Rätsel (Allgemein)

Robert, Samstag, 26.12.2015, 17:35 (vor 3016 Tagen)

Kleines Rätsel zum Jahresende!

In der folgenden Graphik versucht jemand, den Temperaturverlauf von 1750 bis 2000 mit einem Sinus zu beschreiben.
Das Gezappel sind die Messwerte und die blaue Kurve der Sinus.

Die Übereinstimmung ist – nun ja – wenig überzeugend. Finde ich jedenfalls.

Die Frage ist:
Taucht dieser Graph auf in der
a) Facharbeit eines Zehntklässlers
b) Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift, eingereicht von einem Professor im Ruhestand, der irgendwann mal Physik studiert hat

[image]

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Spatenpauli tippt auf b)

H. Lamarr @, München, Samstag, 26.12.2015, 18:41 (vor 3016 Tagen) @ Robert

Die Frage ist:
Taucht dieser Graph auf in der
a) Facharbeit eines Zehntklässlers
b) Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift, eingereicht von einem Professor im Ruhestand, der irgendwann mal Physik studiert hat

[image]

In Anbetracht der Tatsache, dass der folgende berühmt-berüchtigte Graph, er zeigt die Entwicklung der Anzahl selbstdiagnostizierter "Elektrosensibler" bezogen auf die Weltbevölkerung, ebenfalls auf das Konto von zwei Akademikern geht und unter der Annahme, dass 2 x Dr. = 1 x Prof. gilt, halte ich Lösung b) für die einzig richtige.

[image]

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Spatenpauli tippt auf b)

Robert, Sonntag, 27.12.2015, 17:04 (vor 3015 Tagen) @ H. Lamarr

Die Frage ist:
Taucht dieser Graph auf in der
a) Facharbeit eines Zehntklässlers
b) Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift, eingereicht von einem Professor im Ruhestand, der irgendwann mal Physik studiert hat

[image]


In Anbetracht der Tatsache, dass der folgende berühmt-berüchtigte Graph, er zeigt die Entwicklung der Anzahl selbstdiagnostizierter "Elektrosensibler" bezogen auf die Weltbevölkerung, ebenfalls auf das Konto von zwei Akademikern geht und unter der Annahme, dass 2 x Dr. = 1 x Prof. gilt, halte ich Lösung b) für die einzig richtige.

Ich verrate es noch nicht, möchte aber der Vollständigkeit halber noch den Text zur Abbildung nachliefern:
"Temporal picture of the 235 yr frequency component of SPA (sinusoid, blue) together with SM6 (black), showing an approximate matching of the phases"
Was hier matchen soll ist mir nicht klar, da der Temperaturverlauf für mich so irgendwie gar keine Periodizität mit 235 Jahren zeigt.


[image]

Ja, das ist legendär. Besonders nett ist die für mich etwas ungewöhnliche Dehnung der y-Achse. Ich habe das seinerzeit mal mit einer stinknormalen logarithmischen Auftragung versucht und da kommt man ohne weiteres auf 200% Elektrosensible bezogen auf die Weltbevölkerung.

Vielleicht erinnern Sie sich auch noch, dass sich damals Herr Hahn die Mühe machte, die Herkunft der Zahlen in den angegebenen Quellen auf Sinnhaftigkeit abzuklopfen.
Was rauskam, kann man sich denken.

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Tags:
UMG

Hahn vs. Oberfeld/Hallberg

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.12.2015, 17:37 (vor 3015 Tagen) @ Robert

Vielleicht erinnern Sie sich auch noch, dass sich damals Herr Hahn die Mühe machte, die Herkunft der Zahlen in den angegebenen Quellen auf Sinnhaftigkeit abzuklopfen.
Was rauskam, kann man sich denken.

Muss man sich gar nicht denken, kann man <hier> im Wortlaut nachlesen. RDW war so freundlich, mir die Postings seines ersten und zweiten Forums zu Recherchezwecken zu überlassen. Deshalb kann ich auf diese Postings zurück greifen, obwohl es die Foren schon lange nicht mehr gibt.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oberfeld, Hallberg, Frentzel-Beyme

Rätsel

Kuddel, Sonntag, 27.12.2015, 18:00 (vor 3015 Tagen) @ Robert

Erinnert mich eher an eine Potenzreihe höherer Ordnung, als an eine periodische Funktion.

