Böses Spiel mit überzeugten Elektrosensiblen (Elektrosensibilität)

Kuddel, Sonntag, 07.02.2016, 19:35 (vor 2962 Tagen)
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 07.02.2016, 20:10

[Admin: Strang-Neustart am 08.02.16 wegen Themenwechsel; Titel geändert; Absprung hier]

Stimmt, doch wer trägt dafür die Verantwortung? Auch Professoren, die "Elektrosensible" in dem Irrglauben bestätigen, Elektrochondrie sei eine ernste physische Krankheit und keine Phobie, gehören für mich zu den Irreführern.

Es ist doch Konsens, dass EHS meist tatsächlich unter objektivierbaren, gesundheitlichen Problemen leiden, aber entweder

A) von der Schulmedizin keine "Ursachen" gefunden wurden konnten

B) in einer unbequemen Dignose endeten, welche die Patentien nicht wahr haben wollen . Z.B: ungesunde Lebensführung (Rauchen, zu wenig Bewegung), Dauerstress, familiäre "Gene", psychische Probleme oder dass es sich eben um normale Alterserscheinungen handelt. Mit dem Alter nimmt die Morbidität zu => sagen zumindest die Krankenversicherungen.

Viel bequemer ist es, eine Diagnose zu erhalten, auf der man sich ausruhen kann. Idealerweise eine, die auf "externen Einflüssen" beruht und nicht die eigene Lebensführung anprangert oder auf einem Schicksal beruht, für das kein "Schuldiger" auszumachen ist.

Die Betroffenen wenden sich enttäuscht von der Schlumedizin ab und den Alternativmedizinern (inkl Baubiologen ) zu.
Sei es per direkter Konsultation, oder per Selbstdiagnose über "Informationen" aus dem Internet oder (Pseudo) "Fach"-Bücher.

Die Alternativmediziner tischen ihnen dann Pseudodiagnosen, wie "Elektrosensibilität" oder MCS (oder ehedem "Erdstrahlen-Sensibilität") als real existierende Diagnosen auf.
Meist sehr glaubhaft, weil die Alternativmediziner selbst an diese Mythen glauben und sich als "Forscher" fühlen, welche die von der Schulmedizin unterdrückte Wahrheit kennen.

Es handelt sich quasi um künstlich erschaffene (Nocebo-) Mythen, die geglaubt werden, weil gelegentlich tatsächlich kurzzeitige (Placebo) Erfolge erzielt werden.

Ihre "Forschungserfolge" tauschen A.M. untereinander auf Kongressen aus und veröffentlichen sie als "Fallgeschichten", um weitere Kunden/Patienten zu gewinnen.

Die Veröffentlichung der "Fallgeschichten" jener, denen "geholfen" wurde, gibt dem Mythos Vorschub,..
... während jene, denen nicht geholfen wurde, auch nicht in Fallgeschichten zu Wort kommen und damit dem Mythos nicht schaden könnten.

Problematisch ist, dass die eigentlichen Ursachen der gesundheitlichen Beschwerden überhaupt nicht behandelt werden und sich die Beschwerden mit der Zeit verschlimmern.

Da der (Placebo) Erfolg meist nicht langfristig anhält, haben die Alternativmediziner die höchst fragwürdige Pseudo-Wissenschaftliche Erklärung der "Sensibilisierung" erfunden, um ihren geheiligten Mythos nicht ins Wanken zu bringen.
Möglicherweise weil sie sich als "Forscher" selbst nicht eingestehen wollen, dass sie falsch liegen und sie dem Patienten nicht helfen können oder gar geschadet haben.

Leider mit sehr fatalen Folgen für die "gläubigen" EHS Betroffenen
Sie wähnen sich fortan selbst durch schwächste Strahlung ausweglos verfolgt , was in einer Phobie endet.

Nun gibt es unter den Betroffenen diejenigen, die nur unter moderaten Problemen leiden, aber über ein robustes Selbstbewusstsein verfügen und der EHS-Diangose mit allen Mitteln "Akzeptanz" verschaffen wollen.
Diese werden "Vorzeige EHS" und "Aktivisten", wie z.b. Dr. Richter oder Frau W. aus M.

Dann gibt es andere mit schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen oder weniger Selbstbewusstsein, welche wirklich verzweifeln, sich im Wald verstecken und schließlich vollends vereinsamen, was ihren Zustand weiter verschlimmert => Teufels-Spirale
(vermutlich war Pfarrer H. ein solcher Fall)

Die EHS fühlen sich nun von jenen "gemobbt", welche versuchen, ihnen die "EHS" Diagnose auszureden, denn die EHS sind ja "froh", endlich einen "Schuldigen" für ihre Probleme zu haben, und würden sonst wieder vor dem "Nichts", bzw einer weiteren Ärzte-Odyssee stehen.

