Schnelles Internet per Richtfunk, statt über Mobilfunk (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 20.06.2015, 12:51 (vor 3225 Tagen)

Es muss nicht immer UMTS oder LTE sein.

Im Emsland werden abgelegene Haushalte mit Richtfunk über Strecken bis 10 Kilometer mit schnellem Internet versorgt. Dazu errichtet ein Betreiber an topologisch günstig gelegenen Stellen Gittermasten, die mit Richtfunkantennen ausgestattet werden. Die Antennen zielen auf teilnehmende Haushalte. Diese bekommen zum Empfang ebenfalls Richtfunkantennen, die wiederum auf einen der Gittermasten ausgerichtet sind. Bei dieser Variante der Funkversorgung ist die Immission entlang der versorgten Strecke nur sehr gering, viel kleiner als bei herkömmlicher Versorgung mit Mobilfunk. Proteste von Mobilfunkgegnern sind daher nicht zu erwarten.

Und doch gibt es Menschen, die sich selbst von Richtfunkstrecken über ihren Köpfen bedroht sehen. Beim IZgMF meldete sich vor Jahren ein Betroffener, der damit argumentierte, die Richtfunkstrecke über dem Dach seines Hauses wäre nicht ideal gebündelt, sondern würde mit zunehmender Distanz von der Sendeantenne eine größer werdende Fresnelzone aufweisen. Technisch betrachtet ist dieser Einwand korrekt, quantitativ ist er belanglos, denn wer in den Rand einer Fresnelzone gerät wird zwar stärker befeldet als außerhalb, da aber die Immission selbst dann noch immer extrem schwach ist, ist jede Gefährdung ausgeschlossen. Die Befürchtung ist eher hysterischer Natur, vergleichbar einem überzeugten Nichtraucher, der die Straßenseite wechselt, wenn er einen Raucher auf sich zukommen sieht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Richtfunkstrecke, Richtfunk

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