Wie "Entmischung" die Anti-Mobilfunk-Szene isoliert (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 12.10.2018, 01:25 (vor 1995 Tagen)

Die Soziologin Cornelia Koppetsch erklärt im Interview mit der FAZ wie soziale Entmischung, z.B. sehr effektiv durch hohe Mieten und Immobilienpreise, ganze Stadtviertel homogenisiert und die betroffenen Bewohner es gar nicht mitkriegen, wenn sie irgendwann nur noch unter ihresgleichen leben. Ich meine, diese Entmischung auch bei Mobilfunkgegnern zu erkennen, nicht in sozialer Hinsicht, sondern typenbezogen. Vernunftgesteuerte haben meist nach spätestens zwei Jahren ihre Rolle als "nützliche Idioten" der Anti-Mobilfunk-Szene durchschaut, erkennen deren Widersprüchlichkeiten und Winkelzüge und machen sich ernüchtert vom Acker. Übrig bleiben im harten Kern der Szene: Materielle und immaterielle Profiteure, Choleriker und die breite Palette derjenigen, die ich mal vorsichtig als Gewöhnungsbedürftige bezeichne (Querulanten, Spinner, Profilneurotiker, Unbelehrbare, unnütze Idioten ...). Klar, Ausnahmen von dieser Klassifizierung gibt es selbstredend auch, die genannten Typen sind in der Szene jedoch im Vergleich zum Vorkommen in der gesamten Gesellschaft gefühlt deutlich überrepräsentiert, so als wäre die Anti-Mobilfunk-Szene für sie ein unwiderstehlich anziehendes Sammelbecken. Teilnehmerin "Doris" hatte für dieses Becken, das sich szeneimmanent ständig entmischt, den Begriff Seifenblase, deren dauerhafte Insassen den Kontakt zur Außenwelt freiwillig oder unfreiwillig verloren haben und denen die Selbstreinigungskräfte einer bunt gemischten Gruppe abhanden gekommen sind.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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