Auf jeden Fall ist das "d/dt" von 1970 bis heute recht auffällig

Wäre es ein Aktienkurs, würden die Analysten vermutlich vom "Durchbruch einer Trendlinie und einer Widerstandslinie" sprechen...

Rätsel

Robert, Sonntag, 27.12.2015, 22:49 (vor 3015 Tagen) @ Kuddel

Erinnert mich eher an eine Potenzreihe höherer Ordnung, als an eine periodische Funktion.

Auf jeden Fall ist das "d/dt" von 1970 bis heute recht auffällig

Wäre es ein Aktienkurs, würden die Analysten vermutlich vom "Durchbruch einer Trendlinie und einer Widerstandslinie" sprechen...

Sie sind auf der richtigen Spur!

Der Anstieg ist in der Tat auffällig.
Es ist im Wesentlichen die "Hockeystick"-Kurve von Mann et al.
Hier der Wiki-Eintrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hockeyschl%C3%A4ger-Diagramm
Kennen Sie sicher.

Das passt aber einigen Leuten nicht ins Konzept. Motto: Von Menschen verursachte Erwärmung darf nicht sein. Morgen gibt es eine Graphik, die zeigt, dass wir das Wärmste überstanden haben und im Jahr 2035 wieder ein Temperaturminimum erreicht wird.
Samt Youtube-Vortrag eines - halten Sie sich fest - weiteren Professors im Unruhestand.

Und nur alleine darum geht es mir auch. Ich will hier keine Klimadiskussion anzetteln.
Mir fällt bloss auf, dass Professoren i.R. des öfteren fachfremdes Gebiet betreten und dabei gewisse Standards der sauberen wissenschaftlichen Arbeit über Bord werfen.
Vor Laien können sie damit glänzen, aber im Grunde stellen sie damit Ihre Reputation - auch vor früheren Kollegen - aufs Spiel.
Womöglich ist es ihnen aber schlicht und einfach egal.

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Tags:
Rentner

Das Papier

Robert, Montag, 28.12.2015, 21:10 (vor 3014 Tagen) @ Robert

Das Paper, um das es sich handelt kann man hier runterladen:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwjVvuC-of_JAhXE2Q4KHSE_AQMQFggpMAA&url=http%3A%2F%2Fwww.clim-past.net%2F9%2F447%2F2013%2Fcp-9-447-2013.pdf&usg=AFQjCNHIKRit2A6TkWub3eMXwqSZKctReg&bvm=bv.110151844,d.bGQ&cad=rja

Die Leute haben sich ein paar Temperaturkurven aus Europa genommen, etwas geglättet und eine Fourieranalyse gemacht.
Dann bekommt man einen Satz von periodischen Funktionen und wenn man die addiert, bildet das die Kurve nach. Ist ja auch der Sinn der Fourieranalyse.
Die Autoren behaupten nun, dass sich das Klima alleine durch periodische Prozesse beschreiben lässt und das so böse, böse CO2 keinerlei Rolle spielt. Wirklich gar keine, njente, nichts.
Natürlich kann man die mittlere Temperatur in diesem Modell vorausberechnen (wenn die Welt nur so einfach wäre...).
Auch ohne Reduzierung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre wird sich die Durchschnittstemperatur laut Autoren bis 2035 wieder auf den Stand von 1930 reduzieren.
Hier der Graph:
[image]

Die Extrapolation geht hier nur bis zum Jahr 2020. In einem Youtube Video von Prof. Weiss (Co-Author) sieht man aber den Verlauf bis 2040
https://www.youtube.com/watch?v=c2E8CvYoXJg
Interessant auch die Extrapolation ins Jahr 1750, damals wäre es also so warm wie heute gewesen. Andere sprechen von dem Zeitraum in Europa von der “kleinen Eiszeit”.

