Schweiz: Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 27.07.2015, 10:41 (vor 3168 Tagen)

Am 1. November 2002 nahm in Bern, Schweiz, die "Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt" den Betrieb auf. Sie schlichtete Streitfragen zwischen Bürgern und Antennenbauern.

Am 1. Juli 2007 wurde diese Ombudsstelle wegen mangelnder Nachfrage geschlossen. In ITMagazine.ch hieß es dazu am 27. Juni 2007:

Die Ombudsstelle für Mobilkommunikation (OMK) wird per 1. Juli geschlossen. Als Grund werden stetig sinkende Anfragezahlen genannt. Während im Jahr 2003 etwa noch 177 Anfragen eingegangen seien, sank die Zahl im letzten Jahr auf 55.
[...]
Ab 1. Juli übernimmt die Schlichtungsstelle der Telekombranche (Ombudscom) die Rolle der OMK.

Hintergrund
Website Ombudscom

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Schlichtungsstelle

Schweiz: Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt

H. Lamarr @, München, Montag, 03.08.2015, 00:13 (vor 3162 Tagen) @ H. Lamarr

Ab 1. Juli übernimmt die Schlichtungsstelle der Telekombranche (Ombudscom) die Rolle der OMK.

Und wie ging es dann mit der Anzahl der Fälle weiter?

Dr. Oliver Sidler, Ombudsmann von ombudscom, konnte die Fragen des IZgMF leider nicht beantworten. Denn Ombudscom hat die ehemalige Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt nach der Übernahme nur noch ein paar Monate weiter geführt, bis sie eingestellt wurde. Herrn Sidler liegen keine Zahlen vor, da auch der Verein, der die ehemalige Ombudsstelle Mobilkommunikation übernommen hatte, aufgelöst wurde. Ombudscom wird seit 2008 als Stiftung geführt.

Das ist schade, dass es in der Schweiz keine systematische Erfassung von Streitfällen wegen Sendemasten mehr gibt. So kann Gigaherz-Präsident Jakob ungestraft seine Behauptungen von einer Zunahme der Streitfälle verbreiten. Zuletzt behauptete er:

Die Fachstelle Nichtionisierende Strahlung von Gigaherz.ch verzeichnet einen überaus starken Anstieg an Gesuchen um Hilfe bei Einsprachen und Beschwerden gegen den Bau von Mobilfunkantennen. Die Anzahl der Einsprachen und Beschwerden zu welchen Gigaherz.ch beigezogen wurde überstieg bereits im ersten Halbjahr 2015 die Gesamtzahl des Jahres 2014. Nämlich 52. Das bedeutet jede Woche werden bei Gigaherz.ch durchschnittlich 2 neue Einsprache- und Beschwerdeverfahren bearbeitet. Zusammen mit den 5 hängigen Beschwerdeverfahren gegen oberirdische Höchstspannungsleitungen geraten wir langsam an unsere Kapazitätsgrenze. Wer unsere Hilfe benötigt, melde sich bitte so früh wie möglich. Gewisse Lieferfristen sind unumgänglich geworden.

Von unabhängiger Seite nachprüfbar sind Herrn Jakobs Behauptungen nicht. Und weil der Gigaherz-Präsident schon zu oft dabei erwischt wurde, wie er sich die Wahrheit in seinem Sinne zurecht gebogen hat, glaube ich ihm ohne belastbare Belege kein Wort.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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