Inkompetenz: Was soll aus gigaherz.ch nur werden ... (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 26.02.2017, 22:29 (vor 2837 Tagen)

Über die technische Inkompetenz des Vereins Gigaherz und dessen Präsidenten-Darsteller Hans-U. Jakob wurde in diesem Forum so häufig berichtet, dass weitere Belege eigentlich überflüssig sind. Auf den folgenden Beleg möchte ich jedoch nicht verzichten, zu schön ist dieser.

Der folgende Screenshot entstand am 29. April 2014:

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Mir geht es nicht um Googles bemerkenswert weisen Alternativ-Suchvorschlag gagaherz.ch, sondern um den Text:

In der Schweiz ist geplant, die Anzahl der Mobilfunkantennen um das 10-fache aufzurüsten. Bitte helfen Sie mit, diesen Wahnsinn zu stoppen.

So weit so gut, aus Sicht von Gigaherz ist es also Wahnsinn, in der Schweiz die Mobilfunknetze durch zusätzliche Antennen zu verdichten. Doch unter kompetenter Leitung müsste der Verein Feuer & Flamme für so eine Verdichtung sein, denn mit der Verdichtung schrumpfen die Funkzellen und dies bedeutet weniger Sendeleistung und damit weniger Immission für alle Anwohner von Mobilfunk-Sendemasten. Diesen simplen Zusammenhang hat Präsidenten-Darsteller Jakob allerdings noch nicht richtig verinnerlicht.

Szenenwechsel. Zwei Jahre später, wir sind im Jahr 2016 angekommen.

Um Haaresbreite hat die zweite Kammer des Schweizerischen Parlaments eine Motion des Abgeordneten Ruedi Noser abgelehnt, die eine Lockerung der strengen Schweizer Anlagegrenzwerte zum Ziel hatte. Vor der entscheidenden Abstimmung machte Marc Furrer, Chef der Eidgenössischen Kommunikationskommission ComCom noch einmal deutlich, was den Schweizern bei einer Ablehnung des parlamentarischen Vorstoßes blüht:

Würden die Grenzwerte nicht gelockert, müsste man einen «Wald von zusätzlichen Antennen bauen» oder die Schweiz müsste mit einer «klar schlechteren Mobilfunkversorgung» auskommen. Ausserdem würden die Preise für Kunden steigen.

Klarer Fall: Gigaherz samt Jakob mussten sich mit allen Mitteln für die Lockerung der Anlagegrenzwerte einsetzen, denn bei einem Scheitern der Motion drohte ihnen genau das, was sie noch 2014 mit messerscharfem Verstand als Wahnsinn erkannten: ein «Wald von zusätzlichen Antennen».

Doch Gigaherz samt Jakob wechselten klammheimlich die Seiten und werkelten plötzlich wie blöde gegen eine Lockerung der Anlagegrenzwerte, nachzulesen hier und dort! Als am 8. Dezember 2016 die Motion schließlich scheiterte frohlockte Gigaherz-Jakob in gottgefälliger Einfalt: Ruedi Nosers Wahnsinnsidee ist vom Tisch.

Was soll man dazu nur sagen?!

Fazit: Das größte Problem der Anti-Mobilfunk-Szene ist ihr inkompetentes Personal.

Hintergrund
Schweiz will Anlagegrenzwerte (Vorsorgewert) lockern

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schweiz, Inkompetenz, Einfalt, Selbsthilfeverein

Inkompetenz: Goofy & Co. vs. Onkel Jakob

H. Lamarr @, München, Freitag, 03.03.2017, 22:57 (vor 2832 Tagen) @ H. Lamarr

Wenn Ex-Elektriker sich und ihr Können überschätzen, kommt so etwas heraus. Hans-U. Jakob, Präsidenten-Darsteller des Vereins gigaherz.ch meint, über eine Studie der Disney Research Labors, West-Virginia, das Urteil "Dummheit pur" fällen zu müssen. Die Studie beschäftigt sich mit einem neuen Verfahren, viel elektrische Leistung drahtlos und doch gesundheitsverträglich über kurze Distanzen in einem Raum zu übertragen, der die Eigenschaften eines Hohlraumresonators hat.

