Ehemaliger Mitarbeiter v. LfU H. Eder hört den Brummton (Allgemein)

Gast, Dienstag, 10.05.2016, 10:55 (vor 2900 Tagen)

Unter Strom

Aufregung wegen einer Trafostation der Stadtwerke auf einem Privatgrundstück in Pasing: Hausherr Heinrich Eder fürchtet das Magnetfeld der Anlage, die Nachbarn wehren sich gegen das Fällen einer Buche am Alternativstandort

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Ein Brummton. Heinrich Eder hört ihn in der Nacht, wenn das Schlafzimmerfenster offen steht. Der 72-Jährige hört ihn am Tag, wenn er im Garten sitzt. Der Pasinger leidet nicht an der Volkskrankheit Tinnitus, das Dauergeräusch sitzt nicht in seinem Kopf. Jeder, den er auf sein Grundstück am Pasinger Stadtpark lässt, kann es hören. Die Ursache für das Brummen ist physikalischer Natur, denn: Im Garten steht eine Trafostation, über die die Stromversorgung der gesamten Nachbarschaft läuft. Weil Heinrich Eder mit den Stadtwerken nun ausgemacht hat, dass das Häuschen von seinem Privatgrund verschwindet und einige Meter weiter auf eine öffentliche Fläche versetzt wird, herrscht erhebliche Aufregung. Denn am neuen Standort müsste eine alte, markante Rotbuche gefällt werden. Zudem wird Heinrich Eder "Sankt-Florians-Politik" vorgeworfen. Er wolle den Trafo auf Kosten seiner Nachbarn los werden, heißt es.

Gebaut wurde die Trafostation im Jahr 1967. "Das war noch zu Zeiten der Bayernwerke", hat Stadtwerke-Pressereferent Michael Solić recherchiert. Damals gehörte das Grundstück zur Pasinger Papierfabrik, die 1994 dichtmachte. Das Areal wurde später parzelliert und in ein Wohnbaugebiet umgewandelt. Heinrich Eder hat das Grundstück im Jahr 2001 erworben. Über eine Grunddienstbarkeit ist den Stadtwerken ein Wegerecht eingeräumt, schließlich muss die Trafostation regelmäßig gewartet werden. Weiter ...

Tags:
NF, Leukämie, Trafostation, LfU, Magnetfeld, Brummton, Pasing, Eder, µT

Auf der Suche nach dem WHO-Referenzwert für 50-Hz-Strom

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 11.05.2016, 12:54 (vor 2899 Tagen) @ Gast

Über eine Grunddienstbarkeit ist den Stadtwerken ein Wegerecht eingeräumt, schließlich muss die Trafostation regelmäßig gewartet werden. Weiter ...

Dort heißt es:

Wenn Heinrich Eder heute durch seinen Garten geht, hat er ein geeichtes Gerät in der Hand, mit dem sich Magnet- und Elektrofeldstärken messen lassen. Zeigt es im Wohnzimmer noch einen unbedenklichen, typischen Wert von 56 Nanotesla an, kommt draußen im Garten auf dem Display Unruhe auf. Direkt am Trafohäuschen zeigt das Gerät 270 Nanotesla an. "Das wäre an und für sich noch unbedenklich", sagt Eder und entfernt sich von der Station. Ein paar Schritte weiter aber saust der Balken nach oben, über 1400 Nanotesla. "Die Hauptbelastung kommt von den Zuleitungen unter der Erde, nicht vom Trafo", erklärt er das Phänomen. Und genau das bereitet ihm Sorge: "Der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Richtwert für das niederfrequente Magnetfeld wird im Bodenbereich um das Fünffache überschritten.

Ich kann die Bedenken von Herrn Eder nicht nachvollziehen. Gemäß 26. BImSchV sind an der Stelle, wo er 1,4 µT misst, 100 µT zulässig, wahrscheinlich sogar 200 µT, weil sich an der besagten Stelle kaum jemand pro Tag 100 Minuten lang genau über diese Zuleitung stellt und nicht von der Stelle rührt.

Dass die WHO einen Richtwert von 0,28 µT empfiehlt konnte ich auf die Schnelle nicht auf den Webseiten der WHO finden. Da die WHO bekanntlich von der Ziehung willkürlicher Versorgewerte überhaupt nichts hält und stattdessen das irritierende Tohuwabohu national unterschiedlicher Grenzwerte nicht nur beklagt, sondern auch bekämpft, würde es mich sehr wundern, gäbe es einen WHO-Referenzwert von etwa 0,3 µT für 50-Hz-Haushaltsstrom. Andererseits ist Herr Heinrich kein selbsternannter Experte, sondern er war bis zu seiner Pensionierung ein ausgewachsener Kenner seines Fachs. Irgendwo muss da der Wurm drin sein, vielleicht wurde er von dem Autor des Artikels falsch verstanden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Günstiges Grundstück erwerben u. später Belastung verschieben

KlaKla, Mittwoch, 11.05.2016, 13:18 (vor 2899 Tagen) @ Gast

Das Trafohaus stand schon als Herr Eder sich für den Kauf des Grundstücks/Hauses entschieden hat. Da er von Fach ist, muss er gewusst haben was ihn da erwartet. Eine Umrüstung auf den neuesten technische Stand, kann er möglicherweise erwirken aber die Belastung (Trafohaus) des Grundstück nun anderen zuzuschieben ist unanständig.

Das ist wie wenn man sich an der Bahnlinie ein Grundstück kauft und nachher eine BI gründe die eine Verschiebung fordert. Soweit mir bekannt, sind Belastete Grundstücke in der Regel günstiger zu haben, weil eine Belastung drauf ist.

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