Dabei wäre die Abkehr vom "EHS Glauben" m.E. gerade für die labilen Betroffenen wichtig, weil sie ihrer Gesundheit letztendlich einen Bärendienst erweisen, da die wirklichen Ursachen unbehandelt bleiben und sie zusätzlich in die Vereinsamung getrieben werden.

K

Tags:
EHS, Elektrochonder, Selbstbetrug, Placebo, Schulmedizin

Wie viele Simulanten verstecken sich unter Elektrosensiblen?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 07.02.2016, 21:46 (vor 2962 Tagen) @ Kuddel

Es ist doch Konsens, dass EHS meist tatsächlich unter objektivierbaren, gesundheitlichen Problemen leiden ...

Da wäre ich mir nicht so sicher. Klar, auch ich lese immer wieder, überzeugte Elektrosensible wären keine Simulanten, sondern sie litten unter realen Symptomen. Aber stimmt das auch? In aller Regel äußern sich auf diese vorsichtige Weise Wissenschaftler. Aber: Ich meine, das ist nur behauptet, eine seriöse Untersuchung, wie viele überzeugte Elektrosensible objektiv Symptome zeigen und wie viele nur welche vorgeben, gibt es mWn nicht. Wissenschaftler wollen niemand verprellen, den sie vielleicht noch einmal als Proband brauchen könnten. Und es schadet ja auch nicht, wenn die Betroffenen das Gesicht behalten dürfen, selbst wenn sie die Symptome nur vorspielen. Denn den entscheidenden Punkt machen sie ja eben gerade nicht: Nämlich dass zwischen EMF-Einwirkung und Symptomen ein Kausalzusammenhang nachgewiesen wird. Dennoch fände ich es wichtig und richtig, wenn sich überzeugte "echte" Elektrosensible von Elektrochondern, Schauspielern, Selbstdarstellern und Spinnern distanzieren würden, dies gäbe den Blick aufs Wesentliche frei. Zunehmend häufiger habe ich jedoch den Eindruck, dass genau dies von Frontleuten der EHS nicht erwünscht ist, die Unschärfe hat nämlich auch ein paar handfeste Vorteile beim Selbstbetrug.

[...]

Dabei wäre die Abkehr vom "EHS Glauben" m.E. gerade für die labilen Betroffenen wichtig, weil sie ihrer Gesundheit letztendlich einen Bärendienst erweisen, da die wirklichen Ursachen unbehandelt bleiben und sie zusätzlich in die Vereinsamung getrieben werden.

Ja, genau. Leider ist es mir bislang nicht gelungen, fachlich qualifizierte seriöse Mediziner (Psychiater, Psychologen ...) dauerhaft dafür zu interessieren, wie die Betroffenen aus dieser selbst gewählten Sackgasse konkret wieder heraus zu bugsieren sind. Ich fürchte, es gibt noch immer viel zu wenig "Elektrochonder", als dass sich die universitäre Medizin aufgefordert sieht, für diese neue Spielart der Phobien einen konkreten Therapieplan auszuarbeiten. Ohne so eine Hilfestellung ist es mMn wenig zweckmäßig, Betroffene einfach zu einem "guten Psychotherapeuten" zu schicken. Ungeschulte Therapeuten sind cleveren EHS EMF-fachlich unterlegen, dies verbaut mMn zuverlässig den Erfolg. Und dann ist es noch schlimmer als zuvor, dann reklamieren die Betroffenen: Es muss physische Ursachen haben, mein Psychotherpeut konnte mir nicht helfen. Eine wirklich verzwickte Situation. Eigentlich müssten sich die EHS-Selbsthilfevereine mit Macht um so einen Therapieplan kümmern, die aber machen das Gegenteil, sie bestärken ihre Mitglieder sogar noch in ihrem Irrglauben. Das finde ich skandalös und unehrenhaft. Mir ist keine einzige EHS-Selbsthilfegruppe bekannt, die den Betroffenen wirklich helfen möchte und nicht verdeckte (kommerzielle) Interessen von "Helfern" bedient.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Spinner, Simulant, EHS-Selbsthilfeverein, Abkehr, Elektochonder

Wie viele Simulanten verstecken sich unter Elektrosensiblen?

Kuddel, Sonntag, 07.02.2016, 22:43 (vor 2962 Tagen) @ H. Lamarr

Es ist doch Konsens, dass EHS meist tatsächlich unter objektivierbaren, gesundheitlichen Problemen leiden ...

