Nachfrage wurde ihm gesagt, Kameramann und Kamera seien auf Veranlassung der ÖDP im Vortragssaal.

Sein Veto begründet er damit, in eine später im www abrufbare Präsentation hätte er mehr Information hineingepackt oder als Anhang hinzugefügt, insbesondere eine für Laien geeignete Darstellung von Wirkungsmechanismen sowie Tipps für eigene Internetrecherchen. Das von ihm auf der Veranstaltung ausgelegte Informationsblatt zum Mitnehmen wäre in einer abrufbaren Version seiner Präsentation wesentlich ausführlicher ausgefallen. Dies schon wegen der Behauptung aus mobilfunkkritischen Kreisen, in den zitierten Gremien seien immerzu die gleichen "industriegesteuerten" Leute vertreten, was Enders zurückweist. Ein "Live-Vortrag" mit begleitenden Folien sei etwas völlig anderes als ein für das Netz gedachtes Dokument. Dies habe er erst kürzlich arbeitsintensiv hautnah erfahren, als er seine Vorlesungen an der TU wegen Corona auf jederzeit abrufbare Videostreams umstellen musste.

Wie dem auch sei, die SPD-Veranstalter entschuldigten sich für ihr Versäumnis, akzeptierten das Veto und sicherten zu, Enders' Erklärung für sein Veto den Betrachtern des Videos nicht vorzuenthalten. So gesehen ist der Copyright-Hinweis im Video formal korrekt, inhaltlich jedoch irreführend.

(Un)heimliche ÖDP-Doppelspitze

Erst gut zwei Wochen nach der Veranstaltung vom 5. März 2020 wurde Enders klar, dass Nicole Wolf seit 19. Februar 2020 Vorsitzende des neu gegründeten ÖDP-Kreisverbands Gifhorn ist, sie und Ex-ÖDP-Chef Buchner auf dem 5G-Infoabend der SPD daher bereits als Parteikollegen aufgetreten sind. Da diese Interessenbündelung auf der Veranstaltung nicht offengelegt wurde, was aus seiner Sicht hätte geschehen müssen, fragte der Wissenschaftler am 20. März beim SPD-Kreisverband Gifhorn wenig amused nach, ob der Vorfall als aktive Unterstützung der ÖDP durch die SPD in Gifhorn betrachtet werden könne. Antwort bekam er nicht.

Kaum noch Interesse an aufwendiger EMF-Forschung

Auf meine Frage hin, ob die Veranstaltung aus seiner Sicht sinnstiftend gewesen sei, meinte der EMVU-Spezialist: Im großen Ganzen schätze er den 5G-Infoabend in Gifhorn als durchaus nützlich ein. Er habe den Eindruck, den Besuchern dort begreiflich gemacht zu haben, dass aus Sicht der Wissenschaft das Risiko Mobilfunk im Wesentlichen abgefrühstückt sei. Dies erkläre auch, warum es kaum noch seriöses Interesse an ressourcenaufwendiger Forschung zu diesem Thema gäbe.

Anekdote am Rande: Geschäftsmodell "Absorber"

Enders entwaffnete seine Argumentationsgegner im Publikum mit dem augenzwinkernd eingestreuten Hinweis, aufgrund seines Wissens um die Technik elektromagnetischer Absorber könnte er viel Geld verdienen, böte er solche Absorber – er hatte fürs Publikum einen mitgebracht – für häusliche Schlafzimmer an. Insbesondere wäre die Funkstrahlung dann tatsächlich vernichtet und nicht – wie bei üblichen Schirmmaßnahmen – einfach nur "ausgesperrt". All das wäre mit harter Messtechnik auch klar nachweisbar. Um nicht in falschen Verdacht zu geraten habe er dann jedoch klar gestellt, er verzichte freiwillig auf dieses vielversprechende Geschäftsmodell, weil er die Leute eben nicht für dumm verkaufen wolle. Vielleicht, meint Enders, habe ihm auch diese Anekdote zur Glaubwürdigkeit im Publikum verholfen.

