Tatwaffe Handy gegen Lehrer und Mitschüler (Allgemein)

KlaKla, Donnerstag, 23.02.2006, 14:03 (vor 6630 Tagen)

Weil er auf einer eigenen Homepage Mitschüler und Lehrer übel beschimpfte und dort auch mit Handys heimlich im Unterricht aufgenommene Videos zeigte, muss ein Zehntklässler das Gymnasium verlassen.

Schüler fliegt von Gymnasium

Homepage-Streit entschieden

Von Matthias Becker
Icking - Entscheidung im Homepage-Streit: Der Disziplinarausschuss hat einen Schüler vom Gymnasium Icking (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) verwiesen. Zwei andere Schüler sind nach Auskunft mit einem blauen Auge davongekommen.

Drei Zehntklässler des Gymnasiums hatten auf einer Homepage Lehrer und Mitschüler diffamiert: Die drei Jugendlichen hatten mit ihren Handys heimlich im Unterricht gefilmte Videos ins Netz gestellt. Ferner kam es auf der Internetseite zu wüsten Beschimpfungen von Lehrern und Mitschülern.

Jetzt hat sie ein Disziplinarausschuss zur Rede gestellt. Das Gremium, bestand aus acht Lehrern und Direktor Winfried Steflbauer sprachen sich dafür aus, den Schüler vom Gymnasium zu verweisen. Die anderen beiden Jugendlichen dürften, wie einer mitteilte, weiter das Gymnasium besuchen, auch wenn ihnen mehr als nur ein verschärfter Verweis blühe.

Schulleiter Steflbauer gab sich zugeknöpft. In einem Pressegespräch will er die Öffentlichkeit heute über die Internet-Affäre und ihre Folgen aufklären. Der vom Schulbetrieb ausgeschlossene Jugendliche wollte sich ebenfalls nicht öffentlich äußern. Seine Hoffnungen ruhen auf dem Elternbeirat des Ickinger Gymnasiums.

Der kann die Entscheidung über eine Entlassung von der Schulaufsichtsbehörde prüfen lassen. Heinz Fröhlich, Vize-Vorsitzender des Ickinger Elternbeirates, sagte: "Wenn sich die Eltern im Fall eines Schulausschlusses an den Beirat wenden, kann sich dieser gegen eine Entlassung aussprechen." Stimmen zwei Drittel gegen die Entscheidung des Disziplinarausschusses, wird ein Ministerialbeauftragter mit dem Fall betraut. Bei ihm liegt dann die Entscheidung, ob der Schüler gehen muss.

Quelle: Printausgabe Münchener Merkur Nr. 45 I MM Seite 10 vom 23.02.06

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Kinder, Mobbing, Elterninitiative

Handyvideo: Wie funktioniert das?

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 23.02.2006, 15:23 (vor 6630 Tagen) @ KlaKla

... mit ihren Handys heimlich im Unterricht gefilmte Videos ...

Ich kapiere nicht, wie das funktionieren soll. Fotos mit dem Handy machen und dann per MMS verschicken leuchtet mir noch ein. Beim Videografieren aber fallen derart große Datenmengen an, dass diese unmöglich auf dem Handy gespeichert werden können - zumindest dann nicht, wenn die Bildqualität einigermaßen gut ist und die Bildgröße deutlich übers Briefmarkenformat hinausgeht (wie dies zur Weiterverwendung auf einer Homepage sinnvoll wäre). Wo aber sollen die Daten hinfließen, wenn, wie beim Handy, übliche Massenspeicher wie Magnetband oder Festplatte ausscheiden?

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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