Da wäre ich mir nicht so sicher. Klar, auch ich lese immer wieder, überzeugte Elektrosensible wären keine Simulanten, sondern sie litten unter realen Symptomen.

Es ging ja um die (pauschale) Aussage, EHS seien Phobiker.
Im Bewusstsein dass man simuliert wäre man ja ein wissentlicher (betrügerischer) Phobiker.

Ich könnte mir zwar einige Motive denken, warum jemand so etwas tut:
Z.b:
Ein Umwelt-Aktivist, der polititsche Ziele verfolgt indem er behauptet, er leide.
Oder ein Geschäftemacher, der sich selbst als "Betroffener" darstellt um die Kundschaft zu überzeugen
Ein entlassener Mobilfunktechniker, der auf "Rache" sinnt und einen "Shitstorm" entfesseln will
Ein Angestellter/Arbeiter, der nach Gründen für eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sucht..(nicht wissend, daß die Diagnose nicht anerkannt ist)

Dann wird es sicher eine Gruppe geben, welche aufgrund eingeflüsterter Ängste tatsächliche Symptome entwickelt, wo vorher keine waren. Aber dann wären diese keine "Simulanten", sondern "Nocebo" Betroffene.

Ich denke aber schon, daß ein nicht unbedeutender Anteil aufgrund echt empfundener Probleme/Symptome als "EHS" diagnostiziert wird (ob per Selbstdiagnose oder durch den Baubiologen-Einflüsterung, oder durch den "holistischen" Umwelt/Alternativ-Mediziner)

Ansonsten hätten die Szeneärzte wie Dr. Belpomme, die für ihre Taten schließlich "Bares" sehen wollen, ja nicht solchen Zulauf.
Andererseits sind 1200 "Artac"-Patienten innerhalb mehrerer Jahre bei einer Stadt mit einem Einzugsbereich von 12,4 Millionen Einwhonern auch nicht gerade sehr viele (0,01% der Bevölkerung), wenn, wie oft behauptet, angeblich 10% der Bevölkerung betroffen sein sollen.
Ich glaube mich zu erinnern, daß in Ländern mit EHS Meldestellen die letzteren auch nicht gerade überrant wurden.
=> die Zahl der "extrem" EHS womöglich tatsächlich eher im 0,01% Bereich liegt, während die übrigen 9,99% diejenigen sind, die beim Dauer-Telefonieren schon einmal ein heisses Ohr oder Kopfschmerzen bekommen haben.


K

Tags:
Semmelweis, Frühverrentung, AEB, Nutznießer, Motivation, Rentenschock-Phänomen, Belpomme, Steinhardt-Verlag

Wie viele Simulanten verstecken sich unter Elektrosensiblen?

KlaKla, Montag, 08.02.2016, 07:12 (vor 2962 Tagen) @ Kuddel

Es ging ja um die (pauschale) Aussage, EHS seien Phobiker.
Im Bewusstsein dass man simuliert wäre man ja ein wissentlicher (betrügerischer) Phobiker.

Unter den Mitstreitern gibt es die wissentlichen betrügerischen Phobiker. Sie heizten mit ihrem Outing die Stimmung an und hofften auf Nachahmer. Und sie waren damit doch auch Erfolgreich (Beispiel: rotes Heft der Kasuistiken). Ich habe EHS kennen gelernt, die sehr wohl wissen in was für ein Strudel sie da rein gezogen wurden und sie wissen wie verlogen einige Aktivisten sind. Bei direkter Anfrage wurden sie letztendlich im Regen stehen gelassen. Erschreckend war, dass ausgesprochene EHS Vereine durch die Übernahme von Nutznießern keine Anlaufstelle mehr sind. Leider würden sie darüber nicht öffentlich sprechen weil sie Angst haben. Angst vor den ehemaligen Mitstreitern, vor den zu erwartenden Konsequenzen, Angst vor der Isolation. Die Komplikationen die daraus erwachsen, dass man sich dem künstlichen Feind stellt ist für manch einen sehr anstrengend und Zeitintensiv. Das ist nicht mehr an normalen Maßstäben zu messen.

Ansonsten hätten die Szeneärzte wie Dr. Belpomme, die für ihre Taten schließlich "Bares" sehen wollen, ja nicht solchen Zulauf.

Wie kommst du darauf, dass der Zulauf hat? Bekannte Einzelschicksale ja aber die kannst doch an einer Hand abzählen.

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
Umweltmediziner, Selbstdarstellung, Provokationstest, Motivation, Individualtest, Selbsthilfeverein, Fallbeispiel, Gleichschaltungsmanipulation

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