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ödp, Nachgefragt, Täuschung, Glaubwürdigkeit, Enders, Gifhorn

Buchners Taktik geht auf: ÖDP will Gifhorn erobern

H. Lamarr @, München, Samstag, 14.03.2020, 22:30 (vor 1465 Tagen) @ KlaKla

Der Populist Dr. Klaus Buchner ist längst nicht mehr an der TU München. Er lehrte an der TU München Mathematik. Er ist ein belesener Laie oder Dilettant* mit Prof.-Titel. Warum die "Gifhorner Rundschau" das nicht klarstellt, darüber kann man genüsslich spekulieren. :wink:

Klaus Buchners bizarrer Anti-Mobilfunk-Feldzug ist für seine Partei nicht nur peinlich, zuweilen trägt er auch die erhofften Früchte. In Gifhorn traf Buchner schon 2019 auf eine felsenfest überzeugte Missionarin gegen 5G, die ihm aus der Hand frisst. Das hat womöglich parteipolitische Folgen für Gifhorn. Denn im Januar 2020 meldete die Gifhorner Rundschau "ÖDP-Kreisverband in Gifhorn kurz vor der Gründung". Noch muss sich in Niedersachsen aber keiner vor der ÖDP fürchten, das Treffen im Januar versammelte nur ein Dutzend potentielle ÖDP-Wähler aus dem Landkreis, darunter selbstredend die unermüdliche Missionarin gegen 5G.

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Buchners Taktik geht auf: ÖDP will Gifhorn erobern

H. Lamarr @, München, Dienstag, 17.03.2020, 12:25 (vor 1463 Tagen) @ H. Lamarr

Denn im Januar 2020 meldete die Gifhorner Rundschau "ÖDP-Kreisverband in Gifhorn kurz vor der Gründung".

Seit 19. Februar 2020 hat der Landkreis Gifhorn tatsächlich eine eigene ÖDP-Kreisgruppe mit gegenwärtig 14 Mitgliedern. Kreisvorsitzende ist Nicole Wolf – wer sonst :-).

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Nicole Wolf trägt nicht mehr Orange

H. Lamarr @, München, Sonntag, 18.04.2021, 22:04 (vor 1065 Tagen) @ H. Lamarr

Denn im Januar 2020 meldete die Gifhorner Rundschau "ÖDP-Kreisverband in Gifhorn kurz vor der Gründung".

Seit 19. Februar 2020 hat der Landkreis Gifhorn tatsächlich eine eigene ÖDP-Kreisgruppe mit gegenwärtig 14 Mitgliedern. Kreisvorsitzende ist Nicole Wolf – wer sonst :-).

Die Liaison zwischen der Wolf und den orangen Geißlein ihrer Kreisgruppe hielt ziemlich genau ein Jahr. Dann, am 10. März 2021, schrieben die Gifhorner Rundschau: "Gifhorner Kreisvorsitzende und ÖDP gehen getrennte Wege". Nachfolgerin ist Sabina Briegel, bislang stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands. An ihrer Bürgerinitiative Gifhorn 5G-frei will Wolf jedoch festhalten. Was gut nachvollziehbar ist, denn außer der ÖDP gibt es eine ganze Reihe anderer Stichwortgeber, auf die Wolf zurückgreifen kann.

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Nicole Wolf: Rede zur 5G-Protestlage der Nation

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.05.2020, 00:35 (vor 1389 Tagen) @ H. Lamarr

Sars-CoV-2 hat Mobilfunkgegner um ihren zweiten 5G-Protesttag gebracht, der am 25. April 2020 wegen der Kontaktbeschränkungen glücklicherweise ausfallen musste. Nicole Wolf, Sturmgeschütz der 5G-Gegner in Niedersachsen ließ sich davon nicht beirren. In einer militärisch-zackig gehaltenen Rede zur angespannten 5G-Protestlage der Nation machte sie den ohnehin schon gebeutelten Bundesbürgern sinngemäß klar, im Vergleich zur 5G-Strahlenfolter ist Covid-19 ein harmloser Männerschnupfen. Gut, dass es solche furchtlosen Kampftabletten gibt, die sich ihrer Überzeugung zwar mit unerträglicher Gewissheit hingeben, dies aber erfrischend realsatirisch tun – und uns so ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Nur umdrehen darf sie sich nicht, der Bretter wegen ...