Jakob, ein gefürchteter Dyskalkuliker, gibt bei seiner Kritik selbst Zeugnis seiner eigenen Unfähigkeit ab, indem er schreibt:

Das dabei entstehende elektromagnetische Feld soll laut Disney-Research gesundheitsschädigende Wirkungen nicht erreichen.
Bei richtiger Betrachtung ein höchst krimineller Riesenschwindel! Denn der solchermassen durchflutete Raum weist bereits im Abstand von 2.5m zu der Magnetfeldstange im Zentrum des Raumes Magnetfeldstärken von 5 Mikrotesla (5000 Nanotesla) auf. Zunehmend bis 12.5Mikrotesla im Abstand von 0.5m.

Nimmt man die Richtwerte von 200 Mikrotesla der sogenannten internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) welche jedoch kein Behörde, sondern ein rein privater Verein von 14 Lobbyisten der Elektrowirtschaft ist, kann man schon von einer Unbedenklichkeit plappern.

Wie üblich ging Herr Jakob den bequemsten Weg, diesmal bezog er sein Wissen allein aus einer Meldung auf heise online. Doch hätte er einen Blick in das Original der Studie geworfen, ihm wären bei seinem dummen Text oben vielleicht die Ohren rot geworden. Als Ex-Elektriker ist Jakob, obwohl schon Jahrzehnte aus dem Beruf, noch immer auf 50 Hz bei Niederspannung programmiert. Diese Programmierung hat ihn oben zu einer Grenzwertbetrachtung verleitet, die allein für Frequenzen von 25 Hz bis 50 gültig ist. Bei niedrigeren Frequenzen sind höhere magnetische Flussdichten erlaubt, bei höheren Frequenzen ist es umgekehrt. Die folgende Grafik (Quelle: FSM) zeigt die Zusammenhänge (blaue Kurven) recht deutlich, wie sie in der Schweiz gelten (IGW = Immissionsgrenzwert; AGW = Anlagegrenzwert/Vorsorgewert)

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So weit, so gut. Und was hat Jakob diesmal wieder versemmelt? Er hat übersehen, dass Goofy & Co. ihre Energieübertragung eben nicht bei popeligen 50 Hz stattfinden lassen, sondern bei 1,34 MHz (1'340'000 Hz). Allein deshalb schon ist Jakobs Story, ein Blick auf die Grafik oben genügt, Makulatur.

Doch es kommt noch ein Stückchen besser: Jakob kennt nur abgeleitete Grenzwerte, das sind leicht verständliche Immissionswerte für elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder, die, begibt sich ein Mensch in diese Felder hinein, einfach messbare Werte nicht überschreiten dürfen. Die wichtigeren Basisgrenzwerte sind für Jakob böhmische Dörfer, denn diese entziehen sich dem leichten Verständnis und sie lassen sich auch nicht mit Hobby-Messtechnik messen. SAR-Werte sind der Drama-Queen aus Schwarzenburg daher fremd, obschon diese im Nahfeld einer Emissionsquelle den Mikrotesla-Messwerten deutlich überlegen sind was die Genauigkeit einer Grenzwertausschöpfung angeht. Aus diesem Grund stützen Goofy & Co. ihre Sicherheitsbetrachtungen nicht auf schlichte Mikrotesla, sondern auf komplexe SAR-Wert-Berechnungen – denn sie bewegen sich am Rand des Erlaubten. Laut Studie ergab eine SAR-Wert-Simulation: Bei der Speisung der Übertragungseinrichtung mit 140 A Strom erreicht die Teilkörper-SAR in einem 46 cm entfernten Menschen 1,6 W/kg (zulässig: 1,6 W/kg) und die Ganzkörper-SAR 0,06 W/kg (zulässig: 0,08 W/kg). Bis zu 1,9 kW Leistung sollen sich unter diesen Umständen drahtlos in einem 54 Kubikmeter großen Zimmer mit einem Wirkungsgrad zwischen 40 % und 95 % verteilen lassen. Ein Hundertstel dieser Maximalleistung reicht aus, drahtlos ein Smartphone aufzuladen. Ob das Ganze sinnvoll und ressourcenschonend ist, steht auf einem anderen Blatt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Jakob, Gigaherz, Inkompetenz, Anlagengrenzwert, Dummbatz, Elektriker, Drama-Queen

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