Die Rosenheim-Flops: "Thank you for Calling" in Berufsschule (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 07.07.2017, 15:52 (vor 2447 Tagen)

Die Seilschaft der Rosenheim-Flops hat wieder ein Opfer gefangen genommen und nach bestem Wissen und Gewissen desinformiert. Gemeint ist die Vorführung des angeblichen Anti-Mobilfunk-Aufklärungsfilms "Thank you for Calling" in der staatlichen Berufsschule II von Rosenheim. Mobilfunkgegner sind schon lange hinter Kindern und Jugendlichen her, denn die lassen sich viel einfacher manipulieren als Erwachsene.

Stattgefunden hat die Veranstaltung in der Berufsschule II am 27. Juni 2017 unter Mitwirkung des Filmemachers Klaus Scheidsteger. Das Medienecho hielt sich in Grenzen, nur OVB online berichtete unabhängig, sofern sich dies aus der Distanz überhaupt so sagen lässt.

Was es über den Desinformationsstreifen "Thank you for Calling" zu sagen gibt, <hier> wurde es in allen Details zusammen getragen, neue Erkenntnisse gibt es nicht. Abgesehen von einer Aufsehen erregenden UMTS-Studie an Mäusen, die 50 Prozent unter Grenzwert allerlei Tumoren bei den Tieren gefunden hat, jedoch zum großen Ärger von Klaus Scheidsteger keinerlei Hirntumoren.

Vermutlich hat sich die Schulleitung in Rosenheim der dortigen Seilschaft kampflos ergeben, denn auf dem Papier erregt die Seilschaft keinen Verdacht, lediglich an den Handlungen sind deren Interessen zugunsten organisierter Mobilfunkgegner erkennbar.
Mitglieder der kleinen Seilschaft sind:

  • BUND Kreisgruppe Rosenheim (Theo Schneider)
  • Suchthilfe-Stiftungsgesellschaft neon, (Benjamin Grünbichler)

Der Verein neon ist in der Seilschaft der Juniorpartner, dessen Aufgabe erstrangig darin besteht, Anti-Mobilfunk-Propaganda zu verbreiten. Je nach Bedarf wird die Seilschaft um weitere Mitglieder aus dem Dunstkreis des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk ergänzt, z.B. um den Ruheständler Klaus Scheler oder eben jetzt um Klaus Scheidsteger. Diagnose-Funk verkauft den Scheidsteger-Film auf DVD für knapp 20 Euro.

Erstmals aktenkundig wurde die Seilschaft der Rosenheim-Flops im Herbst 2016, damals war keine Schule das Opfer, sondern die Sparkasse Rosenheim. Zentraler Täuschungstrick der fleißigen Flops: Sie sind zwar treibende Kraft, bleiben öffentlich aber im Hintergrund, um nach außen den Eindruck zu erwecken, ganz und gar Unverdächtige, wie eine Sparkasse oder eine Berufsschule, sorgten sich um womöglich mörderische biologische Nebenwirkungen des Mobilfunks. Nutznießer von Aktionen der Rosenheim-Flops sind zahlreiche kleine Profiteure, deren Geschäftsmodell auf Angst vor Elektrosmog beruht. Ein verwandtes Geschäftsmodell sind Kaffeefahrten.

Bemerkenswert ist die Rolle des BUND: Fachlich inkompetent vertritt der BUND seit ungefähr 15 Jahren ziemlich ungeniert und auch weitgehend unkritisiert die Interessen der deutschen Baubiologie. Ein empörend unqualifiziertes Positionspapier des BUND zu Elektrosmog kam 2008 heraus, ab 2011 ließ der Verein die Schleier fallen und bekannte sich offen zu den Verbänden der Baubiologen. "Nützliche Idioten" in den unteren BUND-Schichten tragen seither die Arbeitslast des Kolportierens von Informationen über die angebliche Gefährlichkeit des Mobilfunks. In der Führungsetage des BUND steuert ein einziger Funktionär den verschrobenen Anti-Mobilfunk-Kurs des Vereins, der Mann ist kein Nachrichtentechniker, er hatte daher mit der Popkornmaschine Handy offensichtlich keinerlei technische Verständnisprobleme ...

Theo Schneider ist seit 2011 in der Anti-Mobilfunk-Szene aktiv und, da weitgehend mit der Technik überfordert sowie beratungsresistent, qualifiziert für Posten in Anti-Mobilfunk-Vereinen. Wie schon zuletzt bei dem Sparkassen-Coup nutzt Schneider ihm zugängliche Websites, um das Publikum dort mit seiner Sicht der Dinge zuzuschwallen. Diesmal finden sich typische "Schneider-Texte" beim BUND Rosenheim und bei rosenheim24.de, das auch penetrante Gastautoren wie ihn duldet.