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Rede zur 5G-Protestlage der Nation: Top 5

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.05.2020, 22:39 (vor 1388 Tagen) @ H. Lamarr

Nicole Wolf, Sturmgeschütz der 5G-Gegner in Niedersachsen ließ sich davon nicht beirren. In einer militärisch-zackig gehaltenen Rede zur angespannten 5G-Protestlage der Nation machte sie den ohnehin schon gebeutelten Bundesbürgern sinngemäß klar, im Vergleich zur 5G-Strahlenfolter ist Covid-19 ein harmloser Männerschnupfen.

Und das sind meine Top 5 aus der Rede von Nicole Wolf:

Minute 00:31: Deutschland, wir stimmen nicht zu.

Na und? Deutschland wird auch dieser "schweren Belastungsprobe" standhalten.

Minute 1:07: Wir sind gegen 5G, weil uns die Grenzwerte nicht schützen. Denn diese berücksichtigen die tausendfach bewiesenen biologischen Effekte nicht. Das ist schlicht und ergreifend ein Riesenskandal.

Zur Erinnerung: Wer hier zum Volk spricht ist eine gelernte Betriebswirtin. Klar?

Minute 1:23: Wir sind gegen 5G, weil die Internationale Kommission für nicht-ionisierende Strahlung, bestehend aus mobilfunknahen Wissenschaftlern, dem Bundesamt für Strahlenschutz als einzige Beratungsinstitutionen dient. Dabei gibt es durchaus andere höchst wissenschaftlich arbeitende Institutionen, denen die Gesundheit der Menschen das Wichtigste ist. Zum Beispiel die Diagnose-Funk oder die Kompetenzinitiative. Deshalb fordern wir das Bundesamt für Strahlenschutz auf, die Monopolstellung der Icnirp zu unterbinden, die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler zu berücksichtigen und in die längst überfälligen Überarbeitung der Grenzwerte einfließen zu lassen. Alles andere ist unwissenschaftlich.

Diagnose-Funk und die sogenannte Kompetenzinitiative sind in den Augen von Frau Wolf "höchst wissenschaftlich arbeitende Institutionen". Mir fehlen die Worte. Welche verschrobenen Maßstäbe setzt die Frau an?

Minute 2:05: Wir sind gegen 5G, weil mit der massiven Funknetzaufrüstung unsere Unverletzlichkeit der Wohnung nach Artikel 13 Grundgesetz noch mehr verletzt wird. Es handelt sich bei eindringenden Funknetzen um digitalen Hausfriedensbruch mit der Folge der Körperverletzung.

Jetzt hat sie auch noch Jura studiert! Oder sich bei einem Verwaltungsrichter i.R. was abgeschaut. Dabei hat Artikel 13 mMn ganz anderes im Sinn gehabt, als "eindringende Funknetze". Und nun, Frau Wolf?

Minute 2:20: Wir sind gegen 5G, weil strahlungsfreie Gegenden der Erholung dienen und ganz besonders dem Schutz der tausenden elektrosensiblen Menschen, die es zweifelsfrei gibt. Die Diskreditierung dieser Menschen als Hypochonder ist nichts anderes als ein überheblicher Bevormundungsversuch.

Frau Wolf war im September 2019 zur Anti-5G-Großdemonstration nach Berlin gereist, hat dort 500 Demonstranten und knapp 100 virtuell teilnehmende "Elektrosensible" aus ganz Deutschland in Gestalt von Pappschildern gesehen. Trotzdem phantasiert sie jetzt von "tausenden elektrosensiblen Menschen". Es muss die Kraft der Überzeugung sein, derart realitätsentrückt auftreten zu können – ohne rot zu werden.