Ich finde die Herangehensweise der Herren gelinde gesagt erschütternd. Es macht hinten und vorne keinen Sinn.
Natürlich hat das bei den Fachleuten auch Entsetzen ausgelöst.
Stefan Rahmstorf etwa schreibt:
“Aktuell gibt es ähnliche Probleme beim Journal Climate of the Past (CP), das einen methodisch unsinnigen Artikel des Hobby-Klimaforschers Horst-Joachim Lüdecke publiziert hat.”
Und so weiter.

Meinen Senf zu den Autoren dann demnächst.

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Das Papier

Kuddel, Dienstag, 29.12.2015, 12:17 (vor 3013 Tagen) @ Robert
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 29.12.2015, 12:41

Wenn die Hypothese diese u.A. vom Ölkonzern Exxon unterstützten Mitarbeiter des Eike-Instituts (=Sammelbecken für bekennende Ökostrom-Gegner) stimmen sollte, dann hätte um 1750 der Klimatische (laut Hypothese streng periodische) Verlauf ähnlich sein müssen, wie heute.

Wie erklärt es sich da, dass z.B. der Untere Grindelwaldgeltscher um 1750 eine nahezu maximale Ausdehnung hatte, während er heute komplett weggeschmolzen ist ?

K

Das Papier

Robert, Dienstag, 29.12.2015, 22:24 (vor 3013 Tagen) @ Kuddel

Wenn die Hypothese diese u.A. vom Ölkonzern Exxon unterstützten Mitarbeiter des Eike-Instituts (=Sammelbecken für bekennende Ökostrom-Gegner) stimmen sollte, dann hätte um 1750 der Klimatische (laut Hypothese streng periodische) Verlauf ähnlich sein müssen, wie heute.

Wie erklärt es sich da, dass z.B. der Untere Grindelwaldgeltscher um 1750 eine nahezu maximale Ausdehnung hatte, während er heute komplett weggeschmolzen ist ?

K

Wenn die Hypothese diese u.A. vom Ölkonzern Exxon unterstützten Mitarbeiter des Eike-Instituts (=Sammelbecken für bekennende Ökostrom-Gegner) stimmen sollte, dann hätte um 1750 der Klimatische (laut Hypothese streng periodische) Verlauf ähnlich sein müssen, wie heute.

Wie erklärt es sich da, dass z.B. der Untere Grindelwaldgeltscher um 1750 eine nahezu maximale Ausdehnung hatte, während er heute komplett weggeschmolzen ist ?

K

Die ganze Übung ist natürlich völlig sinnfrei. Die "Vorhersage" beruht auf einer Analyse der Messdaten von genau 1757-2005. Hätte man die Daten nur bis 1980 genommen, wäre sicher nicht der weitere Anstieg bis 2000 rausgekommen.
Wenn man aber mit der Methode im Jahr 1980 Schiffbruch erlitten hätte - wie man heute weiss - warum sollte dann das Datum 2005 geeignet sein, um den weiteren Temperaturanstieg mit grosser Genauigkeit vorherzusagen?

Das Traurige ist, dass der Herr Weiss sich am Ende seines Vortrags über Klimamodelle lustig macht.
Er sagt: "junk in - junk out, der Mist den Du vorne reinsteckst, kommt auch hinten wieder raus". Und er hat es selbst nicht anders gemacht.

Das mit den Gletschern sehe ich genauso. Wer heute mit offenen Augen durch die Welt läuft und nicht erkennt, dass wir Zeugen eines rapiden Temperaturanstiegs sind, dem ist nicht mehr zu helfen.
Aber nochmal: ich möchte hier keine Klimadiskussion starten. Da gibt es andere Foren.
Mir geht es um anderes. Zum Beispiel sprechen Sie von "Mitarbeitern des EIKE-Instituts". Das ist auch nicht verwerflich. Auch ich verbinde mit "Institut" ein Gebäude in dem angestellte Forscher ein und ausgehen. Eine wisssenschaftliche Institution, an der geforscht und gelehrt wird. Wissenschaftler, die auf Konferenzen unterwegs sind. Die eine Reputation in ihrem wissenschaftlichen Umfeld haben.
Diplomanden, Doktoranden.