Wir werden von den Rosenheim-Flops sicher noch das eine oder andere hören, die Begeisterung "nützlicher Idioten" klingt erfahrungsgemäß nur langsam ab.

Hintergrund
Was wäre Peter Hensinger ohne den BUND?
Hamburg: Baubiologen-Großangriff auf Rudolf-Steiner-Schule

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Die Rosenheim-Flops: Scheidsteger schon 2016 vor Ort

H. Lamarr @, München, Montag, 10.07.2017, 16:30 (vor 2444 Tagen) @ H. Lamarr

Erstmals aktenkundig wurde die Seilschaft der Rosenheim-Flops im Herbst 2016, damals war keine Schule das Opfer, sondern die Sparkasse Rosenheim. Zentraler Täuschungstrick der fleißigen Flops: Sie sind zwar treibende Kraft, bleiben öffentlich aber im Hintergrund, um nach außen den Eindruck zu erwecken, ganz und gar Unverdächtige, wie eine Sparkasse oder eine Berufsschule, sorgten sich um womöglich mörderische biologische Nebenwirkungen des Mobilfunks.

Wie aus einer der älteren Erzählungen von Theo Schneider hervorgeht, war Klaus Scheidsteger bereits 2016 bei dem Sparkassen-Coup der Rosenheim-Flops am Rande mit dabei. Rosenheim ist die bayerische Hauptstadt kommerziell interessierter Mobilfunkgegner. Dort ist nicht nur das "Institut für Baubiologie" verwurzelt, auch die einschlägig bekannte Firma "Memon" ist hier zuhause und Salzburg ist nicht weit.

Hintergrund
Wie alles begann: Institut für Baubiologie, Rosenheim

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Punkt für die Rosenheim-Flops

H. Lamarr @, München, Montag, 24.07.2017, 10:08 (vor 2430 Tagen) @ H. Lamarr

Was es über den Desinformationsstreifen "Thank you for Calling" zu sagen gibt, <hier> wurde es in allen Details zusammen getragen, neue Erkenntnisse gibt es nicht.

Einen Link auf die oben zusammengefassten Gegenargumente habe ich vor ein paar Wochen der Schulleiterin in Rosenheim mit einer Mail mitgeteilt und es ihr freigestellt, ob sie die Schüler an ihrer Schule auf diese Gegenstimme zu dem Scheidsteger-Film aufmerksam machen wolle. In einem Telefonat mit Frau Elgass stellte sich heute heraus: Meine Gegenstimme ist nicht einmal bei ihr durchgedrungen, folglich auch nicht an der Schule. Aus Vorsicht gegenüber Maleware aus ihr unbekannter Quelle (IZgMF) und auch aus Zeitmangel kurz vor den Schulferien blieb mein Link zur Filmkritik ungeklickt. Und selbst wenn sie sich die Argumente angesehen hätte, wandte die Schulleiterin ein, stünde ihr keine Infrastruktur zur Verfügung (z.B. Schülerzeitung), um den Link intern zu verbreiten.

Aus dem Gespräch habe ich mitgenommen, Frau Elgass vertraut der Kompetenz des BUND, findet an dem Scheidsteger-Film nichts anstößig und ist der Überzeugung, richtig gehandelt zu haben. Die Initiative zur Filmvorführung sei nicht von außen gekommen, sondern aus dem Lehrerkollegium an sie herangetragen worden. Unverbindlich bekam ich die Zusage der Schulleiterin, meine Gegenargumente in den kommenden Schulferien zu sichten.

Kleider machen Leute: Der Punkt geht damit an die Rosenheim-Flops.

Mein Misserfolg in Rosenheim macht deutlich, warum organisierte Mobilfunkgegner den BUND so unverzichtbar als Türöffner benötigen. Ersatzweise oder verstärkend sehe ich Referenten mit möglichst klangvollen Titeln ab "Doktor" aufwärts an, besser gleich "Professor". Tritt so ein Aufklärungsprofessor gar im grünen Anzug auf, also als (vermeintliches) Kompetenzkernkraftwerk, stehen die Chancen gut, dass nicht wenige Zuhörer am Ende seine Überzeugung teilen, die Erde sei eine Scheibe.