[image]Was mir aufgefallen ist: Frau Wolf gibt sich anlässlich ihrer Brandrede betont kämpferisch und spult selbstbewusst ab, was in der Anti-Mobilfunkszene an hohlen Phrasen und einfältigen Parolen in Umlauf ist. Ganz anders habe ich sie bei der Podiumsdiskussion mit den Profs der TU Braunschweig wahrgenommen, dort war sie lammfromm und hielt sich, fast schon schüchtern, im Hintergrund. Diesen Effekt habe ich auch bei einigen (aber nicht allen) anderen Lautsprechern der Anti-Mobilfunk-Szene beobachtet: Diese packte die Angst vor anerkannter Fachkompetenz auf ähnliche Weise, wie sie einen Torwart vorm Elfmeter befällt. Mir selbst rutschte in meiner Hochphase als glühender Mobilfunkgegner einmal das Herz in die Hose, als ein Professor vom Fach mich zu einer Diskussionsrunde einlud. Wohl wissend, dass ich einem Kreuzverhör nicht standhalten konnte, sagte ich unter einem Vorwand ab. Danach glühte ich vor Schreck nicht mehr ganz so stark und hielt mich mit dem Dreschen von Phrasen stärker zurück. Der Rest ist Geschichte.

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Gifhorn: BUND-Kreisgruppe mit 5G-Paranoia infiziert

H. Lamarr @, München, Montag, 01.06.2020, 13:19 (vor 1387 Tagen) @ H. Lamarr

Die 5G-Paranoia breitet sich in Gifhorn schneller aus als Covid-19. Für Elektrosmog-Stuss extrem anfällig ist erfahrungsgemäß die unterste Ebene des BUND, die unter der Ägide des ehemaligen BUND-Großmuftis Wilfried Kühling nur zu gerne angebotene alarmistische Elektrosmog-Informationen aus trüben Quellen völlig unkritisch ins eigene Repertoire übernahm. Jetzt hat sich auch die Kreisgruppe des BUND in Gifhorn mit der Elektrosmog-Desinformation infiziert, die in der niedersächsischen Stadt seit Frühjahr 2019 mit bewundernswertem Fleiß verbreitet wird.

Eine Schutzimpfung gegen Stuss wird es nicht geben. Bleibt nur die Hoffnung auf ein böses Erwachen der Niedersachsen, bleibt dieses aus, wird die Reputation des BUND mMn langsam aber sicher auch dort verrosten, denn niemand will sich von unqualifizierten Trittbrettfahrern dauerhaft an der Nase herumführen lassen. In der Chefetage des BUND scheint diese Einsicht mit dem vorzeitigen Abtritt Kühlings unter dem neuen BUND-Vorsitzenden bereits Früchte getragen zu haben, jetzt muss sie nur noch sickern.

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Wie Fliegengewicht Wolf die Welt retten möchte

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.05.2020, 13:29 (vor 1388 Tagen) @ H. Lamarr

Das Video steht seit 20. Juli 2019 auf YouTube und hat bislang 311 Aufrufe, elf positive Bewertungen, drei negative sowie neun Kommentare. Ein Kommentar (siehe unten) macht exemplarisch deutlich, dass es zwischen Mobilfunkgegnern und gewaltbereiten staatsfeindlichen Gruppierungen Berührungspunkte gibt. Den meisten Mobilfunkgegnern dürften diese Berührungspunkte peinlich sein. Dennoch distanziert sich die chronisch unter Personalmangel leidende Szene organisierter Mobilfunkgegner nicht von anarchistischen Strömungen. So ist unklar, wie das private Wolf-Video in die Finger des offenkundig schrägen Kanalbetreibers Comaxx geraten konnte. Geschah dies gegen den Willen von Frau Wolf, hätte sie bei YouTube erfolgreich das Urheberrecht an dem Video geltend machen können. Getan hat sie es bis heute offensichtlich nicht. Auf dem YouTube-Kanal von Wolfs Bürgerinitiative ist das Video nicht im Bestand.

