Verschwörungstheorien: Männer über 40 besonders anfällig (Allgemein)

Gast, Freitag, 25.05.2018, 13:17 (vor 2135 Tagen)

Sie ordnen die Welt in Gut und Böse, benennen angeblich Schuldige und vermitteln Optimismus: Der Amerikanist Michael Butter erklärt in der Süddeutschen, wieso Verschwörungstheorien und Populismus so gut zusammen passen.

Michael Butter ist ein gefragter Mann. Der Amerikanist leitet an der Uni Tübingen ein internationales Forschungsprojekt über Verschwörungstheorien und stellt gerade sein Sachbuch zum Thema vor. Butter nennt drei Grundannahmen als Bedingung für eine Verschwörungstheorie: 1.) Nichts geschieht durch Zufall. 2.) Nichts ist, wie es scheint. 3.) Alles ist miteinander verbunden. Am Morgen nach seinem Vortrag im Amerikahaus München hat der 40-Jährige Zeit für ein Gespräch, bevor er zu einer Tagung mit Verfassungsschützern im bayerischen Innenministerium eilt.

SZ: Herr Butter, welche Verschwörungstheorie ist die gefährlichste in Deutschland?

Michael Butter: Momentan ist das die Theorie des "Großen Austauschs". Sie entstand 2015, nachdem Hunderttausende Flüchtlinge in die Bundesrepublik kamen, und behauptet, dass das Land von einer globalen "Finanzoligarchie" mittels der "Migrationswaffe" ausgeschaltet werden soll. Die Deutschen sollen durch Muslime ersetzt werden und von den EU-Bürokraten bis zur Bundesregierung arbeiten alle zusammen. In diesem Plan kommt 9/11 ebenso vor wie die Schengen-Entscheidung, die EU-Binnengrenzen zu öffnen. Andere Theorien wie die der "Neuen Weltordnung" oder der "Deutschland GmbH" der Reichsbürger können wunderbar andocken. Problematisch ist, wie die Austausch-Theorie den Diskurs ändert.

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Tags:
Verschwörungstheorie

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