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Gabriel-Tech instrumentalisiert Rosenheimer Berufsschule

KlaKla, Montag, 24.07.2017, 13:21 (vor 2430 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Montag, 24.07.2017, 13:50

Für Firmen, die ihr Geld mit fragwürdigen Produkten verdient ist es ein Gewinn, wenn tendenziöse Filme wie die von Klaus Scheidsteger an staatlichen Schulen vorgeführt werden. Meiner Erkenntnis nach, haben Schulleitung/Lehrkräfte eine gewisse Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Schülern. Es sieht für mich danach aus, dass diese hier vernachlässigt wurde. Die Schulleiterin verließ sich auf den BUND. Der BUND ein seriöser Partner! Fehleinschätzung. Meinem Wissen nach sind im BUND Laien und kommerzielle Nutznießer am Werk, keine angesehenen Wissenschaftler mit Fachkompetenz. Laien sind voreingenommen und Nutznießer unterliegen dem Interessenkonflikt.

Im Netzwerk der Protagonisten steht u.a auch die Firma Gabriel-Tech. Sie vermarktet z.B. den Gabriel-Chip. Ein Scharlatanerieprodukt aus dem Bereich der Elektrosmog-Schutzprodukte.

Dank der Vorführung des Films, ohne kritische Anmerkungen, an einer staatlichen Schule wird fälschlicher Weise Seriosität vermittelt. Genau das was den Akteuren fehlt. Und so publiziert Gabriel-Tech auch den Beitrag des BUND auf seiner Webseite. Der BUND kooperiert seit vielen Jahren mit den Verbänden der Nutznießer. Und die Mitglieder des BUND (Ort.-/Kreisgruppen) dienen als Multiplikator/nützliche Idioten. Mit geschlossenen Augen lässt sich das nicht erkennen. Und schon ist man Opfer der Desinformanten.

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Berufsschüler sind gegen Lehrerinnen-Marotten immun

Gast, Mittwoch, 26.07.2017, 00:22 (vor 2428 Tagen) @ KlaKla

Meiner Erkenntnis nach, haben Schulleitung/Lehrkräfte eine gewisse Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Schülern. Es sieht für mich danach aus, dass diese hier vernachlässigt wurde.

Zum Verständnis: Das ist eine Berufsschule mit 2.000 Schülern, ein Großteil davon vermutlich volljährig. Da gelten etwas andere Spielregeln als an einer »normalen« Schule mit jüngeren Schülern. An einer Realschule würden sich die Eltern so eine Filmvorführung ohne Lehrplanbezug verbitten. An einem Gymnasium würde das Thema im Unterricht »vertieft«, also diskutiert werden. An einer Berufsschule ist das ein freiwilliges Zusatzangebot, vermutlich eines unter vielen. Eine spezielle Fürsorge- und Voraus-Denk-Pflicht wie bei kleinen Kindern haben die Lehrkräfte auch nicht wirklich. Nette Spielwiese für Lehrer-Hobbys oder -Marotten ...

Der Vorgang dürfte gar nicht bis zur Oberstudiendirektorin durchgedrungen sein. Für das Tagesgeschäft hat die einen Stab von ebenfalls gut bezahlten Abteilungsleitern, die ziemlich selbständig arbeiten können. An einer kaufmännischen Berufsschule werden auch viele Schüler nicht nur mit WhatsApp unterwegs sein, sondern ihr Smartphone im Interesse des Ausbildungsbetriebes einsetzen (müssen).

Die Lehrkraft, die den Film angeschleppt hat, hat nichts Schlaues gemacht, aber wg. Berufsschule auch nichts dienstrechtlich Angreifbares. Berufsschulen haben zu allem Kommerziellen ein eher entspanntes Verhältnis. Da sind die viel näher dran als alle anderen Schulen.

Das geringe Medien-Echo zeigt ja, was erreicht wurde. Wohl nur schwacher Unterhaltungswert ;-). Und evtl. ein weniger gutes Beispiel für andere Schulen.

Nett im verlinkten Zeitungsartikel aber die Lehrerinnen-Idee (+ Eigenlob) mit der »Handy-Garage«. Eine simple und vielerorts bekannte organisatorische Maßnahme wird zum überragenden pädagogischen Erfolg hochgestylt ;-).

Zu Ihrer Besorgnis: Berufsschüler sind altersbedingt gegen Lehrerinnen-Marotten bereits immun. Die tun sich sowas höchstens kurz vor dem Zeugnis an, wenn sie eine bestimmte Lehrkraft noch gnädig stimmen wollen ;-).

Tags:
Lehrer, Instrumentalisierung, Lobbyismus, Schulleitung, Schüler

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