"alarupala's Satire" kommentiert auf YouTube das Wolf-Video unzweideutig:

Was wollt ihr machen? Wollt ihr nur rumstehen und määähhhhhhh määähhh machen? Ruft doch auf die Masten abzusägen, dann bin ich dabei. Aber nutzloses rumstehen mach ich nicht, denn das bringt nicht. Also wenn die Politiker euch töten wollen, dann müßt ihr anders reagieren. Da die BRD kein Staat ist sondern Verbrecher, sind ihre Polizei Mittäter. Es ist Krieg und ihr müßt es endlich begreifen. Sie wollen uns reduzieren. Ihr könnt auch am 03.08.2019 zum Platz der Republik, in Berlin kommen. Da ist staatenlos um die Besatzung BRD zu beenden. Das ist die letzte Chance diese Politiker Pest loszuwerden. Also wenn ich krank davon werde, dann weiß ich sofort was ich zu machen habe. Ich besuche dann Vodafone usw. ;) und mach sie dann auch krank. Wie? Ich mach sie zu Krüppel.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Wutbürger

Achim Enders: Für Mobilfunkgegner der Super-GAU

H. Lamarr @, München, Sonntag, 31.05.2020, 14:36 (vor 1388 Tagen) @ H. Lamarr

Eine bekannte Strategie organisierter Mobilfunkgegner ist die versuchte Entwertung ihrer Argumentationsgegner in der Wissenschaft. Besonders beliebt ist der Vorwurf gegenüber technisch beschlagenen Wissenschaftlern, die z.B. Physik oder Elektrotechnik studiert haben, sie verstünden nichts von unerwünschten medizinischen Nebenwirkungen des Mobilfunks. So wurde Michael Repacholi, der ehemalige EMF-Forschungskoordinator der WHO, regelmäßig mit diesem Vorwurf konfrontiert (Beispiel, erreichbar nur für registrierte Forum-Teilnehmer).

Gegenüber Achim Enders, der gegenwärtig dem Ausschuss "Nichtionsierende Strahlen" der deutschen Strahlenschutzkommission vorsitzt, greift dieser Vorwurf nicht, denn Enders hat eigenen Angaben zufolge im Erststudium Physik studiert und im Zweitstudium Humanmedizin. Enders bietet deshalb für organisierte Mobilfunkgegner so wenig Angriffsfläche wie kaum ein anderer Wissenschaftler. Erkennbar geändert hat dies an der Mobilfunkdebatte hingegen nichts. Auch Enders' Doppelqualifikation bewahrt ihn nicht davor, von selbstgefälligen Laien aus der Anti-Mobilfunk-Szene mit dilettantischen Vorwürfen eingedeckt zu werden (siehe Startposting).

Die Bewertung von Wissenschaftlern durch Mobilfunkgegner orientiert sich nicht an deren fachlicher Qualifikation, sondern allein daran, auf welcher Seite sie in der Mobilfunkdebatte stehen. Wer den Alarmismus von Mobilfunkgegnern bedient wird akzeptiert, selbst wenn die fachliche Qualifikation gering ist oder gänzlich fehlt, wer dagegen hält wird angefeindet, selbst wenn die fachliche Qualifikation über jeden Zweifel erhaben ist. Diese dumme populistische Vereinfachung verstört die Anti-Mobilfunk-Szene immer dann, wenn Wissenschaftler aus der ihnen zugewiesenen Schublade unerwartet in die andere springen. So kaut die Szene noch immer verzweifelt-ratlos an Alexander Lerchls beiden Alarmstudien (tumorfördernde Wirkung von EMF unterhalb der Grenzwerte), die es den Dogmen der Mobilfunkgegner zufolge von Lerchl nicht hätte geben dürfen. Doch es gibt sie. Und es ist höchst amüsant zu beobachten, mit welchen Verrenkungen die Szene diese Studien nun für ihre Zwecke verwendet, obwohl sie zuvor Lerchl zehn Jahre lang als "mobilfunkfreundlichen" Wissenschaftler zuweilen weit unterhalb der Gürtellinie angegriffen hat.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Gifhorn mit 5G-NSA erschlossen

H. Lamarr @, München, Samstag, 08.05.2021, 21:55 (vor 1045 Tagen) @ H. Lamarr

Nicole Wolf ist Sprecherin der Bürgerinitiative "Stopp 5G" im Landkreis Gifhorn, Niedersachsen.

