Pharma: Millionengeschäft mit Pseudo-Studien (Forschung)

Gast, Samstag, 04.06.2016, 23:26 (vor 2872 Tagen)

Wirkt ein Medikament? Vertragen es die Patienten? Diese Fragen nutzen Pharmafirmen für ein fragwürdiges Anreiz-System. Auszug aus einem Beitrag in der Süddeutschen vom 9. März 2016:

Mehr als 100 Millionen Euro haben Pharmafirmen demnach jedes Jahr an Deutschlands Ärzte bezahlt, damit diese beobachten, wie sich ihre Medikamente in der Praxis machen. Das Geld zahlt letztlich die Versichertengemeinschaft. Allein im Jahr 2014 nahmen 17'000 Ärzte an AWB teil - unter ihnen nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 12'000 niedergelassene Mediziner, was jedem zehnten Praxis-Arzt entspricht. Mehr als 1300 AWB kamen so zusammen, mit 1,7 Millionen Patienten. Und die Zahlen bilden nur die Untergrenze ab, denn es werden längst nicht alle AWB gemeldet. Ob das eigene Medikament betroffen ist, können Patienten auf correctiv.org nachlesen. Ob der eigene Arzt mitmacht, steht dort indes nicht. Bislang müssen Firmen in Deutschland - anders als in den USA - die Namen der Ärzte, die Zuwendungen erhalten, nicht preisgeben.

Tags:
Pharmaindustrie, Pseudo-Studien, Correctiv

Pharma: Zahlungen an Ärzte in Deutschland recherchieren

Gast, Freitag, 14.07.2017, 14:53 (vor 2468 Tagen) @ Gast

2016 hat die Pharmaindustrie 562 Millionen Euro an Mediziner und Kliniken gezahlt - nur ein Viertel aller Ärzte weist solche Einnahmen offen aus. Suchen Sie Ihren Arzt in der Datenbank von SPIEGEL ONLINE und "Correctiv".
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Die im vergangenen Jahr zum ersten Mal aufgeschlüsselten Daten bedeuten eine Zäsur. Noch nie erhielt die Öffentlichkeit einen so detaillierten Einblick in die finanziellen Verbindungen von Medizinern, Kliniken und der Industrie. Dennoch krankt das aktuelle System neben dem Prinzip der Zustimmung für eine Offenlegung noch an einem weiteren Punkt: Es klammert einen Großteil der Zahlungen aus.
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Die detailliert aufgeschlüsselten Angaben umfassen aktuell nur Leistungen im Zusammenhang mit Beratung, Fortbildung oder etwa Sachspenden. Welche Personen und Institutionen wie viel Geld im Zusammenhang mit Forschungsprojekten bekommen haben, halten die Unternehmen weiterhin geheim. Damit verschweigen sie Details über eine Summe von 356 Millionen Euro - mehr als 60 Prozent der Gesamtzahlungen. weiter ...

Kommentar: Einige der üblichen Verdächtigen aus der EMF-Szene probehalber in der Datenbank gesucht, tauchen dort nicht auf: Entweder haben sie die Zustimmung zur Veröffentlichung verweigert oder sie sind sauber.

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