"Elektrosensible" wollen ungestört sein (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.03.2019, 20:23 (vor 1855 Tagen)

Der Verein für Elektrosensible, München, hat auf seiner Website vergangene Woche einen Bereich eingerichtet, der nur Vereinsmitgliedern zugänglich ist. Diesen Bereich nennt der Verein einen "geschützten Bereich" in Anlehnung an den "geschützten Raum", in dem Patienten von Psychotherapeuten sich unbeobachtet von Dritten voll entfalten dürfen. Doch bei den "Elektrosensiblen" hat der Mitgliederbereich keine persönlichen therapeutischen Inhalte, beispielsweise ein Forum für den internen Erfahrungsaustausch, sondern dort werden Artikel eingestellt, die exklusiv von Vereinsmitgliedern gelesen werden können. Ungewöhnlich ist dies nicht, viele Websites haben so einen Bereich für interne Angelegenheiten, die die Öffentlichkeit nichts angehen. Da die Vereinsführung der "Elektrosensiblen" jedoch von "Artikeln" spricht, wird der geschützte Bereich möglicherweise auch dazu verwendet, Artikel unter den Mitgliedern risikolos zu verbreiten, die, wären sie öffentlich sichtbar, Einspruch, Widerspruch oder Kritik von Dritter Seite auslösen würden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

"Elektrosensible" wollen ungestört sein

H. Lamarr @, München, Montag, 04.03.2019, 22:14 (vor 1851 Tagen) @ H. Lamarr

Der Verein für Elektrosensible, München, hat auf seiner Website vergangene Woche einen Bereich eingerichtet, der nur Vereinsmitgliedern zugänglich ist. Diesen Bereich nennt der Verein einen "geschützten Bereich" in Anlehnung an den "geschützten Raum", in dem Patienten von Psychotherapeuten sich unbeobachtet von Dritten voll entfalten dürfen.

Der Verein hat den Text auf der oben verlinkten Website nachträglich geändert und spricht jetzt nicht mehr von einem "geschützten Bereich".

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

"Elektrosensible" sammeln Erfahrungsberichte

H. Lamarr @, München, Montag, 11.03.2019, 22:41 (vor 1844 Tagen) @ H. Lamarr

Der Verein für Elektrosensible, München, hat auf seiner Website vergangene Woche einen Bereich eingerichtet, der nur Vereinsmitgliedern zugänglich ist.

Heute bringt der Verein der Elektrosensiblen, München, einen Aufruf auf seiner Website, der überraschenderweise nicht im internen Mitgliederbereich eingestellt wurde, sondern öffentlich sichtbar ist (Auszug):

Liebe Mitglieder, Liebe Betroffene,

für ein Projekt möchten wir Erfahrungsberichte von Elektrosensiblen sammeln zum Thema "Beeinträchtigung durch Elektrosensibilität".

Trifft zum Beispiel einer der folgende Punkte im Zusammenhang mit Ihrer Elektrosensibilität auf Sie zu ?

- Sie mussten Ihren Arbeitgeber wechseln.
- Sie wurden im Job diskriminiert bzw. gemobbt.
- Sie wurden gekündigt.
- Sie mussten Ihre Wohnung wechseln u.ä.

[...]

Da der Schwerpunkt der exemplarischen Fragen deutlich auf dem Berufsleben liegt, könnte das geheimnisvolle Projekt im Zusammenhang mit einem der beiden "Musterprozesse" stehen, die der überzeugte Elektrosensible Daniel Obi in der Schweiz gegenwärtig führt. Für Obi wäre es sicherlich von Vorteil, könnte er auf breiter Basis belegen, dass "Elektrosensiblen" im Arbeitsleben übel mitgespielt wird. Den Wert solcher Selbstauskünfte halte ich vor Gericht zwar für sehr gering, "Elektrosensible" haben erfahrungsgemäß jedoch ihre eigene Wahrnehmung, was für sie von Vorteil ist. Für die Spekulation spricht, dass der Aufruf offensichtlich deshalb im öffentlichen Bereich der Website eingestellt wurde, um eine möglichst große Resonanz zu haben. Gegenwärtig hat der Münchener Verein 150 Mitglieder, wie viele davon "Elektrosensible" sind ist öffentlich nicht dokumentiert. Die Differenzierung ist erforderlich, da jeder in den Verein eintreten kann (z.B. Baubiologen), "Elektrosensibilität" ist keine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft.

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"Elektrosensible" stimmen Veröffentlichung nicht zu

H. Lamarr @, München, Montag, 03.06.2019, 12:59 (vor 1761 Tagen) @ H. Lamarr

Heute bringt der Verein der Elektrosensiblen, München, einen Aufruf auf seiner Website, der überraschenderweise nicht im internen Mitgliederbereich eingestellt wurde, sondern öffentlich sichtbar ist ...

Am 11.03.2019 um 22:10 schrieb IZgMF an den Verein:

[...] auf Ihrer Website sprechen Sie von einem Projekt, für das Sie Erfahrungsberichte von "Elektrosensiblen" sammeln möchten. Ich frage Sie stellvertretend für die Leser der IZgMF-Website, um welche Art von Projekt es sich dabei handelt (z.B. Buchprojekt, wissenschaftliche Studie ...), wer Träger des Projekts ist und ob Sie eine kommerzielle Nutzung der erhobenen Daten mit Sicherheit ausschließen können.

Am 22.03.2019 antwortet Vorstandsmitglied Hélène Henke-Houet.
Am 23.03.2019 bitte ich um Zustimmung, die Antwort hier einzustellen.
Am 14.05.2019 Nachfrage, da Reaktion ausblieb.
Am 19.05.2019 Der Vereinsvorstand stimmt der Veröffentlichung im IZgMF-Forum nicht zu.

Im Wesentlichen versichert Frau Henke-Houet in ihrer Antwort, das Projekt diene ausschließlich dem Erfahrungsaustausch unter EHS-Betroffenen, der Verein sehe sich als Kontaktvermittler, eine kommerzielle Nutzung der Daten durch Dritte sei mit Sicherheit auszuschließen. Doch da habe ich begründete Zweifel. Denn meiner Kenntnis nach sind unter den Mitgliedern des Vereins auch kommerziell Interessierte (z.B. Baubiologen), für die die Erfahrungsberichte der "Elektrosensiblen" von wirtschaftlichem Interesse sind und die mutmaßlich, da sie keine "Dritte" sind, Zugriff auf die Daten haben. Den expliziten Ausschluss dieses vereinsinternen Zugriffs durch kommerziell orientierte Vereinsmitglieder konnte ich in Henke-Houets Antwort nicht erkennen. Das muss nun nicht bedeuten, dass der von mir befürchtete Missbrauch tatsächlich stattfindet, doch ebenso wenig erkenne ich ein überzeugendes Bekenntnis, dass dieser nicht nur vereinsextern, sondern auch vereinsintern ausgeschlossen ist.

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