Die Führungsrolle von Frau Wolf scheint Vodafone zu einem kleinen Späßli inspiriert zu haben. Am 7. Mai 2021 verkündet der Mobilfunknetzbetreiber in einer Pressemitteilung: "Gifhorn - Erstes 5G-Kernnetz für Echtzeit im Mobilfunk", als ob Gifhorn eine Metropole wäre, an der beim bevorzugten 5G-Netzausbau kein Weg vorbei führen könne :-). Für Wolf, die es zuletzt als Sturmgeschütz gegen 5G ruhiger angehen ließ, wartet jetzt jedenfalls eine Menge Arbeit, die Bevölkerung vor Ort über angebliche Risiken von 5G-NSA aufzuklären.

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Bürgerinitiative 5G-frei Gifhorn sucht Arbeitsbienen

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.02.2022, 01:41 (vor 759 Tagen) @ H. Lamarr

Die Bürgerinitiative gegen 5G im Landkreis Gifhorn hat viele Namen. Mal heißt sie "Stopp-5G", mal "5G-frei" oder auch "Gesundheitsverträgliche FUNKnetze Landkreis Gifhorn" (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Dies muss ich vorausschicken, nicht dass noch jemand glaubt, dort gäbe es tatsächlich mehrere Widerstandsnester mit 5G-Gegnern.

Anlass dieses Postings ist eine Anzeige der BI 5G-frei, die in Ausgabe 9/2021 des Fuhse-Magazins (14. Mai 2021) zu bestaunen war:

[image]

Ich dachte eigentlich, diese BI hätte sich wegen Erfolglosigkeit längst aufgelöst. Und dann das: ca. 130 Mitglieder! Jedenfalls noch vor neun Monaten.

Doch es fällt mir äußerst schwer, diese Zahl zu glauben. Mutmaßlich wurden hier nicht nur sämtliche Verwandten ersten und zweiten Grades der BI-Mitglieder mitgezählt, sondern auch noch deren Haustiere :-). Zu dieser Einschätzung komme ich, da in der versunkenen IZgMF-Liste der Anti-Mobilfunk-Bürgerinitiativen unter den rd. 220 BIs praktisch keine diese Anzahl von Mitgliedern erreichte, und die wenigen Ausreißer (mit angeblich bis zu 500 Mitgliedern) entweder Spaßeinträge machten oder schummelten.

Dass es auch im Landkreis Gifhorn nicht mit rechten Dingen zugeht, darauf deutet die Suche der BI nach zusätzlichen ehrenamtlichen Mitgliedern hin. Ehrenamtlich bedeutet im Klartext: Du darfst uns gerne deine Freizeit opfern, aber erwarte von uns bloß nicht einen Euro Entlohnung. Mit ihrem Inserat gibt die BI 5G-frei ungewollt zu, dass sie trotz des angeblichen hohen Mitgliederstands zu wenig Leute hat, die auch mal unentgeltlich Knochenarbeit leisten indem sie z.B. gruselig schlecht gemachte Flugblätter in die Briefkästen ihrer weiteren Nachbarschaft stopfen oder hinter Tapeziertischen stehend auf Passanten lauern, die so unvorsichtig sind, sich dem ausgelegten gruseligen "Informationsmaterial" arglos zu nähern.

Üblicherweise bleiben solche "beliebte" Jobs stets bei den zwei bis fünf hängen, die den harten Kern einer BI bilden. Die Ursache dafür ist unangenehm: Mobilfunkgegner sind per se ein dissoziales Völkchen, denn wer den Stein des Anstoßes (Funkmast) von seinem Heim aus nicht sieht oder hundert Meter weiter weg wohnt, dessen Widerstandsgeist erlahmt ungemein schnell. Um auf stolze 130 Mitglieder der BI 5G-frei zu kommen, haben die Inserenten daher mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch diejenigen hinzu gezählt, die 2019 oder 2020 ein paar mal kurz vorbei schauten und dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind. Ich denke mir das nicht aus, sondern spreche aus eigener Erfahrung. Und: Ja, auch wir würfelten einst die Anzahl unserer BI-Mitglieder mit zwei Würfeln aus (maximal hatten wir also 66 Mitglieder). Merkt ja eh keiner, hofften wir damals. Stimmte aber nicht, irgendwann bemerkt auch der Gutgläubigste den Schwindel :yes:.

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Tags:
Ewiggestriger, Gifhorn, Stopfgänse

Bürgerinitiative 5G-frei Gifhorn sucht Arbeitsbienen

KlaKla, Samstag, 19.02.2022, 08:38 (vor 759 Tagen) @ H. Lamarr

Es gibt immer noch die "BUND-Kreisgruppe Gifhorn". Aktuelle Inhalte findet man nicht auf deren Website. Dafür die typischen Parolen alt bekannter Populisten, die mit dem Thema Mobilfunk ihr persönliches Ziele verfolgten. Statt sachliche Aufklärung, wird aktiv Misstrauen und Angst geschürt zum Vorteil einiger weniger Geschäftemacher die u.a. auch Mitglied im BUND/BUND-Naturschutz sind.

Mit Copy-Paste zeigen mVn die Verfasser, sie wollen sich nicht ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen. Sie fahren Trittbrett und geben unkritisch weiter was sie serviert bekamen. Selbst nach Jahren des Scheiterns korrigieren sie nicht sondern lassen den Unsinn auf ihrer Website stehen.

Zitat: Die ICNIRP, ein privater Verein industriefreundlicher Wissenschaftler, der seit Jahrzehnten die Bundesregierung, das Bundesamt für Strahlenschutz, die EU und sogar die Weltgesundheitsorganisation berät, hat die Deutungshoheit über die wissenschaftlichen Studien erlangt. Hunderte internationaler wissenschaftlicher Studien, die starke Hinweise auf gesundheitsschädliche Wirkungen des - auch schon bestehenden - Mobilfunks für Menschen und andere Lebewesen geben, werden von diesem international gut vernetzten Verein ignoriert oder für "unwissenschaftlich" oder "unzutreffend" erklärt. Den Empfehlungen der ICNIRP verdanken wir auch unsere extrem hohen Grenzwerte, die der Mobilfunkindustrie sehr viel Spielraum lassen, aber keinen Gesundheitsschutz bieten.

Interessierte Stopfgänse werden direkt weiter geleitet zum privaten Lobbyverein Diagnose-Funk. Seilschaft verbindet.

Hierzu fällt mir Dieter Nuhr ein: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.

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Tags:
BUND, Diagnose-Funk, Seilschaft, Trittbrettfahrer, ÖDP, Gifhorn

Wiederbelebung einer Leiche

KlaKla, Samstag, 19.02.2022, 09:10 (vor 759 Tagen) @ H. Lamarr

[image]

Die angegebene Telefonnummer (05148 910978) sowie die E-Mailadresse sind identisch mit dem was im ÖDP-Pdf aus dem Jahr 2020 angegeben wurde. Ansprechpartner Nicole Wolf.

Der Geltungsdrang scheint ungebrochen zu sein. ;-)

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Meine Meinungsäußerung

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ÖDP, Wolf

Querfront: Was wurde eigentlich aus Nicole W.?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 24.07.2022, 11:46 (vor 604 Tagen) @ H. Lamarr

Nicole W. erschien 2019 über der 5G-Landschaft im Kreis Gifhorn wie eine Gewitterwolke, die Blitze, Donner und Hagel spuckte. Das ist vorbei, die Wolke zog weiter. W. fand zu den Querdenkern und sträubte sich öffentlich gegen die "irren" Corona-Maßnahmen. Inzwischen hat sie den ideellen Verein (nicht eingetragen) "Gaudium in Vita" gegründet, der ein "Forschungsinstitut" für Bildung, Kunst und Kultur mit generationenübergreifender Nachhaltigkeit betreibt und Medienberichten zufolge das staatliche Bildungssystem zu umgehen sucht. Doch was die Regionalpresse über den Verein zu berichten weiß (Beispiel), ist für W. ebenso wenig schmeichelhaft wie das, was wir hier über ihre 5G-Gegenerschaft berichtet haben. Der kleinste gemeinsame Nenner in den Aktivitäten der Hansdampf in allen Gassen lautet augenscheinlich "quer".

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