Und dann nehmen wir EIKE:
Dieses “Institut” hat zumindest mal eine Adresse. Das hat nicht jedes Institut. Und zwar den Spitzweidenweg 107, 07743 Jena.
Die Adresse teilt sich das “Institut” mit ungefähr zehn anderen Firmen. Es ist also ein Bürogebäude.
Wie man hört, soll das Gebäude demnächst andersweitig genutzt werden.

Und das ist für mich das Interessante an dieser Geschichte: sie kommt mir nur zu bekannt vor.
Und jetzt ist Dart-WM!

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Das Papier

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 30.12.2015, 13:21 (vor 3012 Tagen) @ Robert

Und das ist für mich das Interessante an dieser Geschichte: sie kommt mir nur zu bekannt vor.

Auch mir kommt diese Geschichte sehr vertraut vor, "Robert", auch mir und wahrscheinlich jedem Stammleser hier. Nur der Schauplatz ist ein anderer.

Die Existenz solcher Außenseiter ist aus Sicht von Statistikern jedoch kein Ärgernis, sondern eine zwingende Notwendigkeit, um die Richtigkeit einer vorherrschenden Lehrmeinung zu bestätigen. Wir kennen das alle unter dem Synonym: Die Ausnahmen bestätigen die Regel. Aus dieser Sicht heraus muss es sie geben, die Weiss', Warnkes, Richters, Buchners, Zeugen Jehovas, Pegidas, Neonazis, skrupellose Geschäftemacher usw. Gäbe es sie nicht, die vorherrschende Lehrmeinung (Regel) wäre gründlich auf Fehler zu prüfen. Dass dies nicht erforderlich ist, kann als Verdienst der Außenseiter/Ausreißer gesehen werden :-).

Gutes Neues!

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Der Beirat

Robert, Mittwoch, 30.12.2015, 22:45 (vor 3012 Tagen) @ H. Lamarr

Wir kennen das, richtig. Leider.
Der Vollständigkeit halber schliesse ich es trotzdem ab - so kurz wie möglich.

Die drei Autoren der "Klimastudie":
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Physiker, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Fachgebiet Strömungsmechanik
https://de.wikipedia.org/wiki/Horst-Joachim_L%C3%BCdecke
Im Ruhestand

Prof. Dr. Carl Otto Weiss, Physiker, Abteilungsdirektor an der Technischen Bundesanstalt Braunschweig
Fachgebiet Laserspektroskopie
Im Ruhestand

Dr. Alexander Hempelmann von der Sternwarte Hamburg
Fachgebiet Astrophysik
http://www.hs.uni-hamburg.de/DE/Ins/Per/Hempelmann/index.html

Lüdecke ist Pressesprecher von EIKE.
Der Fachbeirat von EIKE:
http://www.eike-klima-energie.eu/fachbeirat/

Überwiegend Professoren mit der Eigenschaft tot oder Ruhestand.
Überwiegende zweite Eigenschaft: fachfremd.
Das Institut ist kein Institut, wie sich ein normaler Mensch ein Institut vorstellt.


Schlussfolgerung:
Wenn ein Professor was von sich gibt, überprüfen Sie, ob er/sie im Ruhestand ist.
Hat er auch Ahnung vom Fachgebiet oder hat er sich eine neue Spielwiese gesucht, weil ihm/ihr langweilig ist?
Überprüfen Sie, ob es ein angebliches Institut auch wirklich gibt. Tipp: ein Institut sollte eine Adresse und möglichst auch eine Hompage haben.

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

Tags:
Rentner, Beirat, Institut, Ruhestand

Der Beirat

Robert, Mittwoch, 30.12.2015, 23:09 (vor 3012 Tagen) @ Robert

Ich vergaß:

Wenn jemand behauptet, ein Institut zu leiten, einen "Forschungsbericht" zu einem medizinisch/biologischem Thema herausgibt und dann als Co-Autor kein Mitglied seines Instituts angibt, sondern einen Germanisten - dann ist das nicht verboten aber unkonventionell. Mehr will ich dazu nicht sagen.

Guten Rutsch zurück

--
Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum